Bozen – Die Land- und Forstwirtschaft in Südtirol steht derzeit vor verschiedenen Herausforderungen. Sorgen bereitet unter anderem die massive Präsenz des Borkenkäfers in Südtirols Wäldern. Unzählige Hektar werden zerstört. Das geht unter anderem aus dem Agrar- und Forstbericht 2021 hervor, der heute vorgestellt wurde.
Tausende Bäume sind derzeit davon betroffen, viele wurden bereits gefällt.
Auch die Trockenheit der vergangenen Wochen hat den Wäldern zugesetzt. Die Bäume dörren aus und stehen zunehmend unter Stress.
Agrar- und Forstbericht 2021 im Zeichen des Klimawandels
Die Landesverwaltung legt einmal im Jahr den Agrar- und Forstbericht 2021 vor, die umfangreichste Bestandsaufnahme der Südtiroler Land- und Forstwirtschaft und der ländlichen Entwicklung. Für das über 200 Seiten umfassende Nachschlagwerk haben die zuständigen Abteilungen und Ämter aktuelle Informationen, Daten und Zahlen gesammelt, die als Grundlage für künftige Entscheidungen und Ausrichtungen der Bereiche dienen. Die Vorstellung am heutigen Donnerstag stand ganz im Zeichen des Klimawandels und dessen Folgen. Der Bericht weist wichtige Handlungsschwerpunkte in diese Richtung auf.
Ein Kapitel ist den Förderungen in der Landwirtschaft gewidmet, denn auch auf EU-Ebene werden künftig die Umwelt- und Klimaleistungen der Landwirtschaft deutlich umfassender gefördert werden als bisher. Am 2. Dezember 2021 hatte die Europäische Union die Finanzmittel der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) für den Zeitraum von 2023 bis 2027 genehmigt. Die Maßnahmen zu verwalten und umzusetzen ist nun Aufgabe der Regionen und autonomen Provinzen: Nach den vielen Verhandlungen, an denen auch Südtirols Landwirtschaftslandesrat teilgenommen hat, ist eine finale Entscheidung aus Rom und Brüssel in Kürze zu erwarten. Eine der größten Herausforderungen der Land- und Forstwirtschaft ist derzeit die Klimaerwärmung und die damit verbundenen Folgen.
In der Forstwirtschaft bereitet der Borkenkäferbefall derzeit große Sorgen. Günther Unterthiner, Direktor der Abteilung Forstwirtschaft, berichtete, dass die Schutzwaldbestände dadurch großräumig in ihrer Stabilität beeinträchtigt und gefährdet sind. Die momentane trockene und warme Witterung ist das ideale Habitat für den Käfer. “Wir beobachten die Situation laufend, aber ein derartiger Befall ist in der jüngeren Geschichte Südtirols nicht bekannt. Die kleinen Käfer vernichten ganze Waldteile mit über 30 Meter hohen Fichten”, sagte Unterthiner bei der Vorstellung des Berichtes.
Der Amtsdirektor des Amtes für Landmaschinen und biologische Produktion, Andreas Werth, sprach den verzeichneten Rückgang der Ernte, auch wegen der Wetterkapriolen, und die neuen Instrumente für die Risikoabsicherung an: “Im Jahr 2021 mussten durchschnittlich zwei- bis dreimal so viele Beiträge für die Wiederherstellungsarbeiten aufgrund von Unwetterschäden bearbeitet werden wie in den vergangenen Jahren. Die Beitragssummen dafür belaufen sich auf über 2,5 Millionen Euro.”
Auch Südtirols Gewässer leiden unter dem Klimawandel. Abgesehen von der Wasserknappheit, wurden im Frühjahr 2021 wieder landesweit Brütlingskontrollen an Salmonidengewässern durchgeführt. Dabei stellte sich eine schlechte bis mäßige natürliche Fortpflanzung der Forellen und Äschen in den Hauptgewässern heraus. Der Direktor der Agentur Landesdomäne, Albert Wurzer, berichtete in diesem Zusammenhang über die wichtige Tätigkeit des Aquatischen Artenschutzzentrums in Schenna, dessen Hauptaufgaben die Erhaltung und Wiederansiedelung von heimischen Fischarten sind. “Insgesamt wurden 2021 gut 18.000 Eier befruchtet, davon wurden die meisten in die Ursprungsgewässer zurück besetzt”, unterstrich Wurzer.
