Nogaré di Pergine – Im Fall des tödlichen Motorradunfalls, bei dem im August des vergangenen Jahres der 51-jährige Sandro Prada und seine 13-jährige Tochter Elisa ihr Leben verloren hatten, ist es am Mittwoch zu einer dramatischen Wende gekommen.
Ein technisches Sachverständigengutachten, bei dem das Unfallmotorrad genauestens untersucht worden war, ergab, dass das zum Unfallzeitpunkt erst wenige Tage alte Motorrad schlecht zusammengebaut worden war. Eine Schraube des vorderen Bremssattels sei dem Gutachten zufolge angeblich falsch montiert worden, wodurch sie sich aus ihrem Gehäuse gelöst habe. Dies habe eine Fehlfunktion der Bremsen verursacht, die vermutlich zum Unfall geführt hat. In der Folge wurde gegen den Inhaber des Motorradkonzessionärs, bei dem Sandro Prada die Unfallmaschine erworben hatte, sowie gegen zwei Mechaniker Anzeige wegen fahrlässiger Tötung erstattet.
Es war am 20. August 2021 kurz vor 20.00 Uhr, als der 51-jährige Sandro Prada oberhalb von Nogaré di Pergine, einer Fraktion von Pergine im Trentino, mit seinem neuen Motorrad – eine Motron Motard X-Nord 125 – die Landesstraße 83 hinunterfuhr. In einer Kehre verlor er die Herrschaft über seine Maschine und stürzte durch eine Öffnung zwischen den Leitplanken rund 15 Meter eine bewaldete Böschung hinunter. Für Sandro Prada und seine 13-jährige Tochter Elisa, die auf dem Rücksitz saß, kam jede Hilfe zu spät.
Da zum Unfallzeitpunkt keine Zeugen anwesend waren, wurde der Unfall erst zwei Stunden später entdeckt. Es waren die Ehefrau von Sandro Prada und Mutter von Elisa sowie ihre zweite Tochter, die sich auf die Suche nach den beiden begeben hatten, die die traurige Entdeckung machen mussten. Dank einer Applikation, die auf Elisas Smartphone installiert war, gelang es ihnen, die genaue Unfallstelle zu ermitteln. Dem Notarzt zufolge waren der 51-Jährige und die 13-Jährige mit hoher Wahrscheinlichkeit auf der Stelle tot.
Nicht zuletzt aufgrund einiger Ungereimtheiten, die den mutmaßlichen Unfallhergang betrafen, wurde das Unfallmotorrad von den Carabinieri sofort beschlagnahmt. Ein technisches Sachverständigengutachten, bei dem das Unfallmotorrad genauestens untersucht worden war, ergab, dass das zum Unfallzeitpunkt erst wenige Tage alte Motorrad schlecht zusammengebaut worden war. Eine Schraube des vorderen Bremssattels ist dem Gutachten zufolge angeblich falsch montiert worden, wodurch sie sich aus ihrem Gehäuse gelöst hat. Dies habe eine Fehlfunktion der Bremsen verursacht.
Am Mittwoch gaben die zuständigen Carabinieri von Borgo Valsugana bekannt, dass von ihnen drei Personen wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung bei den Justizbehörden angezeigt worden waren. Bei ihnen handelt es sich um den Inhaber des Motorradkonzessionärs, bei dem Sandro Prada die Unfallmaschine erworben hatte, sowie um zwei Mechaniker, die beim Konzessionär angestellt sind. Ihnen wird zur Last gelegt, für den Tod des Vaters und seiner Tochter verantwortlich zu sein.
Der Inhaber des Motorradhandelsbetriebs sowie die beiden bei ihm angestellten Mechaniker werden sich vor Gericht wegen des gegen sie gerichteten Vorwurfs der mehrfachen fahrlässigen Tötung verantworten müssen. Sollten die Richter dem Gutachten folgen und zur Ansicht gelangen, dass sie hauptursächlich für dem Tod von Sandro Prada und seiner Tochter Elisa verantwortlich sind, dürfte sie der Montagefehler sehr teuer zu stehen kommen.
Von: ka
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16 Kommentare auf "„Schlecht montierte Bremsen“: Drei Personen wegen fahrlässiger Tötung angezeigt"
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Heutzutage sind viele technische Geräte nicht mehr so gut zusammengebaut wie früher es der Fall war.
Die ganzen Haushaltsgeräte halten nur ein paar Jahren, das ist schade und von Nachhaltigkeit ist da keine Spur zu sehen. Schade.
Das tragische Ableben mittels eines VU zweier Personen mit Haushaltsgeräten in Verbindung bringen, muss man erst im Stande sein!
Gerade bei Fahrzeugen wissen wir doch, welcher Schrott früher auf den Straßen unterwegs war. Gravierende Mängel bei der Konstruktion von Neufahrzeugen sind heutzutage sehr selten zu finden.
Das heißt noch lange nicht, daß das die unfallursache war.
@Oma stell dir mal vor du fährst vom Ritten herunter und von einer auf der nächsten Kurve funktioniert die Bremse nicht mehr…
Das kannst du sicher besser beurteilen als die Gutachter, die die Maschiene x fach kontrolliert haben 👍🏻🤦🏻♂️
@Pyrrhon …die Oma fahrt vom Ritten mit der Seilbahn runter…
@Doolin, wenn bei einer Seilbahn die Bremsen versagen , weil gepfuscht wurde😱.. kannst dich noch erinnern ??
@xXx Und zum Schluss kamen vermutlich….
@Pyrrhon je nach Motorrad geht dann noch die hintere und die zweite vordere
@Olm weiter nicht die Medien entscheiden, sondern ein Gericht und dort würde eine reine Vermutung zu gar nichts führen.
Deshalb ja auch die Untersuchung.
Bei einem neuen Fahrzeug etwas zu verändern ist keine gute Idee. Tragischer Fall…:(
@Billy31, egal ob neu oder alt, bei einem Fahrzeug etwas verändern ist selten eine gute Idee, hier wurde aber angeblich falsch zusammengebaut, bei dem oben genannten Motorrad handelt es sich zwar um eine österreichische Marke, hergestellt werden sie aber in Asien und nicht vollständig zusammengebaut ( die einzelnen Teile kommen meist aus unterschiedlichen Fabriken, wo sie am günstigsten sind, Geiz ist bekanntlich ja geil) fertig zusammenbauen muß dann der Konzessionär, wird dabei gepfuscht, passieren solche Unglücke ..
@Pyrrhon der Konzessionär bekommt das Motorrad fertig geliefert. Er muss nur einige Teile anbauen, wenn ich nicht ganz irre blos die Spiegel.
Aha… alles genauestens Untersucht und dan vermutlich zum Unfall führte. Was jetzt??Genauestens oder Vermutlich!?! Den Vermutungen gibt es viele