Bozen – Als “verpasste Chance” für die Stadt Bozen sieht Paolo Tosolini von der “Generalbau” die sich abzeichnende Entscheidung, die Gletschermumie Ötzi künftig in einem Museum auf dem Ex-Enel-Areal in der Dantestraße gleich neben der Drususbrücke unterzubringen.
Der Spross des bekannten Baulöwen Pietro Tosolini ist selbst Architekt, wie die Zeitung Alto Adige berichtet. Er findet, dass Ötzi beim Ex-Ina-Gebäude an der Talferbrücke besser aufgehoben gewesen wäre. Dort hätten die Pläne vorgesehen, einen Bau des bekannten Architekten Renzo Piano zu verwirklichen, der als Verbindung zwischen Altstadt und den neuen Stadtvierteln fungiert hätte. “Weltweit strömen die Menschen zu den von Piano gezeichneten Bauwerken. Das hätte auch Bozen haben können”, meint Paolo Tosolini.
Der von Piano ausgearbeitete Plan für das neue Ötzimuseum am Standort des Ex-Ina-Gebäudes hätte einen modernen Kubus mit einem Wald davor vorgesehen.
Der “Generalbau” gehören beide Gebäude und wäre somit in beiden Fällen begünstigt. Für Paolo Tosolini ist aber neben der verpassten Chance, ein architektonisches Juwel für Bozen an Land zu ziehen, auch die Kosten- und Zeitfrage entscheidend. In nur drei Jahren hätten wir die neue Struktur für 75 Millionen Euro verwirklicht. Das Land Südtirol hat sich aber für das Ex-Enel-Gebäude entschieden für anberaumte Kosten von 90 Millionen Euro und einer Realisierung in sieben bis neun Jahren.
Es bleibe wohl auch noch zu klären, wo die Ötzi-Touristen ihre Autos parken werden. Tosolini vermutet, dass dies wohl in der in Bau befindlichen “WaltherPark” von Benko sein werde – rund 400 Meter Luftlinie vom künftigen Museum entfernt.
Von: luk