Kilometergeld unrechtmäßig beansprucht

Zwei leitende Landesangestellte des Betrugs verdächtigt

Donnerstag, 16. Juni 2022 | 10:38 Uhr

Bozen – Zwei leitenden Landesangestellten droht ein Prozess wegen Betrugs zulasten der öffentlichen Verwaltung. Ein ehemaliger Abteilungsdirektor und seine Chefsekretärin sollen unrechtmäßig Kilometergeld beansprucht haben.

Der Verdacht ist vor zwei Jahren aufgekommen. Die Untersuchung, die nun läuft, wird vom stellvertretenden Staatsanwalt Igor Secco geleitet. Den Vorwürfen zufolge haben die beiden angegeben, aus Arbeitsgründen mit dem privaten Auto unterwegs zu sein. Allerdings seien sie nicht am angegeben Ort gewesen und auch nicht ihrem Arbeitsauftrag nachgekommen.

Die Fahrt sei zur Dienstzeit erfolgt. Laut Vorwurf haben die beiden außerdem Präsenzlisten gefälscht. Der Staatsanwaltschaft zufolge ist so der Landesverwaltung ein Schaden in der Höhe von 4193,88 Euro entstanden, berichtet die Zeitung Alto Adige.

Die mutmaßlichen Vorfälle sollen sich im Zeitraum zwischen 17. Juli 2019 und 13. Mai 2020 abgespielt haben. Die Ermittlungen hat die Bozner Finanzpolizei durchgeführt. Nun will die Staatsanwaltschaft Anklage erheben.

Im Fall einer Verurteilung wegen erschwerten Betrugs droht den beiden eine ein- bis fünfjährige Haftstrafe und eine Geldstrafe bis zu 1.549 Euro. Auch der Rechnungshof dürfte sich für die Angelegenheit interessieren. Anwalt Giovanni Polonioli hat die Verteidigung der Betroffenen übernommen.

Von: mk

Bezirk: Bozen