Österreich und zwölf weitere EU-Staaten haben sich auf die Erarbeitung einer “gemeinsamen Prioritätenliste mit klaren Kriterien für den Grünen Pass für den Tourismus” geeinigt. Diese Liste “soll bis nach Ostern unter den 13 EU-Staaten abgestimmt und der Europäischen Kommission übermittelt werden”, teilte das Tourismusministerium in Wien der APA nach einem virtuellen Treffen der Ressortchefs am Montag mit.
Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) hatte zu den Beratungen geladen. Ihre EU-Amtskollegen aus Deutschland, Dänemark, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Slowenien, Kroatien, Zypern, Malta und Bulgarien nahmen daran teil. Es handle sich dabei um Länder, in denen der Tourismus eine wichtige Rolle spiele, hieß es im Vorfeld.
“Der ‘Grüne Pass’ soll auf jedem Flughafen und in jedem Hotel in Europa gültig und lesbar sein. Die praktikable Umsetzung ist daher entscheidend für den Tourismus”, betonte Köstinger in der Aussendung. Geimpfte, genesene und getestete EU-Bürger sollen “Erleichterungen bei Reisefreiheit in Anspruch nehmen dürfen”.
Köstinger hatte das Treffen bereits in der vergangenen Woche angekündigt. Am Montag sprach sie auch mit dem Vizepräsidenten der EU-Kommission, Margaritis Schinas, über ihr Anliegen. Die ÖVP-Politikerin hoffte, dass der “Grüne Pass” den österreichischen Tourismusstandort für einheimische und internationale Gäste attraktiver macht.
Nach Vorstellungen der EU-Kommission wird der “Grüne Pass” drei Arten von Zertifikaten beinhalten: Nachweise von Impfungen, Tests (PCR und Antigen) sowie Genesungen. Es soll sowohl digital als auch in Papierform bestehen, ein QR-Code und eine digitale Signatur sollen die Echtheit der Dokumente garantieren.
Die EU-Kommission will weiters die EU-Staaten beim Aufbau von Software unterstützen, mit der das “Grüne Zertifikat” EU-weit verifiziert werden kann. Der Ausweis soll gratis erhältlich sein und in den Amtssprachen des betreffenden Landes sowie in Englisch ausgestellt werden. Die Bescheinigung sollte von den 27 Mitgliedstaaten gegenseitig anerkannt werden.
Grundsätzlich soll es den EU-Staaten überlassen bleiben, welche Vorteile etwa beim Reisen mit dem Zertifikat gewährt werden. Wenn sie jedoch weiter zum Beispiel Quarantäne oder Tests von Inhabern der Zertifikate verlangen, müssten sie dies der EU-Kommission und allen anderen EU-Staaten anzeigen und Gründe darlegen. Die EU-Behörde will, dass das Zertifikat ab 1. Juni einsatzbereit ist.
Hierzulande soll es den “Grünen Pass” mit Tests schon im April geben. Spätestens im Juni soll dann – wie auf EU-Ebene geplant – der Immunitätsnachweis für Genesene und Geimpfte auf breiter Basis kommen.
Von: apa
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13 Kommentare auf "EU-Staaten wollen Prioritätenliste für “Grünen Pass”"
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Finde den Antigen-Test als Freifahrtschein problematisch.
Jemand kann erst frisch infiziert sein und beim Test falsch negativ aufscheinen. Im Urlaub steckt er dann das ganze Hotel an… da müsste schon alle 3 Tage nachgetestet werden, so wie bei den Schülern im Präsenzunterricht.
@Corona
Experte Crisanti sagt:” Genesene auch mit wenigen Antikörpern geschützt”
Also?
Corona
wenn man den schnell Test alle 3 Tage machen muss ist er sicher
Und wenn man nicht mal weiß, wie lange der Impfschutz und die Antikörper eines Genesenen anhalten, wie will man dann eine Gültigkeitsdauer festlegen?
Das werden dann wieder die Politiker untereinander verhandeln und sich glorreich auf einen Kompromiss einigen und das als Großtat zelebrieren…
Nur blöd, dass dem Virus dieser Kompromiss sch…ßegal ist. Wo zu wenig Antikörper und sonstiges Immunsystem, da Infektion. Leider.
Wenn die Pandemie beendet ist, wird es auch den grünen Pass nicht mehr brauchen
Und mehrere Studien belegen bereits eine Immunität von mindestens 10 Monaten.
@Corona
Gottseidank sind die Menschen zumindest soweit, dass verstanden worden ist, dass die Masken draußen nichts bringen. Ich genieße es, Spaziergänger ohne Maske zu sehen.
@EviB das wird nie mehr sein. Masken, Abstand… alles das bleibt.
Wer garantiert bzw. legt fest, dass die Kriterien Genesen, Getestet und Geimpft, gleichwertig behandelt werden ?
Wer garantiert, dass diese gleich zu behandeln sind. Während Genäsene und Geimpfte Antikörper, wenigsten eine Zeitlang, besitzen, können getestete frisch infiziert sein und beim Test noch negativ erscheinen.
@natan..stimmt, aber das will man uns doch mit dem “Grünpass weismachen….
Super, sobald auch die medizinischen Fragen nach Immunität und Infektiösität geklärt sind, baldestmöglich starten!
Ist ja lachhaft den Pass bringt Ihr niemals auf die Reihe
und wenn jemand bereits den internationalen gelben Impfpass hat?