Von: APA/dpa
Die Konfliktparteien im Jemen haben sich laut UNO auf Schritte zu einem Ende des verheerenden Bürgerkriegs geeinigt. Es gehe dabei unter anderem um den Weg zu einer landesweiten Waffenruhe und die Rückkehr zu einem politischen Prozess, teilte der UNO-Jemenbeauftragte, Hans Grundberg, am Samstag mit. “Die Parteien haben einen bedeutenden Schritt gemacht”, sagte Grundberg. 30 Millionen Jemeniten warteten nun darauf, dass Schritte zu einem dauerhaften Frieden folgten.
Die Ankündigung kam inmitten einer zunehmenden Anzahl von Angriffen der Houthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer. Diese wollen Israel damit zu einem Ende seiner Angriffe im Gazastreifen bewegen.
Die vom Iran unterstützten Houthi-Rebellen haben im Jemen mehrfach Aufstände angezettelt. 2014 nahmen sie die Hauptstadt Sanaa und weite Teile des Nordens ein, den sie heute kontrollieren. Saudi-Arabien begann 2015 mit Verbündeten und an Seite der jemenitischen Regierung, Ziele der Houthis in dem Nachbarland zu bombardieren. Riad sucht aber zunehmend einen Ausweg aus dem Konflikt, in dem nach Schätzungen von Ende 2021 durch direkte und indirekte Kriegsfolgen etwa 377.000 Menschen ums Leben kamen. Das Land im Süden der Arabischen Halbinsel steckt in einer der schwersten humanitären Krisen weltweit.
An den Gesprächen nahmen Grundberg zufolge unter anderem der Vorsitzende von Jemens Präsidialrat, Rashad al-Alimi, und Houthi-Sprecher Mohammed Abdel Salam teil. Die Einigung folge auf mehrere Gesprächsrunden in Saudi-Arabien und im Oman, teilte Grundberg mit. Er werde mit den Konfliktparteien jetzt an einem Fahrplan mit den gemachten Zusagen arbeiten. Dabei gehe es unter anderem auch darum, die Ölexporte wieder aufzunehmen, die Blockade des Flughafens von Sanaa und des Hafens von Hudaida zu lockern und wichtige Straßen zu öffnen.
Saudi-Arabien will durch seine Angriffe im Jemen auch verhindern, dass der regionale Rivale Iran seinen Einfluss mit Hilfe der Houthi-Rebellen weiter ausbaut. Im März Jahres hatten die Regionalmächte nach Vermittlung Chinas verkündet, ihre diplomatischen Beziehungen wieder aufnehmen zu wollen. Das hatte auch Hoffnungen auf eine mögliche Entspannung im Bürgerkrieg im Jemen geweckt.