Der japanische Eigentümer des im Suezkanal seit Tagen feststeckenden Frachters hofft, das Schiff an diesem Wochenende freizubekommen. Wie ein Sprecher des Unternehmens Shoei Kisen am Freitag mitteilte, wolle man versuchen, das Container-Frachtschiff an diesem Samstag flott zu bekommen. Sollte dies nicht klappen, sei geplant, am Sonntag zwei weitere Schlepper einzusetzen. Das Unternehmen entschuldigte sich für den Vorfall.
Seit Dienstag blockiert die 400 Meter lange “Ever Given” den Suezkanal, eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt. Das unter der Flagge Panamas fahrende Containerschiff war auf Grund gelaufen. Nach Angaben des japanischen Unternehmenssprechers versuchen bisher zehn Schlepper, den Frachter wieder flott zu bekommen – bisher erfolglos.
Der Betreiber des Schiffes, die in Taiwan beheimatete Evergreenline, hatte am Donnerstag mitgeteilt, sich weiter mit dem Reeder und der Suezkanalbehörde abstimmen zu wollen, “um die Situation mit äußerster Dringlichkeit zu bewältigen, die Wiederaufnahme der Reise so schnell wie möglich sicherzustellen und die Auswirkungen des Vorfalls zu mildern”. Da das Schiff gechartert sei, müsse jedoch der Eigentümer für Bergungs-, Reparaturkosten sowie andere Ansprüche Dritter aufkommen.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg vom Freitag dürfte sich die Bergung über das Wochenende hinaus hinziehen. Die Arbeiten, um das Container-Frachtschiff wieder flott zu bekommen, sollen etwa eine Woche, möglicherweise auch länger dauern, berichtete die Agentur und berief sich auf namentlich nicht genannte Quellen.
Der 1869 eröffnete Suez-Kanal verkürzt die Handelsverbindung zwischen Asien und Europa. Die Strecke von Singapur nach Rotterdam verringert sich durch den Kanal um 6.000 Kilometer gegenüber der Fahrt um das Kap der Guten Hoffnung an der südlichen Spitze Afrikas.
Die Schifffahrt auf dem Kanal ist bis auf weiteres eingestellt. Dadurch hat sich ein langer Stau gebildet. Die Blockade des Suez-Kanals ließ den Ölpreis am Freitag weiter ansteigen. Laut Bundesverband der Deutschen Industrie sind bereits internationale Logistik-Turbulenzen zu spüren. Zentrale Lieferketten drohen demnach aufgrund mangelnder Container, unpünktlicher Schiffe und fehlender Transportkapazität ins Stocken zu geraten. Die Reederei-Riesen Maersk und Hapag-Lloyd teilten mit, sie prüften nun den Umweg ihrer Schiffe um das Kap der Guten Hoffnung.
Ägypten erzielte aus den Durchfahrtsrechten durch den Suez-Kanal im vergangenen Jahr einen Erlös von umgerechnet 4,2 Milliarden Euro. 2020 passierten fast 19.000 Schiffe die Wasserstraße.
Von: APA/AFP/dpa-AFX
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27 Kommentare auf "Suezkanal – Blockade soll am Samstag oder Sonntag enden"
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da sieht man wieder wie Europa vom Osten total abhängig ist… Wann werden wir endlich verstehen, dass wir uns selbstständig machen müssen?!
@Jiminy:
Niemals, denn dafür müssten die Leute auf den Luxus billiger Elektroartikel, etc. verzichten und das wird wohl nicht passieren.
Die Schiffe stauen sich auf beiden Seiten. Unsere Wirtschaft ist von den Exporten genauso abhängig wie von den Inporten.
Die kleinen Sünden straft der Herrgott sofort *lol …
“Des wor a b’soffene Gschicht”
@Hustinettenbaer
das hatte ich auch verwundert gelesen – unglaublich.
Offensichtlich zu viel Schnaps auf der Brücke
Na und, wenn er während der Wartezeit etwas malt, schläft er wenigstens nicht ein.
Die Menschliche Wahrnehmung sieht immer das was sie will und orientiert sich dabei an bekannt Formen.
Das legendäre Marsgesicht ist ein Paradebeispiel dafür.
Ich würde mal sagen 10% der Kapitän hat sich einen Spaß erlaubt. 90% er hat nur willkürlich 3 große und mehrere kleine Schleifen gedreht.
warum macht dich europa nicht endlich selbstständig in bestimmten sachen… z.b. die ffp2 masken… schafft europa nicht, diese selbst zu produzieren!!??… lieber von china importieren
@Lu O
Weil es so schön einfach ist mit den Chinesen.
Billig, Missachtung von Menschenrechten, Löhnen, Arbeitssicherheit – und alles um den Profit einiger weniger noch mehr zu steigern.
Schon jetzt drohen der Industrie massive Produktionsausfälle, dem Handel Lieferprobleme und die Kraftstoffpreise steigen. Da wollte doch nicht etwa jemand bei einer “zusätzlichen Osterruhe” oder gar einem Stop der Industrieproduktion “nachhelfen” ???? 😉😉😉
@Offline:
Oh Gott, jetzt gehts wieder los..
Wow! 4,2 Milliarden Euro Einnahmen für fast 19.000 Schiffe
Sind min. 221.000 Euro pro Schiff. Bau mor an Kanal?
@burner….mit genügend Geld und qualifizierten Ingenieuren und Mitarbeitern “kein” Problem 🤣🙈 Vielleicht von Venedig nach Genua, als Abkürzung für die vielen Kreuzfahrtschiffe ?? 🤣🙈
Nachdem unser gute Alois Negrelli (die Mutter war aus Bruneck) den Suezkanal gebaut hat, werden wir wohl heute auch einen tüchtigen Ingenieur finden, der das machen kann.
@Offline
nein, ein Brennerbasistunnel 2: von Venedig unterm Brenner bis Hamburg 😉
@burner: So betrachtet sieht das nach viel aus, aber wenn man ausrechnet wieviele Waren auf so einem Schiff sind, macht das pro Item wohl nur noch Cent-Beträge aus
Recen das mal auf die größe um 😉
Bei den größten Schiffen wie diesem das feststeckt sind das gerademal 15,8€/Container oder 0,0008€/Tonne (max. Nutzlast für einen Container)
*sorry pro Kilo nicht Tonne Nutzlast.
@Jiminy..es geht um Kanäle….
Na hoffentlich arbeitet “Bodo mit dem Bagger” schnell genug ;o) bevor uns allen der Treibstoff ausgeht.
Einerseits wie fragil die Globalisierung ist und anderseits wie habhängig wir davon sind…wahnsinn
Wahrscheinlich hat sich der Kapitän auf sein Navi verlassen. Wir kennen das ja, aber bei uns hat die Feuerwehr einen verklemmten Lkw in ein paar Stunden wieder frei.
@Nichname:
Dann kann man das ja ausrechnen 😀
Die Feuerwehr braucht ein paar Stunden (Annahme: 3h) für einen LKW (30t)
Das Schiff wiegt über 200.000t.
Also braucht sie für das Schiff 200.000t/30t * 3h = 20.000h
Also in etwa 2,2 Jahre
:p
Auf NTV hobnse heint gimeldn daßz a gonza Woche dauern werd
Afrika Umrunden 🙈🙈🙈🙈
Vielleicht wollte einfach mal irgendeine (?) Organisation probieren, wie es sein könnte, den Warenfluss nach Europa zu stören?