Bozen – “Am Mittwochmorgen haben die Beschäftigten des Gesundheitswesens im Bezirk Bozen eine E-Mail erhalten, in der sie um Hilfe bei der Einstellung neuer Krankenpfleger gebeten werden. Krankenpflegern, denen es gelingt, einen neuen Kollegen anzuwerben, der einen Vertrag, auch einen befristeten, für mindestens ein Jahr unterschreibt, werden in dieser Mail als Prämie 400 Euro versprochen”, so die Krankenpflegegewerkschaft NURSING UP UNION.
“Die Krankenpflegegewerkschaft NURSING UP UNION ist erstaunt über eine solche Initiative des Bezirks oder des Sanitätsbetriebs, wobei es noch zu klären gilt, ob es sich um eine Entscheidung des Bezirks Bozen allein oder um eine landesweite Initiative handelt. Zahlreiche Krankenpfleger und andere Angehörige der Gesundheitsberufe haben sich an uns gewandt und sind empört über diese kommerzielle Art und Weise, neue Mitarbeiter zu gewinnen. Der Gesundheitsbetrieb ist nämlich kein kommerzielles Unternehmen, sondern befasst sich mit der öffentlichen Gesundheit”, so NURSING UP UNION weiter.
“Zudem sind die Gewerkschaften bei dieser Entscheidung nicht einbezogen worden. Wir als Gewerkschaft der Gesundheitsberufe fordern von der Politik und dem Gesundheitsbetrieb seit Jahren, dass man nur Fachkräfte finden kann, wenn man die Gehälter auf europäisches Niveau anhebt. Krankenpfleger und andere Angehörige der Gesundheitsberufe benötigen einen separaten Vertrag, in dem ihre Fähigkeiten und Verantwortlichkeiten anerkannt werden”, fährt die Krankenpflegegewerkschaft fort.
“Schließlich sind wir auch darüber erstaunt darüber, dass die Generaldirektion des Gesundheitsbetriebs zur selben Zeit wie diese E-Mail erscheint, 20 Stellen für medizinische Fachkräfte in 20 Stellen für Verwaltungsinspektoren umgewandelt. Wenn sich der Gesundheitsbetrieb um die künftigen Pensionierungen von medizinischem Personal sorgt, warum werden dann 20 Stellen für diese Profile in Stellen für das Verwaltungspersonal umgewandelt?”, abschließend die Krankenpflegegewerkschaft NURSING UP UNION.
Von: ka