Es braucht mehr Mitarbeiter in Gastronomie und Hotellerie in Italien

Italien: Anreize gegen Personalmangel im Tourismus

Freitag, 09. Juni 2023 | 11:47 Uhr

Gegen das akute Problem des Personalmangels im Tourismus führt die italienische Regierung Anreize für Arbeit an Wochenenden ein. Bis 21. September werden Mitarbeiter im Fremdenverkehr einen Zuschuss von 15 Prozent für Arbeit nachtsüber, oder am Wochenende erhalten, berichtete Tourismusministerin Daniela Santanché.

Davon sollen Mitarbeiter in der Privatwirtschaft mit Einkommen unter 40.000 Euro profitieren, teilte die rechte Regierung mit. Die Kosten für den Staat werden auf 54,7 Millionen Euro beziffert.

Nach dem Ende der Pandemie-Hochphase herrscht auch im südlichen Nachbarland Österreichs ein massiver Personalmangel speziell in der Hotellerie und Gastronomie. Im italienischen Dienstleistungssektor inklusive Handel fehlen zurzeit insgesamt rund 480.000 Stellen.

Der Hauptgrund für den Mangel liege darin, dass es schwierig sei, Bewerber mit den erforderlichen Fähigkeiten zu finden, um Stellen zu besetzen, so der Präsident des Handelsverbands Confcommercio, Carlo Sangalli. Er rief zu Maßnahmen auf, um die Lücke zwischen der Ausbildung und dem Bedarf der Unternehmen zu schließen und eine angemessene Zuwanderung von Arbeitnehmern zu planen.

Laut dem italienischen Handelsverband haben dortige Betriebe bei mindestens 30 Prozent der angebotenen Stellen Schwierigkeiten, Personal zu finden – zum Teil, weil es zu wenig Bewerberinnen und Bewerber gibt. In 13,8 Prozent der Fälle sei der Hauptgrund für die offenen Stellen die Unzulänglichkeit der eingereichten Lebensläufe.

Auch andere Faktoren spielen beim Personalmangel eine Rolle, unter anderem der demografische Wandel, der Italien schwer belastet. Zwischen 2018 und 2021 schrumpfte die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15 bis 64 Jahre) erheblich mit einem Rückgang von 636.000 Personen. Die Zahl derer, die nicht auf Arbeitssuche sind, stieg dagegen um 1,5 Prozent auf 194.000.

Die Politik ist besorgt. Diskutiert wird über die Einführung eines gesetzlich festgelegten Mindestlohns von 9 Euro netto pro Stunde, wogegen sich die Industrie jedoch wehrt. Migration spielt beim Problemlösungsversuch auch eine Rolle. Die Regierung von postfaschistischen Premierministerin Giorgia Meloni will legale Migrationswege fördern. So sollen in den nächsten zwei Jahren eine halbe Million Einwanderungsgenehmigungen für Nicht-EU-Bürger erteilt werden.

Von: apa

Kommentare
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Universalgelehrter
3 Monate 15 Tage

Also: Weil die Betriebe sich weigern, 9 Euro Mindestlohn zu bezahlen, dürfen die Steuerzahler:innen mit 54,7 Mio. nachhelfen, diesen ihre Profite zu sichern. Der Tourismus hat wirklich eine gute Lobby.

Doolin
Doolin
Kinig
3 Monate 15 Tage

…wir tun alles für Tourismus…man sagt uns dauernd, ohne Touris wären wir arme 🐷…

N. G.
N. G.
Kinig
3 Monate 15 Tage

Muss man denn da arbeiten? Nein. Irgendwann werden sie mehr bezahlen wenn sie keine Arbeitskraft finden. Es ist ganz einfach!

letzwetto
letzwetto
Superredner
3 Monate 15 Tage

@Doolin hotels müssen weg

ebbi
ebbi
Universalgelehrter
3 Monate 15 Tage

Das war und ist schon immer so im Gastgewerbe. Außer Saison wurden die Mitarbeiter in Arbeitslose auf Kosten der Staatskassa geschickt. Es werden Verträge auf Abruf gemacht für ein Minimum an Stunden, der Rest läuft schw***. Die Kosten und Negativfolgen tragen bis zum Schluss die Mitarbeiter und die Staatskassen.

