Scholz traf Biden im Weißen Haus

Biden und Scholz: Gemeinsame Unterstützung für Ukraine

Samstag, 04. März 2023 | 11:23 Uhr

Bei einem Kurzbesuch in Washington hat sich Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit US-Präsident Joe Biden über das weitere Vorgehen in der Ukraine-Krise beraten. Kurz nach dem ersten Jahrestag des Kriegsbeginns versprachen die beiden Regierungschefs am Freitag bei einem Treffen im Weißen Haus längerfristige Unterstützung für Kiew bei der Abwehr des russischen Angriffs.

Bei einem vierminütigen Statement zum Auftakt des Treffens beschworen beide die transatlantische Partnerschaft und die enge Zusammenarbeit mit Blick auf den Krieg in der Ukraine. Der Großteil der knappen Visite spielte sich allerdings hinter verschlossenen Türen ab.

Nach Debatten über deutsche Zögerlichkeit in den vergangenen Monaten holte sich Scholz dabei ein öffentliches Lob des US-Präsidenten ab für das, was Deutschland für die Ukraine geleistet habe. Biden dankte Scholz dabei für eine “starke und beständige Führung”. Deutschland habe im vergangenen Jahr entscheidende militärische und moralische Hilfe für die Ukraine geleistet.

Deutschlands Bundeskanzler habe außerdem “historische Veränderungen” in Deutschland vorangetrieben. Die drastische Erhöhung der Verteidigungsausgaben und die Abkehr von russischem Gas seien schwierige Entscheidungen gewesen. Biden betonte, dass die USA und Deutschland bei der Unterstützung der Ukraine stets zusammengearbeitet hätten und dies auch so bleiben werde.

Scholz sagte auf Englisch, die gemeinsame Unterstützung der Ukraine im zurückliegenden Jahr sei sehr wichtig gewesen. “Jetzt ist es sehr wichtig, die Botschaft zu senden, dass wir das so lange wie nötig fortsetzen.” Und er lobte die Kooperation mit den USA: “Ich schätze wirklich die sehr gute Zusammenarbeit zwischen uns beiden.”

Es war der zweite Besuch des deutschen Kanzlers im Weißen Haus in den knapp 15 Monaten seiner bisherigen Amtszeit. Anfang Februar 2022 war Scholz zum Antrittsbesuch in Washington gewesen. Schon da spielte die Ukraine die zentrale Rolle. Damals waren bereits Zehntausende russische Soldaten an der Grenze des Nachbarlands aufmarschiert. Gut zwei Wochen später, am 24. Februar 2022, begann Russland dann mit der Invasion. Inzwischen wütet der Krieg seit gut einem Jahr.

Diesmal reiste Scholz zu einem knappen Arbeitsbesuch nach Washington nur für das Treffen mit Biden. Journalisten oder Wirtschaftsvertreter nahm der Kanzler nicht mit, auch auf eine Pressekonferenz verzichtete er. Das Format hatte im Voraus für etwas Rätselraten gesorgt. Scholz und sein Umfeld betonten mehrfach, es gehe schlicht um den persönlichen Austausch mitten in einer komplizierten Weltlage.

Scholz und Biden saßen etwas mehr als eine Stunde zusammen. Statements im Anschluss gab es nicht. Aus dem Weißen Haus kam, wie nach solchen Treffen üblich, eine knappe schriftliche Stellungnahme mit vier Sätzen. Darin hieß es, die beiden hätten die laufenden Bemühungen um Sicherheit, humanitäre, wirtschaftliche und politische Hilfe für die Ukraine erörtert und andere globale Themen besprochen.

Die USA kündigten am Freitag weitere Militärhilfen für die Ukraine im Wert von 400 Millionen US-Dollar (rund 377 Millionen Euro) an. Seit Kriegsbeginn summieren sich die US-Militärhilfen für die Ukraine nach jüngsten Angaben aus dem Pentagon auf mehr als 32 Milliarden Dollar, das neue Paket nicht einberechnet. Die USA gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion.

