Meran – Es ist keine leichte Zeit für viele Familien. Die Inflation und die Energiekrise mit der damit verbundenen Explosion der Nebenkosten verschärfen ein weiteres soziales Thema: die Schwierigkeiten, auf dem Wohnungsmarkt leistbare Wohnungen zu finden. Das Wohnbauinstitut findet kaum Gemeinden, welche bereit sind, Zonen für den sozialen Wohnungsbau auszuweisen. Die Provinz hat nun beschlossen, zu intervenieren. Die Liste Grüne Rösch fragt, was die aktuelle Stadtregierung in Meran dahingehend zu tun gedenkt.
Die Notlagen der letzten Jahre habe viele Bürger und Bürgerinnen in Bedrängnis gebracht. Zudem werde es immer schwieriger, leistbare Wohnungen in Meran zu finden. Der Markt biete Wohnungen zu hohen Preisen, während eine große Anzahl an Wohnungen leer stehe. „Der Ausbau des sozialen Wohnungsbaus scheiterte in den letzten Jahren vielfach am Unwillen der Gemeinden, Flächen für den sozialen Wohnbau zur Verfügung zu stellen. Die Folge: lange Wartelisten und Ohnmacht der zuständigen Behörden“, so die Grünen.
“In Meran hatten wir mit dem zuständigen Stadtrat das ehemalige städtische Hundezwingergelände in der 1. Mai- Straße im Stadtteil Maria Himmelfahrt als mögliche Lösung für unsere Stadt identifiziert. Die Idee war bereits damals, es dem Wohnbauinstitut zur Verfügung zu stellen“, sagt die grüne Fraktionsvorsitzende Madeleine Rohrer. In den letzten Tagen habe Landesrätin Waltraud Deeg angekündigt, die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Südtiroler Gemeinden nachdrücklich aufzufordern, den Bedarf an Sozialwohnungen zu erheben und die entsprechenden Gebiete mitzuteilen. Mehr noch: Wenn die Gemeinden nicht aktiv werden, werde es die Provinz selbst. „In einer Anfrage, die wir in den letzten Tagen eingereicht haben, fragen wir den derzeitigen Stadtrat, ob er die Mitteilung der Provinz erhalten hat und, ob und was er auf die Anfrage der Provinz geantwortet hat. Das heißt, ob die Gemeinde Kenntnis vom tatsächlichen Bedarf hat und ob sie konkrete Maßnahmen ergreifen will und wie“, sagt Gemeinderätin Olivia Kieser und ergänzt: “Wir betonen, dass das Grundstück in der 1. Mai- Straße eine ausgezeichnete Gelegenheit wäre, um das Problem des sozialen Wohnungsbaus in Meran zu lösen, das leider seit Jahren stillsteht. Die Meraner und Meranerinnen und vor allem die Wirtschaftstreibenden können nicht auf das Kasernengelände warten. Meran braucht jetzt leistbaren Wohnraum für seine Bewohnerinnen und Bewohner.“
“Dass die Provinz bei Nichteinhaltung der Vorschriften durch einzelne Gemeinden eingreift, ist eine extreme Lösung. Es wäre gut, wenn die Gemeinden, darunter auch Meran, schnell handeln würden. Wir hoffen, dass unsere Stadt mit gutem Beispiel vorangeht, wenn es um das Recht auf Wohnen geht“, fasst Gemeinderätin Claudia Bellasi zusammen.
Von: mk