Mailand – Ein Mittelfeldspieler des italienischen Meisters AC Mailand, Tiémoué Bakayoko, hatte ein „Erlebnis“, das ihm seinen Angaben zufolge wenig gefiel.
Wie ein in den sozialen Medien verbreitetes Video zeigt, wurde der französische Fußballspieler am vergangenen 3. Juli von einer Polizeistreife angehalten und kontrolliert. „Nur einen Meter von mir und meinem Beifahrer entfernt, befand sich eine Waffe. Wenn ich nicht ruhig geblieben wäre, hätte das ernste Folgen haben können“, kritisiert der Fußballspieler die Vorgangsweise der Polizei. Als die Polizisten erkannten, dass es sich nicht um den gesuchten Verbrecher, sondern um einen bekannten Spieler des AC Mailand handelte, entschuldigten sie sich.
Eine morgendliche Ausfahrt mit seinem dunklen SUV des Typs Bmw X6 endete für einen Mittelfeldspieler des italienischen Meisters AC Mailand, Tiémoué Bakayoko, mit einem „Erlebnis“, das ihm wenig behagte.
Der BMW des Fußballspielers wurde in Mailand am vergangenen 3. Juli an einer Straßensperre angehalten. Die Beamten, die nach einem Kriminellen fahndeten, der mit einem ähnlichen Fahrzeug, wie es der 28-jährige Franzose fuhr, unterwegs war, forderten Tiémoué Bakayoko dazu auf, aus dem Auto zu steigen und die Hände auf das Dach des Streifenwagens zu legen. Bevor sie ihn durchsuchten, näherten sich die Polizeibeamten ihm mit gezogenen Waffen.
Die Aufnahmen des Smartphonevideos, das von einem in der Kolonne stehenden Autofahrer aufgenommen wurde, zeigt, dass die Anspannung wahrlich zum Greifen war. Während eine junge Polizistin mit ihrer Pistole durch die seitliche Vorderscheibe auf einen offenbar noch im BMW sitzenden Passagier zielte, wurde der Mittelfeldspieler einer minutiösen Leibesvisitation unterzogen. Als sein Kollege, der vermutlich mit der Kontrolle der Ausweispapiere betraut worden war, ihn darauf hinwies, dass es sich nicht um den gesuchten Verbrecher, sondern um Tiémoué Bakayoko handelte, brach der Beamte die Leibesvisitation sofort ab. Der ganze Vorfall endete mit einem Schulterklopfen und einer Entschuldigung.
Il momento in cui il poliziotto si rende conto che ha fermato Bakayoko e bestemmia è poesia pic.twitter.com/f3fBRqtL9f
— Captain Rossonero – Il Primo Rossonero 🏆 (@DrGianlucaFumo) July 17, 2022
„Unabhängig davon, welche Gründe sie dafür hatten, brachten sie uns eindeutig in Gefahr“, übt der 28-jährige, ursprünglich aus der Elfenbeinküste stammende Franzose Kritik. „Das Problem ist nicht der Fehler, sondern die angewandte Methodik“, so der Fußballspieler auf seinem Instagram-Profil. „Nur einen Meter von mir und meinem Beifahrer entfernt, befand sich eine Waffe. Wenn ich nicht ruhig geblieben wäre und aufgrund meiner Bekanntheit als Fußballer nicht rechtzeitig erkannt worden wäre, hätte das ernste Folgen haben können“, meint Tiémoué Bakayoko.
„Die Mailänder Behörden erklären, dass die Festnahme ein Fehler war. Fehler zu begehen, ist menschlich, ich habe kein Problem damit, aber die Art und Weise und die angewandte Methodik sind für mich ein Problem. Ich denke, es ging über das hinaus, was notwendig war. Warum wurde ich nicht einfach nach meinen Fahrzeugpapieren gefragt?“, fragt sich der Fußballspieler. Tiémoué Bakayoko fügt an dieser Stelle hinzu, dass in dem in den sozialen Netzwerken verbreiteten Video „nur der angenehmere Teil der Kontrolle“ zu sehen sei.
Die Mailänder Quästur verteidigte die Vorgangsweise ihrer Beamten. „Die Kritik ist unangebracht. Die Kontrolle wurde durchgeführt, weil die Beschreibungen zweier gesuchter Männer zufällig zu Bakayoko und dem anderen Fahrzeugpassagier passten. Nach der Feststellung, dass eine Person angehalten und durchsucht worden war, die mit der Fahndung nichts zu tun hatte, wurde die Kontrolle sofort abgebrochen“, so die Stellungnahme der Quästur von Mailand.
Nach Angaben der Staatspolizei war es in der Nacht zuvor zu Auseinandersetzungen gekommen, bei denen auch Schüsse gefallen waren. „In der Folge wurde nach einem dunklen Geländewagen mit zwei Männern an Bord, von denen einer ein grünes T-Shirt trug, gefahndet. Da die gesuchten Kriminellen möglicherweise im Besitz von Schusswaffen waren, agierten die Beamten mit gezogenen Dienstwaffen. Der dunkle BMW X6 von Tiémoué Bakayoko geriet am frühen Morgen des 3. Juli gegen 6.00 Uhr in die Straßensperre, die aufgrund dieser Fahndung errichtet worden war“, so die Quästur, die hinzufügt, dass sie die Angelegenheit bereits mit dem AC Mailand geklärt habe.