Ende Jänner hatte die US-Regierung nach langem Hin und Her und parallel zur deutschen Zusage von Leopard-Panzern für Kiew auch angekündigt, der Ukraine 31 Kampfpanzer vom Typ M1 Abrams zu liefern. Die US-Regierung betonte allerdings, es werde “viele Monate” dauern, bis diese auf dem Schlachtfeld in der Ukraine ankämen. Zuletzt hatte es widersprüchliche Darstellungen aus dem Weißen Haus und dem Kanzleramt dazu gegeben, wie die Zusage von Kampfpanzern an die Ukraine zustande kam. Von Bidens Sicherheitsberater Jake Sullivan hieß es dazu kurz vor Scholz’ Besuch, Deutschland habe die Lieferung von US-Panzern zur Bedingung für die Zusage deutscher Leopard-Panzer gemacht. Die Bundesregierung dementierte das. Biden und Scholz äußerten sich dazu am Freitag nicht öffentlich.

Auch ein anderes Thema mit Konfliktpotenzial sparten sie bei ihren knappen öffentlichen Äußerungen aus: das Inflationsbekämpfungsgesetz. Biden hat im Sommer ein milliardenschweres US-Investitionsprogramm auf den Weg gebracht. Es sieht Investitionen in den Klimaschutz vor, knüpft viele Subventionen und Steuergutschriften aber daran, dass Unternehmen US-Produkte verwenden oder selbst in den USA produzieren. Dies stößt in Berlin und Europa auf viel Kritik – aus Sorge vor Wettbewerbsnachteilen. Das Thema dürfte auch bei einem Besuch von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in der kommenden Woche in Washington zur Sprache kommen. Von der Leyen wird am Freitag (10. März) zu einem Gespräch mit Biden im Weißen Haus erwartet.

Von: APA/dpa/Reuters

Kommentare

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31 Kommentare auf "Biden und Scholz: Gemeinsame Unterstützung für Ukraine"


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N. G.
N. G.
Kinig
21 Tage 4 h

Nicht alles muss und soll für die Öffentlichkeit bestimmt sein. Der Großteil versteht ohnehin nicht was man bezwecken will!

Doolin
Doolin
Kinig
21 Tage 35 Min

…zum Glück bist du im Bilde…
😆

ischJOwurscht
ischJOwurscht
Universalgelehrter
20 Tage 20 h

stimmt, aber wundert es dich????? mich wundert das nicht!

ischJOwurscht
ischJOwurscht
Universalgelehrter
20 Tage 20 h

Doolin@ N.G.@

Doolin@, ich koennte mir vorstellen, dass N.G. mehr Weitsicht in Geopolitischen Sachen hat wie du…. aber wie gesagt, das ist nur meinen Meinung!

Doolin
Doolin
Kinig
20 Tage 5 h

@ischJOwurscht
…der Minusrekordhalter hier braucht natürlich deinen Beistand…Kremltrolls einig im Geiste…
😆

N. G.
N. G.
Kinig
20 Tage 2 h

@Doolin Du hast es immer noch nicht verstanden! Likes sind hier wertlos!
Was war denn in der Pandemien? Wer für Maßnahmen war, hatte Dislikes ihne Ende! Waren die dann im Recht?

brunner
brunner
Universalgelehrter
21 Tage 13 Sek

Die USA haben auch ihr Billiggas an die EU verkaufen können…..Deutschland und die gesamte EU ist nur mehr eine Marionette der USA, Spielball der Mächte…

pfaelzerwald
20 Tage 7 h

@brunner
besser “Spielball” der USA als von Russland!!!!

Zugspitze947
20 Tage 5 h

brunner : das ist totaler QUATSCH !!!!!!! 🙁

Orch-idee
Orch-idee
Universalgelehrter
21 Tage 4 h

Auch der Biden hat ein Dubel?? Der hier auf diesem Bild ist jedenfalls NICHT der richtige US Präsident.. 😳

Orch-idee
Orch-idee
Universalgelehrter
19 Tage 22 h

@orch-idee… Ich verstehe nicht, warum man nicht eine Erklärung für meinen Kommentar will… 🤷‍♀️

nikname
nikname
Universalgelehrter
19 Tage 17 h

@Orch-idee
weil sich keiner die Mühe macht auf so ein eine Schwachsinn zu antworten.