Versuchszentrum Laimburg fördert Biodiversität
Michael Oberhuber, Direktor des Versuchszentrums Laimburg, berichtete über dessen Forschungsschwerpunkt “Nachhaltige und resiliente Anbausysteme”. Dabei konzentriere man sich unter anderem auf die Förderung der Biodiversität. “Auch auf kleinem Raum kann die Bürgerin und der Bürger umweltfreundliche Maßnahmen setzen. Eine Bepflanzung von Balkon oder Terrasse kann Nahrungsangebot, Baumaterial oder Lebensraum für Wildbienen und andere Nützlinge schaffen”, erklärte Oberhuber. Im Balkonversuch des Fachbereichs Gartenbau am Versuchszentrum Laimburg wurden rund 250 verschiedene Pflanzenarten in 108 Pflanzgefäßen zum Thema Biodiversität gepflanzt. Ziel ist es, Balkone und Terrassen mit Kräutern, Gemüse und Blumen möglichst vielfältig zu gestalten und Lebensraum für Insekten zu schaffen.
Agrar- und Forstbericht als Druckversion und online erhältlich
Der Agrar- und Forstbericht 2021 enthält viele weitere Informationen und Aktionen zum Thema Klimawandel und weiteren Themen. Er liegt in deutscher und in italienischer Fassung in den Landhäusern 6 (Brennerstraße 6) und 1 (Silvius-Magnago-Platz 1) in Bozen vor. Die Online-Version des Agrar- und Forstberichtes kann (ebenso wie jene der Vorjahre) auf den Landeswebseiten durchgeblättert und heruntergeladen werden.
Von: mk
Hinterlasse einen Kommentar
60 Kommentare auf "Borkenkäfer bedroht immer mehr die Wälder"
Du musst angemeldet sein um Kommentare schreiben oder bewerten zu können.
Du musst angemeldet sein um Kommentare schreiben oder bewerten zu können.
vielleicht sollten auch mal unsere gut bezahlten Förster Ihre Arbeit machen.
@buggler2…wärst Du auch Förster geworden, gehörtest Du auch zu den Gutbezahlten😡
Sollen die Förster mit der Gießkanne durch die (Berg) Wälder klettern??
Bug…..
Dieses widerlich Neitgelaber!
Soll der Förster vielleicht Käfer sammeln gehen. Mach mal einen vernünftigen Vorschlag, aber da kommt vermutlich nichts als warme Luft!
@Offline1
nein das wäre mir zu blöd
@Ortler
meine Meinung hat nix mit Neid zu tun, ich hab meinen Beruf bin sehr zu frieden.
nein er muss die Käfer nicht …er muß nur reagieren und seine Arbeit machen man kann früh feststellen das der Baum befallen ist , dann eben sofort schlägern nicht Jahre warten , leider ist es bei den Förstern so daß sie erst wenn si schon lange in Pension sind sehen ob Ihre Arbeit richtig war.
@Offline1
nein müssen Sie nicht nur die Arbeit ernst nehmen
das kommt heraus wenn man nicht seinen verstand einsetzt, nur meckert und der wissensstand null ist
@buggler2
Zur Info, der Förster fällt im Normalfall keien Baum, er organisiert das die Bäume gefällt werden. Wenn er aber die Leute nicht zu Verfügung hat sind im die Hände gebunden.
Und mit dem nur Fällen ist es auch nicht getan, das Holz muss auch weg transportiert werden, in den Bergen auch nicht so einfach.
Aber vom Schreibtisch natürlich schon!
@buggler2
Bei manchen sieht man den Misserfolg sofort!😉
@OrtlerNord
Das holz beiseite räumen ist mit sicherheit das kleinste problem wenn man das holz den menschen schenkt oder zu einen niedrigen preis mitnehmen lassen würde
@buggler2 dei brauchatn di als Berater…sebm gang wos weita, weil vostion tusch du dou saubo viel👏🏻👏🏻👏🏻
@wahnsinn
genau das ist ein problem, denn in den meisten wäldern führt, gott sei dank, noch keine forststraße hin und das holz muss aufwendig vor allem in extremen steillagen mit seilwinden abtransportiert werden
@falschauer..👍das Jemand zu erklären, der Bergwälder nur von Überfahrten mit der Bergbahn kennt, ist für die 🐈⬛…..
