Die Frau wurde in diesem Wohnhaus getötet

Frau in Graz getötet, Täter baute auf Flucht tödlichen Crash

Samstag, 22. April 2023 | 13:45 Uhr

In Graz ist Samstagfrüh eine Frau (39) bei einem Gewaltverbrechen getötet worden. Tatverdächtig ist ihr Freund (28), der offenbar bei der Flucht in der Nähe des Tatortes einen Verkehrsunfall verursachte, bei dem der Unfallgegner (31) ums Leben kam. Der Mann selbst wurde schwer verletzt, in künstlichen Tiefschlaf versetzt und ins LKH Graz gebracht, wie ein Polizist der APA sagte. Der Unfall dürfte in suizidaler Absicht verursacht worden sein, so eine Polizistin zur APA.

Die 39-jährige Frau wurde schwer verletzt mit mehreren Stichwunden in ihrem Wohnhaus in westlichen Stadtbezirk Wetzelsdorf gefunden und verstarb trotz Wiederbelebungsmaßnahmen des Notarztes. Zur Tatwaffe wollte die Polizei sich vorerst nicht äußern. Ein Nachbar war nach 6.00 Uhr durch Hilfeschreie aufmerksam geworden, hatte die offene Tür zur Wohnung der Frau bemerkt und nachgesehen, wie eine Polizistin zur APA sagte. Als er die Schwerverletzte sah, alarmierte er sofort die Polizei.

Die Frau war mit dem 28-Jährigen aus dem OÖ-Bezirk Steyr in einer Beziehung, der Mann dürfte aber nicht bei ihr gewohnt haben, war zumindest nicht dort gemeldet. Befragungen des Umfeldes sollen nähere Erkenntnisse bringen, am Vormittag wurden noch Spuren in dem Holzhaus gesichert, das zu der denkmalgeschützten Ekkehard-Hauer-Siedlung gehört. Am Leichnam der 39-Jährigen soll eine Obduktion durchgeführt werden.

Der Verdächtige dürfte laut Polizeisprecher Fritz Grundnig nach der Bluttat die Flucht mit dem Auto ergriffen haben, der Wagen soll seinem Vater gehören. In der nahen Straßganger Straße – nicht weit entfernt von der Landespolizeidirektion Steiermark in Richtung stadtauswärts – baute er jedoch einen Verkehrsunfall, bei dem sein Unfallgegner – ein 31-Jähriger Mann aus Graz – tödliche Verletzungen erlitt. Nach einem Gutachten im Auftrag der Staatsanwaltschaft und der Spurenlage dürfte der Verdächtige in suizidaler Absicht sein Auto auf die andere Fahrbahn gelenkt haben, wie eine Polizistin auf Anfrage sagte. Dort kollidierten die beiden Wagen frontal. Das heißt, gegen den Oberösterreicher wird nun wegen Mordes ermittelt. Er konnte noch nicht befragt werden.

Nach der Statistik der Autonomen Frauenhäuser Österreichs handelt es sich bei der Bluttat um den neunten mutmaßlichen Femizid des Jahres, der durch (Ex-)Partner, Familienmitglieder oder durch Personen mit Naheverhältnis zum Opfer verübt wurden.

(S E R V I C E – Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.)

Von: apa

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