Die ukrainische Stadt Bachmut ist stark umkämpft.

Russen bereiten sich auf Kämpfe um AKW vor

Donnerstag, 27. April 2023 | 20:29 Uhr

Die russischen Besatzungstruppen in der Ukraine bereiten sich nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten auf Kämpfe um das Atomkraftwerk Saporischschja vor. Auf Satellitenbildern sei zu sehen, dass auf den Dächern der Reaktoren teilweise Verteidigungsstellungen mit Sandsäcken geschaffen wurden, hieß es am Donnerstag. Eine ukrainische Gegenoffensive in Bachmut steht nach den Worten des Chefs der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, kurz bevor.

“Heute marschieren bereits gut ausgebildete feindliche Einheiten in Bachmut ein (…) Eine Gegenoffensive der Ukrainer ist unvermeidlich”, sagt Prigoschin in einer Videobotschaft. Seine Streitkräfte würden um jeden Preis vorrücken, um die ukrainische Armee “zu zermalmen”.

Der Westen hat der Ukraine bereits 230 Panzer und mehr als 1550 gepanzerte Fahrzeuge für den Verteidigungskrieg gegen Russland geliefert. Dies entspreche mehr als 98 Prozent der Gefechtsfahrzeuge, die der Ukraine zuletzt über die internationale Kontaktgruppe zur Koordinierung von Militärhilfe zugesagt wurden, erklärte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag am Rande eines Treffens mit dem luxemburgischen Regierungschef Xavier Bettel in Brüssel. Die Ukraine habe nun die militärischen Fähigkeiten, die sie für die Rückeroberung ihrer Territorien benötige.

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow warnte indes vor zu hohen Erwartungen im In- und Ausland an die geplante Frühjahrsoffensive. “Sie sind definitiv überhöht, alle möchten den nächsten Sieg”, sagte der 56-Jährige am Donnerstag in einem Interview für die Nachrichtenagentur RBK-Ukrajina.

Im täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London hieß es zu Saporischschja: “Russland hat diese Stellungen wahrscheinlich errichtet, weil es zunehmend besorgt ist über die Aussicht auf eine große ukrainische Offensive.” Der Schritt erhöhe das Risiko von Schäden am Sicherheitssystem des Atomkraftwerks, sollten dort Kämpfe stattfinden. Katastrophale Schäden an den Reaktoren seien aber in den meisten plausiblen Szenarien mit Infanterie-Waffen unwahrscheinlich, weil die Gebäudestrukturen sehr gut bewehrt seien.

Bei neuen russischen Angriffen in der Ukraine sind mindestens sechs Menschen getötet und mehr als 20 weitere verletzt worden. In der Stadt Mykolajiw im Süden schlugen nach Behördenangaben vier Raketen vom Typ Kalibr ein. Dabei kam ein Mensch ums Leben, 23 weitere wurden verletzt. Es habe sich um den schwersten Schlag seit vier Monaten gehandelt, hieß es. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland am Donnerstag Terror vor. In den Gebieten Saporischschja und Donezk teilten die Behörden mit, dass bei russischen Angriffen am Vortag fünf Menschen getötet und vier weitere verletzt worden seien.

“Das Invasionsland hört nicht auf zu beweisen, dass das Hauptziel dieses Kriegs Terror, die Zerstörung der Ukrainer und von allem Ukrainischen ist”, sagte Selenskyj. Die Raketen auf Mykolajiw seien vom Schwarzen Meer aus gezielt auf Privathäuser, ein historisches Gebäude und auf ein Hochhaus abgefeuert worden.

Die russische Regierung betonte nach dem Telefonat zwischen dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping und Selenskyj, dass es bei den eigenen Kriegszielen bleibe. Russland müsse die Ziele seiner sogenannten “speziellen Militäroperation” erreichen, teilte der Kreml am Donnerstag mit. Dennoch begrüße man alle Initiativen, die das Ende des Ukraine-Konflikts näherbringen könnten. Xi und Selenskyj hatten am Mittwoch erstmals seit dem russischen Angriff auf das Nachbarland miteinander gesprochen. China ist in dem Konflikt offiziell neutral, arbeitet aber eng mit Russland zusammen.

Russland hatte den Angriff auf die Ukraine vor mehr als einem Jahr begonnen. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind seit dem Beginn der Invasion am 24. Februar 2022 bisher 8.490 getötete Zivilisten und 14.244 Verletzte registriert worden. Hinzu kommen Zehntausende getötete Soldaten.

