Bei einer internationalen Razzia gegen das organisierte Verbrechen sind in Europa rund 150 Mafiosi festgenommen worden. Sie sollen der kalabrischen Mafia ‘Ndrangheta angehören und werden unter anderem für internationalen Drogen- und Waffenhandel, einschließlich Kriegswaffen, sowie Betrug und Geldwäsche verantwortlich gemacht. Polizeieinsätze liefen in Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien sowie in Portugal, Slowenien und Rumänien.
An der “Operation Eureka” waren deutsche, belgische und italienische Behörden in enger Zusammenarbeit mit den europäischen Behörden Eurojust (Agentur der Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen) und die Polizeibehörde Europol beteiligt, wie die Ermittler bekanntgaben. Die Razzien richteten sich demnach gegen Drogenschmuggel, Geldwäsche, Waffenhandel, Betrugsstraftaten und verschiedene Steuerstraftaten im großen Stil. Die Clans hatten laut den Ermittlern auch Kontakte zu einflussreichen Drogenkartellen in Kolumbien, Panama und Brasilien.
Insgesamt gab es rund 150 Hausdurchsuchungen in acht Ländern. In Belgien wurden demnach 25 Razzien, vor allem in der nordbelgischen Region Flandern, sowie 13 Festnahmen durchgeführt. Im Rahmen der Razzia wurden prominente Mitglieder des berüchtigten ‘Ndrangheta-Clans Nirta-Strangio im süditalienischen Kalabrien festgenommen, teilten die Justizbehörden mit. Beteiligt waren hunderte Carabinieri in mehreren italienischen Provinzen.
Bei “Eureka” handelt es sich in Italien um eines der größten und bedeutendsten Verfahren im Bereich der organisierten Kriminalität der vergangenen Jahre. Allein im Zeitraum von Oktober 2019 bis Jänner 2022 konnten die italienischen und belgischen Behörden der ‘Ndrangheta Einfuhr und Handel von fast 25 Tonnen Kokain zuordnen. Zudem flossen im Zusammenhang mit den Aktivitäten der Mafia-Organisation mehr als 22 Millionen Euro von Kalabrien nach Belgien, in die Niederlande und nach Südamerika.
Der italienische Innenminister Matteo Piantedosi begrüßte die großangelegte Anti-Mafia-Razzia. Der Kampf gegen das organisierte Verbrechen hat bei der Rechtsregierung um Premierministerin Giorgia Meloni eine große Bedeutung. Die Regierung bemühe sich, die Sicherheitskräfte aufzustocken, erklärte der Innenminister laut Medienangaben am Mittwoch.
Die ‘Ndrangheta gilt als eine der gefährlichsten, reichsten und mächtigsten Mafiavereinigungen Italiens. Sie soll einen Großteil des weltweiten Kokainhandels kontrollieren. In den vergangenen drei Jahrzehnten breitete sich die Organisation immer weiter in den Norden Italiens und in Europa aus, wo sie unter anderem regulär angemeldete Unternehmen zur Geldwäsche nutzt.
Von: apa
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7 Kommentare auf "150 Festnahmen bei Anti-Mafia-Razzia in Europa"
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Is ja süß! 150? Mafia? Allein in Deutschland zählen Clan Mitglieder an die 20 bis 40 Tausend. Hm
@N.G. : bleib positiv! Ein Schritt nach dem anderen u überleg mal was dazu internationale Kooperation benötigt wird. Wir sind immer unzufrieden, mit Polizei Präsenz – aber es tut sich was!
@N . G.
Weil du dich da soo gut auskennst :
Hast du doch vielleicht eine Verbindung zu denen ? ⚜️
@Gutemine07 Ich bin und war mit der Polizei Präsenz immer zufrieden gewesen. Da wirst du von mit nichts lesen. Ich finds nur immer wieder etwas lächerlich denn so kommt man der Mafia nicht bei, dazu muss sich in der Gesellschaft grundsätzlich was ändern.
@N.G. Die sind sicher für jeden Vorschlag offen, wie man der Mafia beikommen kann.
Niemand hat behauptet, dass sie die Mafia mit dieser Aktion zerschlagen haben, aber 150 … das ist nicht übel.
Erstens mal kennen die 150 auch andere, zu denen sie führen können. Und diese müssen sich umorganisieren, Ersatz für die finden, neue Verteilerwege finden und das wird beobachtet. Die Aktion ist mit der Verhaftung nicht vorbei, die eigentliche Arbeit findet jetzt statt.
@N.G.: Ah dann hab ich das falsch verstanden. Inwiefern muss sich was in der Gesellschaft ändern?
Super!👍🏻