Nach der parteiübergreifenden Einigung auf eine Lösung im US-Schuldenstreit hat Präsident Joe Biden die Zusammenarbeit zwischen Demokraten und Republikanern beschworen. Mit einem symbolträchtigen Auftritt zelebrierte Biden am Freitagabend (Ortszeit) die Abwendung eines Zahlungsausfalls der Regierung und mahnte, in dramatischen Situationen wie dieser führe kein Weg an überparteilicher Kooperation vorbei.
“Es hätte nicht mehr auf dem Spiel stehen können”, sagte der Demokrat in einer Ansprache an die Nation aus dem Oval Office im Weißen Haus. “Wir haben eine wirtschaftliche Krise und einen wirtschaftlichen Kollaps verhindert.”
Es war Bidens erste offizielle Ansprache an die Nation aus dem Oval Office seit seinem Amtsantritt vor fast zweieinhalb Jahren. Solche Reden aus dem Büro des Präsidenten in der Regierungszentrale, die zur besten Sendezeit live im US-Fernsehen übertragen werden, sind eine Rarität und üblicherweise großen Lagen und Krisensituationen vorbehalten. Biden nutzte die besondere Bühne nun, um nach wochenlang beschworenen Katastrophenszenarien Entwarnung zu geben und trotz des heraufziehenden Präsidentschaftswahlkampfs in einem politisch tief gespaltenen Land versöhnliche Töne anzuschlagen.
Der US-Kongress hatte am Donnerstag mit der Verabschiedung eines Gesetzes quasi in letzter Minute eine Zahlungsfähigkeit der Regierung abgewendet. In den USA legt das Parlament in unregelmäßigen Abständen eine Schuldenobergrenze fest und bestimmt damit, wie viel Geld sich der Staat leihen darf. Erst nach langer Zitterpartie und erbitterten parteipolitischen Kämpfen einigten sich Bidens Demokraten mit den Republikanern auf einen Kompromiss. Ohne diesen wäre der Regierung laut Finanzministerium am Montag das Geld ausgegangen. Ein Zahlungsausfall der weltgrößten Volkswirtschaft hätte eine globale Finanzkrise und einen wirtschaftlichen Abschwung auslösen können.
Biden beschrieb einmal mehr, welche Klippe die USA knapp umschifft haben: “Unsere Wirtschaft wäre in eine Rezession gestürzt worden”, sagte er. “Acht Millionen Amerikaner hätten ihren Arbeitsplatz verloren.” Die Kreditwürdigkeit des Landes wäre zerstört worden. “Es hätte Jahre gedauert, aus diesem Loch herauszukommen.” Deshalb sei es so wichtig gewesen, zu einer parteiübergreifenden Einigung zu kommen.
Der Präsident kündigte an, er werde das beschlossene Gesetz am Samstag unterzeichnen, um es in Kraft zu setzen. Biden dankte namentlich unter anderem dem republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, mit dem er persönlich in diversen Verhandlungsrunden um einen Kompromiss gerungen hatte. McCarthy und er seien gut miteinander ausgekommen, direkt und ehrlich miteinander gewesen, und beide Seiten hätten ihr Wort gehalten. Im politischen Klima der USA, in dem sich Demokraten und Republikaner – vor allem an den Rändern beider Parteien – zum Teil regelrecht feindselig gegenüberstehen, sind solche Töne inzwischen selten.
Über Parteigrenzen hinweg zusammenzuarbeiten sei schwierig, sagte Biden, er betonte aber: “Wir dürfen nie aufhören, es zu versuchen. Denn in Situationen wie dieser, mit der wir gerade konfrontiert waren, in der die amerikanische Wirtschaft und die Weltwirtschaft zusammenzubrechen drohen, gibt es keinen anderen Weg.” Egal wie groß die inhaltlichen Unterschiede seien – die Parteien sollten einander nicht als Gegner ansehen, sondern als Mitbürger. Sie müssten einander mit Respekt behandeln und zum Wohle des Landes zusammenarbeiten. Mit Blick auf den Kompromiss sagte er: “Keiner hat alles bekommen, was er wollte, aber das amerikanische Volk hat bekommen, was es brauchte.”
Das vom Kongress beschlossene Gesetz sieht vor, dass die staatliche Schuldenobergrenze in den USA bis 2025 ausgesetzt wird. Sie lag zuletzt bei rund 31,4 Billionen Dollar (etwa 29,1 Billionen Euro). Zugleich werden die staatlichen Ausgaben in den kommenden zwei Jahren beschränkt – auf Druck der Republikaner hin. Mit dem Deal wird der Umfang des Bundeshaushalts, den die Demokraten unter Biden vergrößern wollten, faktisch eingefroren. Dafür werden die Budgets vieler Bundesbehörden und Ministerien angepasst. Die Republikaner konnten auch durchsetzen, dass Empfänger bestimmter Sozialleistungen einen Job nachweisen müssen. Die Demokraten wollten die staatlichen Einnahmen eigentlich durch die stärkere Besteuerung von Reichen erhöhen. Dagegen wiederum stemmten sich die Republikaner.
Mit dem Deal sind viele Demokraten wie auch Republikaner unzufrieden. Linke Demokraten beklagen etwa Kürzungen im sozialen Bereich. Rechten Republikanern gehen die Einsparungen nicht weit genug. Und auch viele moderate Politiker aus der Mitte beider Parteien sind keineswegs begeistert. Angesichts der drohenden dramatischen Konsequenzen stimmten letztlich jedoch genug Kongressmitglieder aus beiden Lagern für den Deal und sicherten so die nötige Mehrheit im Parlament.