traktor
traktor
Kinig
3 Monate 15 Tage

@N. G.
du verstehst wieder den zusammenhang nicht!!!! die super arbeitgeber wollen nicht mehr bezahlen um ihre marge nicht zu schmälern! deshalb wollen sie billigarbeiskräfte ( sklaven ) die wiederum den gehalt der einheimischrn drücken… nur “die obere etage” verdient mächtig weiter….

algunder
algunder
Universalgelehrter
3 Monate 15 Tage

@N. G.
des isch dein erster guter beitrag👍🏻👍🏻

Obadja
Obadja
Tratscher
3 Monate 15 Tage

In den letzten Jahrzehnten, hat sich die Gesellschaft zuviel auf Arbeit und Karriere fokussiert. Die Familien werden immer kleiner, sogar China stemmte die 1 Kind-Politik durch. Wir brauchen keine Migranten, sondern mehr Programm und herzliche Stimmung für Partnerschaft bzw. Familie. Auch Medien sollen nachhelfen, um Partnerschaft, Ehe, Beziehungen und Kinder zu romantisieren, da solche Werte zukunftsfähig sind. Wie man aber jetzt die Lücke behebt, steht mir auch offen, die Politik hats verschlafen….

ebbi
ebbi
Universalgelehrter
3 Monate 15 Tage

Partnerschaft, Ehe und Familie sind nicht nur romantisch, besonders wenn man sich alle Monat nur so durchringen muss um über die Runden zu kommen. Von Romantik alleine hat noch niemand Rechnungen gezahlt.

Obadja
Obadja
Tratscher
3 Monate 15 Tage

@ebbi stimmt, eine Familie zu erhalten ist ein Wettbewerb geworden… Spitzenleistung im Haushalt und in der familienfreundlichen Arbeit. Alles muss piccobello sein… Wer diesen Anforderungen nicht nachkommt, wird als überfordert oder nachlässig deklariert und spätestens werden die Kinder dann entzogen und im Heim gesteckt….

ebbi
ebbi
Universalgelehrter
3 Monate 14 Tage

@Obadja nana, wir wollen mal nicht übertreiben, so schnell werden Kinder nicht entzogen und ins Heim gesteckt. Aber die Bevölkerung nur auf romantisches Ehe- und Familienleben einzustimmen, das wird nicht gelingen. Alltag mit Familie mit Beruf usw. ist mittlerweile in der Tat harte Arbeit und hat mit Romantik nix mehr zu tun.

So ist das
3 Monate 15 Tage

Die Betriebe sollen mehr Lohn zahlen.
So verschwendet man nur Steuergelder 😡

marher
marher
Kinig
3 Monate 15 Tage

Der fleissige Arbeiter wird zun Teil nur ausgenutzt. 9 Euro oder weniger für 1 Std. Arbeit, zirka 14 Euro für eine Pizza mit Getränk.

sophie
sophie
Kinig
3 Monate 15 Tage

@Marher
Das steht sicher nicht mehr alles im Verhältnis,
Wer gutes Personal will, muss es auch zu schätzen wissen umd auch dementsprechend damit umgehen…
Gerecht entlohnen, denn gutes fleissiges Personal bringt dem Betrieb schlussendlich am Ende wieder mehr Einnahmen und positive Neukunden Werbung…

letzwetto
letzwetto
Superredner
3 Monate 14 Tage

Pizza ohne getränk, restaurantbesuch kann man jetzt vergessen

Staenkerer
3 Monate 15 Tage

wie wars mit mehr lohn und wieniger orbeitsstunden, und de mehrstundn auf freiwilliger basis und als überstundn gezohlt …..

