15 Pfadfinder gerettet, drei Mädchen schwer unterkühlt - VIDEO

Großer Leichtsinn: Mit kurzen Hosen im Schneesturm

Dienstag, 26. April 2022 | 07:04 Uhr

Lizzano in Belvedere/Corno alle Scale – Wären nicht die Rettungskräfte der Bergrettung zu ihnen aufgestiegen, um sie aus einem Schneesturm zu retten, hätte das Bergabenteuer einer 15-köpfigen Gruppe von Pfadfindern, die nur sehr unzureichend ausgerüstet war, auch einen tödlichen Ausgang nehmen können.

Die jungen Pfadfinder, die nur mit kurzen Hosen bekleidet waren, und ihre Begleiterin wurden von den Männern der Bergrettung geborgen und zu Tal gebracht. Drei Mädchen, die eine schwere Unterkühlung erlitten hatten, wurden nach einer Erstversorgung ins Krankenhaus eingeliefert.

Frame Video/Soccorso Alpino e Speleologico Emilia Romagna – CNSAS

Nicht nur am Pragser Wildsee oder in den Südtiroler Bergen, sondern auch in anderen Berggebieten werden die Rettungskräfte zu Einsätzen gerufen, die bei einem Minimum von Verantwortungsbewusstsein und Achtung vor den Gefahren der Natur vermeidbar gewesen wären. Am Samstag mussten die Bergretter der Berg- und Höhlenrettung der Station von Corno alle Scale in der Emilia-Romagna aufsteigen, um eine Gruppe von 15 Pfadfindern zu bergen.

Die 15 Pfadfinder und ihre Begleiterin, die allesamt aus Orten der Provinz von Florenz in der Toskana stammen, waren vom Rifugio Montanaro in der Toskana aufgestiegen, um den Bergrücken des Apennins, der die Toskana von der Emilia-Romagna trennt, zu überschreiten und den Rifugio Duca degli Abruzzi zu erreichen. Obwohl sie der Hüttenwirt des Rifugio Montanaro vor der kommenden Schlechtwetterfront gewarnt und ihnen dringend von dieser Bergwanderung abgeraten hatte, brachen die 15 Pfadfinder am Samstagmorgen in Richtung des Schutzhauses Duca degli Abruzzi auf.

Frame Video/Soccorso Alpino e Speleologico Emilia Romagna – CNSAS

Wie vom Wetterdienst und vom Hüttenwirt vorhergesehen, schlug wenige Stunden später das Wetter um. In der Umgebung des Passo dello Strofinatoio gerieten die Pfadfinder, die für diese Hochgebirgstour im Frühjahr nur höchst unzureichend ausgerüstet waren – viele Jugendliche hatten nur ihre typischen Pfadfinderuniformen mit kurzen Hosen an – gegen Samstagmittag in einen Schneesturm. Der Sturm, die schlechte Sicht, die Angst, in felsiges Gelände zu geraten, und nicht zuletzt erste Unterkühlungs- und Erfrierungserscheinungen zwangen die Begleiterin, gegen 13.00 Uhr einen Notruf abzusetzen.

