Ein Kommentar

Vorbeugung ist angesagt

Dienstag, 21. Juni 2022 | 01:47 Uhr

Bozen – Charon nennt sich das Hochdruckgebiet über Algerien – wie der Fährmann in der griechischen Mythologie, der die Toten über den Fluss Styx in die Unterwelt geleitet. Ganz so dramatisch ist die Hitzewelle über große Teile Europas vielleicht nicht. Trotzdem ist mit Opfern zu rechnen.

Neben Waldbränden in Spanien und Spitzentemperaturen bis zu 43 Grad in Frankreich macht vor allem die Wasserknappheit zu schaffen – auch in Italien: Der Pegel des Po liegt acht Meter tiefer als normalerweise. Die Bauern befürchten, ganze Ernten zu verlieren, und die Behörde, die das Wasser des Einzugsgebiets des Pos verwaltet, hat die Gardaseegemeinden um Hilfe gebeten.

Doch auch bei uns herrscht mancherorts der Ausnahmezustand. So dürfen in Tisens Gärten nicht mit Trinkwasser bewässert werden und das Füllen von Schwimmbecken ist nur mit Genehmigung der Gemeinde erlaubt. Die Gemeinde ruft zum Wassersparen auf.

Wegen der anhaltenden Hitze wird damit gerechnet, dass bald weitere Gemeinden folgen. Deshalb ist Vorbeugung angesagt. Bessere Speichermöglichkeiten und sparsame Bewässerungsanlagen, wie etwa die Tropfbewässerung könnten beim Trinkwasser bzw. in der Landwirtschaft helfen.

Dabei handelt es sich jedoch immer nur um die Behandlung von Symptomen. Langfristig bedarf es eines weltweit gemeinsamen Agierens gegen den Klimawandel.

Von: mk

Bezirk: Bozen