Vielleicht wäre das ja auch eine Chance die den Mischwälder eine Chance zu geben?
Ja genau
@ebbi….wenn es die Boden- und Gründungsverhältnisse hergeben, bestimmt reine Überlegung wert.
ebbi…
Mischwälder im Gebirge 🤣
@OrtlerNord ganz Südtirol ist ja auch ein einziger Berg 🤦🏻♂️ der erste Schritt wär mal etwas weiter zu schauen, als der eigene Blick reicht…
@ebbi mir hat das ein jäger mal so erklärt: das rotwild ist bei uns nicht unter stress und kann sich die frischen kleinen bäume aussuchen, bevorzugt keine fichte. somit keine mischwälder. mit wolf (oder anderen natürlichen feinden) müssten die tiere in bewegung sein und fressen was grad in der nähe verfügbar ist. wir wollen aber keinen wolf, also keine mischwälder und somit vielleicht auf dauer durch den käfer überhaupt keinen wald mehr. schuld ist offensichtlich der förster.
@honga omg 🤦🤦🤦
@schnauzer https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/wald-und-wild/wildoekologie/wolf-und-waldverjuengung hat vielleicht ein bisschen übertrieben, aber so falsch lag er wohl nicht.
Dieser Artikel kommt ja wie bestellt. Herzlichste Grüße 😡 an diejenigen Unwissenden und NHMlerInnen, die auf meine Kommentare so freundlich 🙈🙈 geantwortet bzw. gewertet haben.
fängst du jetzt schon wieder an alle im Forum zu diskreditieren?
Getroffene 🐕🐕 bellen…..
@SilviaG..Du schreibst und “ehrst”🎖 zwar für Alle, bist es aber nicht.
einfach mal die Plus Minus Verteilung ansehen
@SilviaG…die geht mir am A….. vorbei. Besser SEINE MEINUNG schreiben und dazu stehen, als sich wegen den 👍👍 nur einzu🐌🐌🐌🐌
@SilviaG..ich halte Dich für eine intelligente Frau. Und darum gehe ich auch davon aus, dass Du ganz genau weißt, woraus insbesondere die 👎resultieren. Die jucken mich aber nicht im Geringsten. Im Gegenteil, sie bestätigen mir meine Vermutungen hinsichtlich der teilweisen “Färbung” von SN KommentatorenInnen.
@SilviaG..für Jemand wie Du, die auf so einen Pippifax Wert legt, ist die Bilanz ⚖️ auch eher mittelprächtig.
Amüsant, wie du dich von mir treiben lässt. Grenzt an Hysterie.
@SilviaG..lies mal meinen Kommentar zum Thema “Kluft zwischen Arm und reich”. Da kommst Du explizit vor. Kleiner Tipp, hat etwas mit Bildung zu tun.
Ich sagte: grenzt an Hysterie
By the way…ich suche mir deine Kommentare nicht heraus um sie zu lesen. Mir reichen die, über die ich zufällig stolpere bei weitem.
@SilviaG…EINbildung ist auch eine Bildung, Mädchen🙈🙈🙈
Sie bringen des Schodholz niemar schnell genue ausn Wold hobnse mir derzehlt, weil die spezialisierten Firmen gewaltig überlostet sein und foscht kuene mehr kriegsch… Brennholz war in Hülle und Fülle (in Widerspruch zu den Wucherpreisen), obr die Auforbeitung und der Obtransport sein s’Problem und sell freit a in Borkenkäfr so konn er sich ungebremst vermehrn…
In 3 Jahren wird es im Pustertal keine Fichte mehr geben, der Borkenkäfer wird alle zerstören. Das heißt, die Wälder werden kahl, sie verschwinden und übrig bleiben kahle Berge.