Colti da una bufera di neve al P.sso dello Strofinatoio sul crinale spartiacque che divide la Toscana dall’Emilia Romagna, nel comprensorio del Corno alle Scale.Si tratta di un gruppo di 15 Boy Scout tutti residenti nella provincia di Firenze, fra loro anche una minore e tutti indossavano la tipica divisa con calzoncini corti. Con loro una accompagnatrice. Sono partiti dal Rifugio Montanaro che si trova nel comune di San Marcello Pistoiese (Pt) diretti al Rifugio Duca degli Abruzzi. Sono partiti nonostante il meteo fosse in peggioramento e il gestore del Rifugio lo avesse sconsigliato. Giunti al P.sso dello Strofinatoio sono stati colti da una bufera di neve. Costretti a fermarsi per la scarsa visibilità, per il freddo e per il timore di finire su dei salti di roccia hanno chiesto aiuto al 112. Sono circa le 13 e due squadre del Soccorso Alpino e Speleologico delle stazioni Corno alle Scale con una unità cinofila e la stazione M.te Cimone, iniziano ad avvicinarsi alla zona indicata. Le condizioni del terreno e il forte vento non consentivano l’uso degli sci e i tecnici hanno proseguito a piedi. Nel frattempo il 118 inviava due ambulanze, l’automedica e un pulmino presso l’ambulatorio delle Polle. Il gruppo di Boy Scout viene raggiunto dal personale e riaccompagnato presso la sede del CNSAS dove il medico li ha visitati. Tre di loro, tre donne due di 18 anni e una di 17 anni sono state portate all’ospedale di Porretta per una ipotermia severa. Gli altri ragazzi sono stati caricati dal pulmino delle Croce Rossa e dai mezzi del Soccorso Alpino e portati presso la sede della CRI di Lizzano in attesa dei loro genitori.Presenti sul posto anche i Carabinieri di Lizzano.

Posted by Soccorso Alpino e Speleologico Emilia Romagna – CNSAS on Sunday, April 24, 2022

Sofort nach Alarmierung stiegen zwei Mannschaften der Bergrettung der Berg- und Höhlenrettung der Station von Corno alle Scale in der Emilia-Romagna sowie eine Hundestaffel von Monte Cimone zum Einsatzort auf, um die jungen Pfadfinder und ihre Begleiterin zu bergen. Die Geländeverhältnisse und der starke Wind ließen die Verwendung von Skiern nicht zu, sodass die Bergretter zu Fuß weitergehen mussten. Zugleich entsandte die Einsatzzentrale zwei Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug und einen Kleinbus zum nächstgelegenen mit Fahrzeugen erreichbaren Stützpunkt.

Frame Video/Soccorso Alpino e Speleologico Emilia Romagna – CNSAS

Die Pfadfinder wurden von den Bergrettern geborgen und zu Tal gebracht. Drei Jugendliche – zwei 18-jährige und ein 17-jähriges Mädchen – bei denen der Notarzt eine schwere Unterkühlung festgestellt hatte, wurden nach der Erstversorgung in das Krankenhaus von Porretta eingeliefert. Die anderen Jugendlichen wurden zu Tal geleitet, am Stützpunkt vom Bus des Roten Kreuzes und den Fahrzeugen der Bergrettung abgeholt und zum Sitz des Roten Kreuzes nach Lizzano gebracht. Dort wurden sie ihren wartenden und zutiefst besorgten Eltern übergeben. Neben den Bergrettern und den Einsatzkräften des Roten Kreuzes befanden sich auch die Carabinieri im Einsatz.

Frame Video/Soccorso Alpino e Speleologico Emilia Romagna – CNSAS

Ähnlich wie bei der um Haaresbreite vermiedenen Tragödie am Pragser Wildsee folgten auch auf diesen Rettungseinsatz heftige Polemiken. Besonders mit der Begleiterin, die den Rat des Hüttenwirts missachtet hatte und trotz schlechter Wettervorhersagen mit den ihr anvertrauten Jugendlichen zur Hüttenwanderung aufgebrochen war, gingen viele Leser und Kommentatoren hart ins Gericht.

„Ich bin selbst Pfadfindererzieher und ärgere mich sehr, wenn etwas Schlimmes passiert, das vorhersehbar und daher vermeidbar gewesen wäre. Wir sind für die uns anvertrauten Jugendlichen und für das Image des Vereins verantwortlich. Es braucht Verantwortungsbewusstsein, gesunden Menschenverstand und die Fähigkeit zuzuhören. Eine Umarmung für die Jugendlichen und einen großen Dank an die Retter“, so das Fazit eines Pfadfinderbegleiters unter dem Facebook-Eintrag der Bergrettung CNSAS der Emilia-Romagna.

Von: ka