Von: APA/AFP
In den Hochwasser-Gebieten im Nordosten Australiens haben Rettungskräfte am Dienstag damit begonnen, eine von der Außenwelt abgeschnittene Ortschaft zu evakuieren. In Wujal Wujal gebe es nur noch Trinkwasser “für einen weiteren Tag”, sagte der oberste Katastrophenschützer bei der Polizei im Bundesstaat Queensland, Shane Chelepy. Auch die Versorgung mit Lebensmitteln und Strom sei beeinträchtigt.
Darum hätten die Behörden entschieden, die 250 bis 300 Einwohnerinnen und Einwohner mit Rettungshubschraubern auszufliegen. Der australische Premierminister Anthony Albanese sagte, zur Unterstützung der Evakuierung seien auch Militärhubschrauber im Einsatz, darunter zwei große Transporthubschrauber. Ein erster Evakuierungsversuch war nach Angaben der Gemeindeverwaltung am Montagnachmittag abgebrochen worden, weil der Einsatz für die Hubschrauber “zu gefährlich” gewesen sei.
In Queensland sorgen seit dem Durchzug des Tropensturms “Jasper” Ende vergangener Woche sintflutartige Regenfälle für Chaos. Die Überschwemmungen betreffen einen insgesamt 400 Kilometer langen Küstenabschnitt. Am schlimmsten hat es den hauptsächlich von Indigenen bewohnten Ort Wujal Wujal getroffen. Häuser stehen komplett unter Wasser, auf den Dächern warteten verzweifelte Menschen seit Montag auf Rettung.
Betroffen ist auch die Stadt Cairns, die Ausgangspunkt für Ausflüge in das bei Touristen beliebte Great Barrier Reef ist. Die Stadt war zwischenzeitlich fast vollständig von den Fluten eingeschlossen. Der Finanzminister von Queensland, Cameron Dick, warnte bereits vor “milliardenschweren” Unwetterschäden. Abschätzen lässt sich das Ausmaß aber erst, wenn das Wasser zurückgeht. Die Polizei kündigte am Dienstag Kontrollbesuche in 30 abgelegenen Gemeinden an, von denen viele von der Strom- und Wasserversorgung abgeschnitten waren.
Forscher weisen seit Jahren darauf hin, dass der Klimawandel das Risiko von Naturkatastrophen wie Waldbränden, Zyklonen und Überschwemmungen in Australien verstärkt.