Orch-idee
Orch-idee
Universalgelehrter
19 Tage 8 h

@nikname… Dass ist nicht Unsinn und 8 grüne Daumen bestätigen meine Vermutung… 😁

Orch-idee
Orch-idee
Universalgelehrter
19 Tage 8 h

@nikname… Vor 2 Tagen hat SN ein Foto von Biden in einem anderen Artikel, wo man den Präsidenten von der Seite sieht und dieses Bild hat mich stutzig gemacht weil die Ohren ganz anders ausgesehen haben..
Hier unten in diesen zwei Bilder kannst du die Ohren vergleichen… Auf das erste Bild sieht man Biden und den Kanzler bei dem letzten Treffen und auf das andere Bild sieht man einen etwas jüngeren Präsidenten… Schau dir die Ohren an und Vergleiche… 😳🤔

der_jolly
der_jolly
Tratscher
19 Tage 6 h

@Orch-idee …ernsthaft?🤣
Du fühlst dich durch 8 grüne Daumen hier auf SN in deiner Vermutung bestätigt??? Ich könnte dir fast alle aufzählen, die dir ein Like gegeben haben, daher würde ich an deiner Stelle nicht viel drauf geben.🤣🤣

Orch-idee
Orch-idee
Universalgelehrter
19 Tage 6 h

@der jolly… Ich bin froh, dass ich dich zum Lachen bringen konnte… 😉 aber Schau dir meinen Kommentar oben☝😘

spotz
spotz
Tratscher
20 Tage 21 h

dieser mann geht in die geschichte ein!!läutet gerade mit binden den 3 ten weltkrig ein

pfaelzerwald
20 Tage 7 h

Scholz und starke Führung?
Wenn Scholz führt, dann in die Bedeutungslosigkeit. Das hat er aber von seiner ehemaligen Chefin gelernt!

Doolin
Doolin
Kinig
20 Tage 5 h

…eine mitreissende Führernatur ist Olaf wirklich nicht…

Zugspitze947
20 Tage 5 h

pfaelzerwald: Punkt 1passt,aber Frau Merkel hat wesentlich besser GFÜHRT !!!!!!! 🙂

Mico
Mico
Universalgelehrter
21 Tage 8 h

jo nocher sein die zwei besten zusammen bei an cafe und kuchen….

fingerzeig
fingerzeig
Tratscher
20 Tage 21 h

sollte trump, oder seinesgleichen die nächste präsidentenwahl gewinnen….(dann ists wieder aus mit der maus) dann steht europa wieder nackt da….ok…wie immer-in chinaklamotten.

Saftl
Saftl
Grünschnabel
20 Tage 6 h

Sell wern die Herrn schun zi vohindon wissn, dass do Trump nimma Präsident wert. Sem geat ihman do Plan net au…

krokodilstraene
krokodilstraene
Superredner
21 Tage 4 h

Der Onkel speist mit dem Opi…

Calimero
Calimero
Universalgelehrter
20 Tage 5 h

Wer zahlt die Waffenlieferungen der USA an die Ukraine ?

ischJOwurscht
ischJOwurscht
Universalgelehrter
19 Tage 21 h

LOL, wieso stellst du so eine rethorische Frage????

Du müsstest eher sagen, wer finanziert denn die Waffenlieferungen an die Ukraine?
Denn die USA verkaufen nicht, sondern sie leasen (besser gesagt der Kunde), in diesen Fall die Ukraine… und wer das zahlt wissen wir ja alle, mittlerweile!

prontielefonti
Universalgelehrter
20 Tage 5 h

Aufgeats Buabm!

Privatmeinung
Privatmeinung
Superredner
19 Tage 23 h

Der Waffenkonsum muß weitergehen, damit das alte Zeug aufgebraucht wird.

Peter B.
Peter B.
Grünschnabel
19 Tage 22 h

Einer senil und der Andere dement (vergisst alles)!

xXx
xXx
Kinig
20 Tage 8 h

Ich hab mich von Anfangan gewundert wie öffentlich in Europa diskutiert wird. Normalerweise braucht es eine ganze Armada an Spionen um an solche Informationen zu kommen, die hier schon bevor sie passieren, durch die Medien geistern.
Wann, wer, wieviele Waffen, von wo aus liefert. Am besten noch mit Seriennummer und genauer Anzahl an Munition…
Transparenz ist wichtig bei Innerpolitischen Dingen, Wirtschaft und Handel, aber doch nicht mitten im Krieg (für Putin sind wir Kriegspartei).
Man merkt das Europa seit 80 Jahren keinen Plan mehr von Krieg hat, aber so langsam scheint man es wieder zu lernen.

Calimero
Calimero
Universalgelehrter
20 Tage 3 h

Spitz pass auf 😫

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