Ex-Frau und Lebensgefährtin grausam ermordet – VIDEO

Unfassbare Tragödie: Doppelfemizid und Selbstmord erschüttern Vicenza

Donnerstag, 09. Juni 2022 | 07:01 Uhr

Vicenza – Die Provinzhauptstadt Vicenza in Venetien war am Mittwoch Schauplatz einer unfassbaren Tragödie. Nachdem er innerhalb weniger Stunden zuerst seine Ex-Frau und dann seine aktuelle Lebensgefährtin erschossen hatte, richtete der Täter die Waffe gegen sich selbst.

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Am frühen Morgen gegen 9.30 Uhr wurden die Bewohner eines sonst überaus ruhigen Wohnviertels von Vicenza von sechs Pistolenschüssen aufgeschreckt. Als sie auf die Straße liefen, entdeckten sie, dass eine Frau tot neben ihrem Auto lag. Im selben Moment sahen einige Zeugen, wie ein Mann zuerst zwei Sprengkörper explodieren ließ und anschließend die Flucht ergriff.

Femminicidio a Vicenza

Femminicidio a VicenzaAncora una donna uccisa per mano di un uomo. Questa volta è successo a Vicenza. A sparare sarebbe stato l'ex compagno, che poi si è dato alla fuga.Valeria Papitto per il Tg3 delle 14:20 dell'8 giugno 2022

Posted by Tg3 on Wednesday, June 8, 2022

Die wenige Minuten später am Tatort eingetroffenen Polizeibeamten fanden schnell heraus, dass es sich bei der Ermordeten um die 42-jährige, ursprünglich aus Serbien stammende Lidia Miljkovic handelte. Da ihr Ex-Mann, Zlatan Vasiljevic, von dem sie sich vor sechs Jahren getrennt hatte, vor und nach der Scheidung mehrmals ihr gegenüber gewalttätig geworden war, vermuteten die Polizisten sofort, dass als mutmaßlicher Mörder der 42-Jährigen nur ihr Ex-Mann, bei dem es sich um einen bosnischen Staatsbürger handelt, infrage kommen könne. Aufgrund seiner notorischen Gewalttätigkeit war gegen Zlatan Vasiljevic, der früher als Fernfahrer gearbeitet hatte, zum Zeitpunkt der Tat aber arbeitslos war, im Jahr 2019 ein gerichtliches Annäherungsverbot verhängt worden.

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Einer ersten Rekonstruktion zufolge hatte Lidia Miljkovic – vermutlich wegen der gemeinsamen Kinder – dennoch mit Zlatan Vasiljevic ein Treffen vereinbart. Nachdem sie ihre 16 und 14 Jahre alten Söhne zur Schule gebracht hatte, traf sich Lidia Miljkovic im Viertel von Vicenza, wo die Frau neben ihrer Arbeit in einem Cateringdienst in einigen Wohnungen auch Haushaltsdienste verrichtete, mit ihrem Ex-Mann. Vermutlich zog Zlatan Vasiljevic fast sofort seine illegal erworbene Pistole und gab auf die noch im Auto sitzende 42-Jährige sechs Schüsse ab. Anschließend zündete er die beiden Sprengkörper und suchte das Weite.

Die Polizei löste nach dem als überaus gefährlich bekannten Mann sofort eine Großfahndung aus. Stundenlang suchten Beamte der Polizei und der Carabinieri nach Zlatan Vasiljevic. An der Suche nahmen neben verschiedenen Spezialeinheiten, die auch bei der Fahndung nach Terroristen eingesetzt werden, auch ein Hubschrauber teil. Zugleich wurden mehrere Verwandte der Frau vorsorglich in Sicherheit gebracht.

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Wenige Stunden nach dem grausamen Mord entdeckten Ordnungskräfte einen auf einem Parkplatz an der Westumfahrung von Vicenza abgestellten Wagen. Um das Fahrzeug untersuchen zu können, kam eigens ein Entschärfungsteam der Quästur zum Einsatz. Als sie nach dem Einschlagen der Scheiben das Auto öffneten, stellten sie fest, dass sich darin die Leiche des Ex-Mannes der Ermordeten befand.

Auf dem Rücksitz lag eine weitere Leiche, bei der es sich augenscheinlich um eine Frau handelte. Ersten Erkenntnissen zufolge handelte es sich bei der Toten um die neue Lebensgefährtin von Zlatan Vasiljevic. Die Ermittler vermuten, dass Zlatan Vasiljevic kurz nach dem Mord an Lidia Miljkovic auf der Flucht auch seine aktuelle Lebensgefährtin getötet hatte. Anschließend hatte er die Waffe, die auf illegale Art und Weise erworben worden war, gegen sich selbst gerichtet und seinem Leben ein Ende gesetzt.

Nach der unfassbaren Bluttat steht Vicenza unter Schock. Der Inhaber des Cateringunternehmens Food&co, Benedetto Mondello, bei dem Lidia Miljkovic seit acht Jahren beschäftigt war, ist nicht nur erschüttert und traurig, sondern auch wütend. „Es war eine angekündigte Tragödie. Jahrelang hatte sie immer wieder Anzeigen erstattet. Einmal hatte er ihr sogar den Schädel eingeschlagen, sodass sie monatelang krankgeschrieben war“, so Benedetto Mondello.

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Die Worte ihres Arbeitgebers, der auch so etwas wie ein Freund war, finden viel Zustimmung. Viele glauben, dass zu wenig getan wurde, um die Mutter zweier minderjähriger Kinder besser zu schützen.

Von: ka