@bern
…wie wär’s mal mit Mischwald, statt immer nur Fichten-Monokultur…
@Doolin
richtig der mischwald ist klimabeständiger, aber das wird ja bereits seit jahren gepredigt, in deutschland ist man auch dem besten weg dazu….fichten leiden unter dem klimawandel besonders, da ihr flaches wurzelwerk es nicht ermöglicht wasser aus den tieferen schichten des erdreichs zu holen, dadurch ist sie anfälliger gegen schädlinge wie den borkenkäfer….ein weiterer nachteil ist dass sie auf grund ihres flachen wurzelsystems anfälliger gegen stürme sind, welche in nächster zeit immer häufiger sein werden,
@bern So krass wird es nicht passieren. Borkenkäferbefall hat es schon immer gegeben. Der Wald regeneriert sich mit der Zeit von selbst. Ja aber für viele Wälder ist es in der Tad richtig schlimm.
@doolin
wir haben keine Fichtenmonokultur. In meinem Wald gibt es Fichte, Lärche, Kiefer und Zirbe. Und bei Aufforstungen wird vor allem auf die Lärche gesetzt.
@bern
überwiegend fichte, kiefer er selten, sowie lärche und vor allem zirbe vorwiegend in höheren lagen
@bern
Eine andere Möglichkeit ist es auch zum Beispiel Pionierbäume mitzupflanzen. So wachsen Birken schnell auf und machen den neuen Nadelhölzern Schatten im Sommer um gut zu wachsen – soweit es sich um eine sonnenausgesetzte Fläche handelt.
Ja man nennt es Biodiversität!
Die Bäume brauchen oft Zweihundert Jahre zum wachsen und sterben dann in zwei Wochen ab. Wertvoller Schutzwald geht für immer verloren.
Es gibt keine Chance gegen den Käfer,bei uns im Westerwald (Deutschland) steht nicht eine Fichte mehr ,da hat der Borkenkäfer ganze
Arbeit geleistet. Zum Glück haben wir einen großen Bestand an Laubwald ,sonst wäre alles platt
@webejott
Es gäbe genügend natürliche Feinde dagegen…(Kleiber,Spechte,Baumläumer,Meisen,Schlupfwespen z.B.)…..aber der Mensch muss ja leider vorher immer deren Lebensräume vergiften und zerstören….🤢🤮😠🤬
@webejott
Sorry!Fehlerteufel meinerseits!🤦🏼♂️Sollte “Baumläufer”heissen.😉
@Roby74…👍hat beinahe Niemand 😉 bemerkt….
@Offline1
Kann ja vorkommen😂😅🤣!
@Offline1
Wahrscheinlich auch weil viele auch nie etwas davon gehört haben bzg.Kleiber und Baumläufer oder von deren Existenz.😆😁
Isch sel möglich, dass der Borkenkäfer mit den Holzlaster sozusogn als blinder Passagier mitfohrt und somit in gonzn Lond vertoalt werd?
in Osttirol stellt man Fallen auf um den Borkenkäfer etwas einzudämmen in Südtirol habe ich davon noch nichts gehört hinken wir etwa hinterher.
@doco….solche Fallen gibt es auch in der Schweiz und in Deutschland. Die “helfen” aber nur bedingt, wenn die Umwelteinflüsse “normal” sind und um den möglichen Befall zu ermitteln. Aber bei massenhaft Sturmschäden und wegen Trockenheit “gestresster” und anfälliger Bäume nützen sie nichts mehr.
…der welthondl Holz isch jänner april um 50% gsunkn (wer woas wos fir a Holz) und ba ins geht der preiß vom Pellet in di hōhe – wenn man a runde fohrt sig man holz und nomol holz af jedn plotz wia nia zufor in ondere johr und man sog daß kuan holz gliefert wert – (ob und zua hon i an lkw mit slovenischer targa holauflegn gsechn) von mir aus gsegn olles spekulation
Der Mensch ist halt doch kein so guter Landschaftspfleger, für den er sich immer hält. Bis zum letzten Berggipfel alles nutzen wollen, aber Einsicht das überall dort wo der Mensch eingreift über kurz oder lang, alles den Bach runter geht, Fehlanzeige.
@DerTom: Net lei jammern; wenn soffl Holz ummerlig muesch holt du dir‘s zuerst holen! Die Slowenen fierns suscht schnell noch Österreich aussi..
i bin koan unternemmer – i bin a ungstellter und hon nit di meglichkeit – bei an sellan beitrog davor hirn einscholtn – T.p du
Schuler hat gesagt : Beten und hoffen !!
und das fällt euch erst jezt auf obwohl alles schon weit fortgeschritten ist