Von: APA/dpa/Reuters

Kommentare

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17 Kommentare auf "Russen bereiten sich auf Kämpfe um AKW vor"


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N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 7 Tage

Anscheinend ist weder Russland noch der Ukraine klar was sie da tun! Sollte es zu einem atomaren Unfall kommen dann ist es lapidar festzustellen wer der Schuldige war. Die Folgen werden wir alle tragen. Man spielt mit dem Feuer, auf beiden Seiten!
Um etwaigen unsinnigen Forderungen wie:” Russland könnte sich ja zurück ziehen” vorzubeugen, sag ich einfach mal: wer glaubt das das passiert? Und damit wärs einfach ein dummer Wunsch!

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 7 Tage

Muss mich korrigieren, viele hier wissen nicht, dass es egal wäre, wer das Unglück auslösen würde, es wäre FAKT! Ob Russen oder … Es wäre FAKT!
Mich interessiert dann nicht wer es war, es ist DA! Wärs dann wichtig wer es war?

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 7 Tage

@N. G. Minus Drücker unter sich? Deren 3-5?

Peter Gasser
Peter Gasser
Grünschnabel
1 Monat 6 Tage

Natürlich wissen wir alle, dass es egal ist, wer ein Unglück auslöst. Wir wollen nie wissen, wer der Verursacher eines Verbrechens ist – und beschuldigen immer irgendwen, am Besten den Unschuldigen.
(hab‘ ich richtig verstanden, gut so?)

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 6 Tage

@Peter Gasser In dem. Fall gehts nicht darum, denn das Ausmaß eines derartigen Unfalls wäre zu groß und da haben BEIDE Verantwortung und sollte es dazu kommen haben BEIDE Schuld daran!

Peter Gasser
Peter Gasser
Grünschnabel
1 Monat 6 Tage

Falsch.

jochgeier
jochgeier
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

@ng es ist also ein dummer wunsch zu meinen die russen sollten sich zurückziehen aus einem krieg oder einer schlacht im krieg den sie angezettelt und den sie mit allen mitteln und greueltaten führen?
wer hier wohl das allerdümmste zeug von sich gibt sind dann sicher NICHT die minusdrücker die deine ansichten NICHT teilen.

bon jour
bon jour
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

red net so gescheit daher, du weisst nicht, was “lapidar” heisst.

traktor
traktor
Kinig
1 Monat 7 Tage

ng@
du verstehst nicht das russland einen krieg gegen uns angezettelt hat den russland nicht gewinnen kann/ darf! wenn dir diktatur recht ist, dann geh nach moskau und lass uns und unseren verbündeten ein bisschen freiheit!!!!

Pacha
Pacha
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

Uns wurde weder ein Krieg erklärt noch sind wir im Krieg!!! Für den Konflikt in der Ukraine sind andere verantwortlich und man versucht uns in etwas hinein zu ziehen, was man vor Jahren eigentlich lösen hätte können, aber nicht wollte. Russland ist eine Atommacht und zu glauben man könnte Russland militärisch schlagen, da muß man schon hinter dem Mond leben.

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 6 Tage

Dafür würdest du einen Supergau nach Art Tschernobyls in Kauf nehmen? Echt?
Glaub mir, das eill niemand! Egal wer wen überfällt!
Auserdem, mir brauchst du nicht erklären das Putin die Ukraine überfallen hat, ich weiß das. Auch wenn das einige hiet anders sehen, sehen wollen! GRINS

Peter Gasser
Peter Gasser
Grünschnabel
1 Monat 6 Tage

ja, die AFGHANEN leben hinter dem Mond; die Vietnamesen auch.

Peter Gasser
Peter Gasser
Grünschnabel
1 Monat 6 Tage

Zitat: „… da muß man schon hinter dem Mond leben“: ja, wie die Afghanen, wie die Vietnamesen, leben alle hinterm Mond.

Pacha
Pacha
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

@Peter Gasser…..wer immer noch nicht verstanden hat um was es tatsächlich in diesem “Krieg” geht, der lebt wirklich hinterm Mond.

Doolin
Doolin
Kinig
1 Monat 5 Tage

@Pacha
…erklär es hier mal…
😜

Norbi
Norbi
Universalgelehrter
1 Monat 5 Tage

@ Doolin Ihnen und einigen anderen versuchen das zu erklären bring nichts. Ich glaub auch nur an das was mir Personen die dort verwandte und Freunde haben, auf beiden Seiten, erzählen. Was Zeitungen schreiben interessiert mich minimal denn sie schreiben wofür sie bezahlt werden.

So ist das
1 Monat 6 Tage

Man kämpft um ein AKW und der Ernstfall könnte eintreten.
Es braucht also keine Atombombe 🤔

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