N. G.
N. G.
Kinig
3 Monate 15 Tage

Diese Förderung geht an der Realität vorbei und bringt wahrscheinlich nur sehr wenigen etwas denn die allermeisten Arbeitnehmer im Tourismus haben fixe Verträge bei denen jede Lohnerhöhung aufgesaugt wird. Es ist reine Verhandlungssache wieviel man verdient. Wer im Tourismus für Grundlohn arbeitet hat im Grunde selber Schuld.

redbull
redbull
Tratscher
3 Monate 15 Tage

in italien – im Gegensatz zu Südtirol- werden die Mitarbeiter im Tourismus ausgenutzt: viel zu niedrige Löhne bei zu vielen Stunden und präkeren, oft auch nicht gemeldeten Arbeitsverträgen. dass die Leute sich das nicht mehr antun wollen, ist logisch. hier muss was geändert werden.

diskret
diskret
Superredner
3 Monate 15 Tage

Weniger solche Buden bauen , verstehe nicht das noch junge menschen in der Gastro arbeiten , wirst nur ausgenutzt mit der Arbeitszeit

sophie
sophie
Kinig
3 Monate 15 Tage

Wer sich jetzt noch weigert 9€ Mindest Stundenlohn Netto zu zahlen, der kann sich ja selbst die Gäste bekochen und selbst bedienen und auch selbst deren Betten und Bäder putzten usw.
Ich glaub ich bin ja im falschem Film

traktor
traktor
Kinig
3 Monate 15 Tage

ich würde sagen, wer keine arbeitskräfte findet macht etwas falsch und sollte zusperren!

Misanthrop
Misanthrop
Tratscher
3 Monate 15 Tage

A super ein Schritt in die
richtige Richtung👏👏😂😂😂😂Des isch jo leimo lächerlich. Die Hoteliers werdn
fetter und fetter, weigern sich nach wie vor angemessene Löhne zu bezahlen, und
dann dürfen wir Steuerzahler wieder in die Presche springen. Ich frage mich
gerade ob die Regierung in Rom unter Meloni eine Goldgrube unter dem
Chigipalast gefunden hat. So großzügig wie die mit Förderungen, Hilfen,
Abschreibungen, Beiträgen und Beihilfen und andere Zuschüssen umgehen muss es
doch fast so sein hahaha. Ein Wahnsinn, ein Wahnsinn, ein Wahnsinn. 

monia
monia
Superredner
3 Monate 14 Tage

Du bist sicher ein Gehalts-Empfänger und hattest noch nie einen Angestellten? Stimmts? 😉

monia
monia
Superredner
3 Monate 15 Tage

Sehr gut – Bravo! Meloni wird mir immer sympathischer!

info
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Universalgelehrter
3 Monate 13 Tage

Umverteilung des Reichtums nach oben, dass ihr euch nicht schämt!

Staenkerer
3 Monate 15 Tage

i woaß von zwoa gutgehende betriebe in der umgebung merans de jetz zwoa tog de woch ruhetag hobn do es gut einspielte, longjährige personal mit kündigung gedroht hot! es geat a so, denn koaner, weder gäste no wirte sein bis jetz verhungert!

Franz21
Franz21
Neuling
3 Monate 15 Tage
Ich glaube es bringt wenig. Es liegt nicht am Lohn, über den kann man verhandeln und je nach Leistung wird er auch sein …   Wie im Sport: gut gespielt = Sieg   schlecht gespielt = Etwas weniger gut…es ist überall gleich, viele wollen weniger arbeiten und mehr verdienen…  klingt gut, geht das aber?   Klar ist viel Freizeit toll, aber mehr Freizeit bedeutet ich brauche mehr Geld…. wir müssen ja alle alles haben, klar langts dann nicht…..Die Neue Mode ist ein Studium oder mehrere , alles über allem wissen, also ein toller Maneger, aber keine Ahnung wie man etwas wirlich macht… Bin… Weiterlesen »
thomas
thomas
Kinig
3 Monate 15 Tage

Wie wär’s, wenn wir die Leute klonen?!? Dass Wachstum natürliche Grenzen hat, will niemand einsehen. Es wird in den nächsten Jahren dramatisch, wir werden darum kämpfen müssen, den gewohnten Lebensstandard zu halten

Imrgschei
Imrgschei
Tratscher
3 Monate 15 Tage

Bevölkerung wird immer mehr, Urlauber auch aber Arbeiter immer weniger……

Grünschnabel
3 Monate 15 Tage

Wenn die Betriebe den Mitarbeitern einen gerechten Lohn zahlen – isch des olls koan Problem. Ba ins wors schlimm bis vor 30 Johr – jetzt konn man sogen es geat und man bekimmt im Gostgewerbe an guaten Luin. Unten oi schaugs ondosch aus – sem samse wir mir vor 30 Johr…..doss es schun a Frechheit isch……..

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