Carla Perselli im Zeugenstand

Mordfall Neumair: Geld wird als mögliches Tatmotiv genannt

Dienstag, 31. Mai 2022 | 13:34 Uhr

Bozen – Im Schwurgerichtsprozess gegen Benno Neumair findet heute der nächste Prozesstag statt. Das Verfahren läuft bereits seit dem 5. März.

Beim bisher achten Prozesstag hat heute Carala Perselli im Zeugenstand gesprochen. Sie ist die Tante von Benno Neumair, dem bekanntermaßen vorgeworfen wird, seine Eltern am 4. Jänner 2021 in deren Wohnung in Bozen ermordet zu haben.

Carla Perselli ist genauso wie Benno Neumairs Schwester Madé Nebenklägerin im Prozess. Im Zeugenstand holte sie am Dienstagvormittag weit aus. Sie ging zurück bis in die Kindertage des Angeklagten. Die Eltern hätten Madé und Benno gleich behandelt. Benno habe schon damals mehrfach gelogen. Außerdem habe er kein Verhältnis zum Geld gehabt und immer mehr gebraucht als seine Schwester – etwa im Studium. Dafür zu arbeiten sei ihm aber weniger leicht gefallen.

Natürlich nahmen auch die Ereignisse rund um den 4. Jänner 2021 einen großen Platz in ihren Ausführungen ein. So sei sie verwundert gewesen, dass ihr Neffe das Familienauto genommen habe, obwohl er das nicht durfte. Auch habe Benno Neumair sie einige Tage nach dem Testament seiner Eltern gefragt, da er darin Hinweise über deren Verbleib vermutet hat.

Nach und nach habe sich bei ihr der Verdacht erhärtet, dass der damals 30-Jährige seinen Eltern, Peter Neumair und Laura Perselli, etwas angetan haben könnte. Daher habe sie auch angefangen, die Telefonate mit ihrem Neffen aufzuzeichnen. Einige Ausschnitte davon wurden im Gerichtssaal vorgespielt.

Carla Perselli äußert dann im Zeugenstand, dass sie ab einem bestimmten Zeitpunkt geglaubt habe, dass ihr Neffe des Geldes wegen seine Eltern habe verschwinden lassen. Damit ist erstmals in diesem Schwurgerichtsprozess Geld als mögliches Tatmotiv genannt worden.

 

Von: luk

Bezirk: Bozen