Bozen – In der Gegend rund um die Sassaristraße in Bozen hat sich die Lage wieder beruhigt. Dennoch sind die Schüsse, die am Dienstagnachmittag von dem 55-jährigen P. G. abgefeuert wurden, noch immer Gesprächsthema Nummer eins. Der Vorfall hatte glücklicherweise keine Verletzten zur Folge, das hätte aber ohne Weiteres passieren können. Immerhin wurde auch ein Fenster in der Fassade des Hauses mit der Nummer 59 getroffen.
Wie die italienische Tageszeitung Alto Adige berichtet, war der aus Kalabrien stammende Mann bereits vor zehn Jahren polizeilich aufgefallen. Damals wurde er wegen Alkohol am Steuer, schweren Diebstahls und dem Tragen gefährlicher Waffen festgenommen und verurteilt.
Die Frau des 55-jährigen erzählt, dass ihr Mann das Haus nach einem ehelichen Streit verlassen habe und mit seinem Lieferwagen weggefahren sei. Offenbar hat er im Anschluss seinen Frust im Alkohol ertränkt. Als er am Nachmittag in der Bar Malú in der Sassaristraße einkehrte, soll er bereits angetrunken gewesen sein. Nach zwei weiteren Bier verließ er das Lokal und gab bekanntlich die Schüsse auf die Fassade eines Wohnhauses ab. Dort habe niemand gewohnt, mit dem eine offene Rechnung besteht. “Er wollte niemand verletzten”, so die Frau des Schützen. Für sie ist das Verhalten ihres Mannes eine Folge des Alkoholkonsums und womöglich auch des häuslichen Streits.
Nun obliegt es den Ermittlern, die Motive herauszufinden. Heute wird der 55-Jährige vor dem Untersuchungsrichter zu den Vorwürfen Stellung nehmen. Er wird auch die Frage beantworten müssen, warum er nach den Vorstrafen noch im Besitz einer Waffe war und woher diese kommt.
Von: luk