Von: APA/dpa
Biden ist mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung ein Meister darin Mehrheiten zu finden. Er mag zwar alt sein aber politisch sucht man in den USA vergeblich Seinesgleichen.
@N.G… Der gute Biden hat die Waffenlieferung nicht gestrichen, dafür aber die Studienbeihilfen und in Amerika ist studieren richtig teuer.. 😶🤦♀️
@N.G… Wenn du immer noch für Biden stehst, dann hast du immer noch nichts verstanden, was los ist auf der Welt🌏… 😉
@Orchi-dee: 1.) Warum sollte er der Ukraine die Möglichkeit zur Selbstverteidigung vorenthalten? Das verstehe ich irgendwie nicht. Klingt ja so, als ob die Ukraine Russland angreifen würde und entsprechend zurückgegriffen werden müsste! 2.) Bei den Studienbeihilfen redet der Kongress entscheidend mit. Und der ist bekanntlich in republikanischer Hand.
@Orch-idee
Der Trump-Jünger hat gesprochen!!!! Soviel zum Thema: “verstehen”…..
@Orch-idee Lustig, ds du anscheinend nicht weisst wie Studium in den USA eigentlich finanziert wird. GRINS Sehr lustig! Die paar Dollar machen den Braten nicht fett.
@Orch-idee Damit kann ich leben. Kommt ja von dir! Hätte mir das ein Hustinettenbaer, Neumi, Info oder @ gesagt, würde ich darüber nachdenken. So nehm ich das einfach hin!
@Selbstbewertung, die GOP’s haben im Abgeordnetenhaus die Mehrheit (14 Sitze) im Kongress haben die Dems ihre knappe Mehrheit behaupten können. Lg
@Orch-Idee manchmal muss man den Republikanern leider geben, was sie wollen.
Kannst dir sicher sein, dass diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist.
@N.G… Ich weiß ganz genau wie die Studenten vom Staat vorfinanziert werden um in die Uni zu gehen…
Meine Neffen in Amerika sind immer noch dabei die Schulden abzuzahlen…
Wenn diese Studienbeihilfen nicht mehr gezahlt werden, dann werden nur mehr die Reichen die Uni besuchen können.
@N.G.. Ich Rate dir auch manchmal die US online Medien zu lesen…z.B Fox News schreibt ganz interessante Sachen über den US Präsident.. 😁
@Orch-idee Mach dir mal keine Gedanken. Bekannte vin mir war in Yale Professorin. Ich weiß Bescheid. GRINS
@Orch-idee Wir wissen um deine Nähe zu Trump.
https://www.fr.de/politik/fox-news-donald-trump-lieblingssender-missbrauch-rechts-konservativ-us-wahlen-2020-new-york-90012625.html
Alberner gehts nicht mehr?
Oh wow, eine Professorin in Yale?! Das ist ja völlig banal und uninteressant. Hast du sonst noch irgendwelche bedeutungslosen Anekdoten auf Lager, die mich nicht interessieren? Ich würde viel lieber über wichtigere Dinge sprechen, wie zum Beispiel das Wachstum der Unterhosen-Industrie in der Antarktis.
Wer ist der Schattenmann hinter dem Aushängeschild? Wie man in der Zwischenzeit weiß, wird dem Präsidenten alles genauestens aufgeschrieben-vorgeschrieben-vollgepflastert mit Spickzettel.
Die Ruhe dürfte von kurzer Dauer sein – im August starten die BRICS-Staaten offiziell ihre Tätigkeit. Sollten die Anwärter auf Aufnahme in den BRICS wirklich – entsprechend der Anfragen erweitert werden – können die USA “einpacken”.
@Schlernhex: das ist nicht nur für die USA, sondern auch für uns ein großes Problem. Ich persönlich lebe lieber in der westlichen Welt als von einem Staatenbündnis abhängig zu sein, in dem beispielsweise Russland regelmäßig mit unserer Vernichtung droht, andere Staaten überfällt, um sie zu annektieten oder Chinas Diktatur ganz offen die Wrltherrschaft anstrebt! Das wird zweifelsohne die gemeinsame Herausforderung der Zukunft. Ohne USA hätten wir schon längst chinesische Regeln auch bei uns!
Ja, gute Frage, dann erkläre doch bitte wer hinter dem Ganzen steckt. Keine Andeutungen, keine, Fragen, Tacheles!
Würde mich jetzt echt interessieren, wenn du denn keine Angst vor der Wahrheit hast?!
Ach ja sicher, ich habe natürlich voll Bock hier im Internet meine ganzen Quellen preiszugeben. Das ist ja auch sooo einfach bei all den Geheimdiensten und Verschwörern, die ständig hinter mir her sind. Aber klar, ich werde einfach mal so eben alles raushauen, damit du zufrieden bist. Träum weiter, als ob ich so dämlich wäre, dir meine tiefsten Geheimnisse zu verraten! Pfff…
…Zusammenarbeit wäre gut, aber der 🏀 wird wieder die Nation spalten…
@Doolin: Der Blondschopf mit einer Borderline Persönlichkeitsstörung kann von seinem Naturell her nur spalten. Die USA (und andere Länder) leiden immer noch unter den Folgen. Leider liegt diese Art der Politik voll im Trend, auch bei uns. Und das ist eine ganz große Gefahr. Wenn man versteht, wessen Interessen davon profitieren, kann man erahnen, wer im Hintergrund Regie führt. Ob es so ist, werde vielleicht irgendwann die Geschichtsbücher festhalten.
@Selbstbewertung Ja, Politiker haben weltweit von Trump gelernt. Egal welche Lügen man auftischt, der Wähler glaubt es. Wirf aber ein schlechtes Licht auf die Wähler. Da kann man Trump nicht mal nen Vorwurf machen. Leider!