Der Vorfall löste in den sozialen Netzwerken eine heftige und sehr kontrovers geführte Debatte aus. Während die einen die Ansicht vertreten, dass die Beamten zu weit gegangen seien, weisen die anderen darauf hin, wie gefährlich die Arbeit der Polizei in der lombardischen Metropole inzwischen sei.
Von: ka
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18 Kommentare auf "Fußballspieler Bakayoko: „Die Polizei hat uns in Gefahr gebracht“"
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Ich bin auch jemand, der sich nervt, wenn die Polizei ihre Arbeit falsch oder übereifrig macht. Aber in diesem (und vielen weiteren)Fällen und merkwürdigerweide sind meist Farbige involviert, kann ich dad ewige Geheule nicht ertragen. Wad war denn falsch in der Vorgensweise ? Manchmal habe ich das Gefühl, die PolizistInnen müssen sich zuerst erschiessen lassen, bevor sie handeln dürfen.
Übrigens: Mein Vater lag auch schon in Handschellen neben seinem Auto weil die Polizei zwei Buchstaben auf dem Nummernschild verwechselt hat. Aber er war halt weiss und kein sog. Star…
Wie wärs mal mit nem Taser und nicht gleich ne Knarre.
Amerikanische Verhältnisse!
@N. G.
Der Taser ist eine gute Ergänzung, aber KEIN Ersatz für die Dienstwaffe. Deswegen haben die Beamten richtig gehandelt.
@N. G. Also sollten sie die gesuchten verbrecher mit nem taser in schacht halten?😂🤦
Die Methodik war nicht falsch. Der gesuchte hat angeblich WAFFEN im Besitz gehabt.
Und wenn es sich wirklich um die Gesuchten gehandelt hätte ?
Tote Polizistin , und der Aufschrei ist groß
Ich verstehe die Polizei sehr gut. Sie haben auch ein Recht sich zu schützen und wenn die Gesuchten Waffen haben, dann war die Vorgangsweise wohl gerechtfertigt. Was hätten Sie sonst tun sollen??? Unangenehm war die Situation für Bakayoko allemal, das wäre sie aber auch für uns alle anderen in so einer Situation und ja…. ich hätte mich auch sehr an seiner Stelle erschrocken!
“Die Mailänder Behörden erklären, dass die Festnahme ein Fehler war”….er wurde nicht festgenommen!
Ist schon viele Jahre her, dass ich in seiner Heimat war…hätte wohl 3x am Tag schreiben können, dass eine Waffe NUR 1m von mir entfernt war.
Kein Kommentar!😡
…kein Kommentar ist auch ein Kommentar…
Normale Kontrolle,Aufregung lächerlich. Nur wer ein schlechtes Gewissen hat muss sich Sorgen machen.
Dann möchte ich mal sehen wie die Polizei in der Elfenbeinküste vorgeht….
mit dem fußballprofi hast du recht, aber das loch kannst ja du dir verpassen lassen, zustände wie in amerika, dort werden die pistoleros von einigen der user des forums in schutz genommen. was jedoch russland anbelangt wird über die usa hergefahren, verrückte welt
@falschauer
Jaja, die pöhse schiesswütige amerikanische Polizei…
Ich empfehle Dir mal den Youtube Kanal “Donut Operator” (ehemaliger SWAT-Beamter der Bodycam-Videos analysiert und erklärt. Da sieht man was auf den Strassen oft für Zustände herrschen. Aber einige hier meinen ja dass der Polizei Pfeifchen, Schlagstock und Taser ausreichen würden 🙄
Verstehe die Aufregung nicht, ist mir auch schon 2-3 mal im Leben passiert dass die Polizei mit der Pistole aufgehalten hat, gehört dazu, klar man hat ein mulmiges Gefühl wenn ne Waffe im Spiel ist, aber mich darüber aufzuregen wäre mir halt nicht eingefallen, gehört dazu und die machen auch nur ihren Job und der ist nicht immer ungefährlich, was solls. Dass es manche Sachen gibt die bei Polizei und Co nicht funktionieren is ein anderes paar Schuhe und da kann man auch drüber diskutieren, aber nicht deswegen.
Richtig so! Seit wann haben Fußballspieler denn Diplomatenstatus???
wenn die Polizei davon ausgeht, dass jemand gefährliches im Auto sitzt, dann ist die Lage natürlich angespannt. es war halt eine Verwechslung. mir ist vor vielen Jahren exakt dasselbe passiert, allerdings in Österreich. die Polizei konnte da wirklich nicht viel dafür, da es einfach Pech war. das war aber noch zu Nokia 3310 Zeiten und man konnte seine Befindlichkeiten nicht noch am selben Tag der ganzen Welt mitteilen 😉