Die Kämpfe rund um Bachmut dauern an

Russische Offensive nahe Bachmut erfolglos

Sonntag, 26. Februar 2023 | 11:27 Uhr

Die russischen Streitkräfte sind bei ihrer Offensive in der Nähe von Jahidne in den vergangenen Tagen nach ukrainischen Angaben erfolglos geblieben. Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte widersprach damit am Sonntag der russischen Söldner-Truppe Wagner, die die Einnahme des Dorfes nahe Bachmut im Osten der Ukraine reklamiert hatte. Die russischen Truppen konzentrierten ihre Offensive weiter auf die gesamte Frontlinie bei der Stadt Bachmut, hieß es.

Reuters kann Berichte über das Kampfgeschehen nicht unabhängig bestätigen. Der seit Monaten anhaltende Kampf um Bachmut, wo auch Jahidne liegt, ist einer der schwersten Zermürbungskämpfe in dem seit einem Jahr andauernden Krieg in der Ukraine. In der einst 70.000 Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Stadt harren nur noch rund 5.000 Menschen aus.

Der Chef der Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin, hatte am Samstag erklärt, seine Einheiten hätten Jahidne eingenommen. Bereits am Freitag hatte er mitgeteilt, seine Kämpfer hätten das Dorf Berchiwka, das am Stadtrand von Bachmut liegt, unter ihre Kontrolle gebracht.

Dem Lagebericht des ukrainischen Militärs zufolge hielten die Kämpfe allerdings an. Darin ist von “erfolglosen Offensiven” in der Nähe von sechs Ortschaften in der Region Donezk, darunter Jahidne und Berchiwka, die Rede. Die Kämpfe an der Front im Osten und Süden der Ukraine sind insbesondere bei Bachmut zu einem Stellungskrieg geworden. Manchmal rücken die Streitkräfte jeweils nur wenige Meter vor. Die russischen Truppen haben zwar in den vergangenen Wochen Fortschritte bei der Einkesselung Bachmuts gemacht. Eingenommen haben sie die Stadt aber bisher nicht.

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste musste Moskau indes bei einer Elite-Einheit der Streitkräfte hohe Verluste beklagen. Die Marineinfanteristen der 155. Brigade seien im Ukraine-Krieg mit einigen der schwierigsten Einsätze beauftragt worden und hätten “extrem hohe Opferzahlen” zu verbuchen, hieß es am Sonntag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Dieses veröffentlichte dazu ein Satellitenbild, das eine Häufung zerstörter russischer Militärfahrzeuge südöstlich der umkämpften ukrainischen Stadt Wuhledar zeigen soll. Diese sollen den Briten zufolge mutmaßlich von der Eliteeinheit stammen, die bei den russischen Offensiven zuletzt eine zentrale Rolle gespielt hat.

Die Fähigkeiten und die Schlagkraft der Marineinfanteristen soll sich nun deutlich verschlechtert haben. Die hohen Verluste seien mit deutlich weniger erfahrenen Truppen ausgeglichen worden, erklärten die Briten. Dies schränke die Handlungsfähigkeit Moskaus ein. Trotzdem sei es realistisch anzunehmen, dass die Einheiten erneut bei neuen Angriffen in der Nähe von Wuhledar eingesetzt würden.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor einem Jahr unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

Von: APA/Reuters/dpa

Kommentare

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21 Kommentare auf "Russische Offensive nahe Bachmut erfolglos"


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Tigre.di.montana
Tigre.di.montana
Superredner
27 Tage 20 h

Wir wissen nicht ob die Russen dort nicht weiterkommen. Rs ist aber so dass die Kämpfe das Leben ukrainischer Soldaten kosten, die ihre Heimat gegen Mörder, Kriegsverbrecher und Vergewaltiger verteidigen.
Um so wichtiger ist dass die Ukraine weitreichende und moderne westliche Waffen bekommt, um russische Truppen ohne eigene Verluste zu bekämpfen.

Apollon
Apollon
Tratscher
27 Tage 15 h
@Tigre Es kostet auf beiden Seiten Leben leider! Die Soldaten auf beiden Seiten kämpfen für Ihr Land. Die einen verteidigen Ihr Land und die anderen sind großteils davon überzeugt gegen den “bösen Westen” zu kämpfen und es wird auch einige geben die zum Kämpfen gezwungen werden. Mörder, Kriegsverbrecher und Vergewaltiger gibt es auf beiden Seiten! Aber die Verantwortung liegt nicht bei den einzelnen Soldaten selbst, sondern bei den denen welche für diesen Krieg verantwortlich sind! Und auch die modernen westlichen Waffen werden den Krieg nicht auf die schnelle Beenden, es gibt nur noch mehr Verletzte und Tote. Weder die Ukraine… Weiterlesen »
xXx
xXx
Kinig
27 Tage 14 h

@Apollon vorallem braucht es Putin, denn Frieden wird es in dieser Region nur geben, wenn Russland seine Sowjetunion Träume aufgibt und die freien und friedlichen Ex Sowjetunion Staaten in frieden lässt.

Grantelbart
Grantelbart
Universalgelehrter
27 Tage 13 h
@apollon: Es ist schon klar, dass das hier ein Krieg ist und niemand mit sauberen Händen da raus kommt. Ihre Äusserung ist aber zu oberflächlich und schlicht falsch, denn es gibt de facto keine ukrainischen Kriegsverbrecher die sich an russischen Zivilisten vergreifen, bitte bei Gelegenheit mal den Begriff Kriegsverbrechen googeln, bevor hier den russischen Soldaten und Söldnern die Absolution erteilt wird. Vergewaltigungen und andere Verbrechen werden kaum von oben herab explizit befohlen, aber sie passieren und schuldig sind die Täter. Verhandelt wird im Krieg erst wenn der Krieg an sich gescheitert ist und beide Seiten Bereitschaft für einen Waffenstillstand signalisieren,… Weiterlesen »
Apollon
Apollon
Tratscher
27 Tage 8 h

Und wenn Sie sich etwas intensiver mit dem Geschehen in der Ukraine ab 2014 beschäftigten, werden Sie sehen dass der Westen/Usa auch seine Schuld am Krieg hat. Aber man kann es sich einfach machen und den Russen die Schuld geben. Fragen Sie sich mal was Amerika tun würde wenn Russland oder China in Mexiko Truppen stationieren würden… Sicher brav zuschauen…

Grantelbart
Grantelbart
Universalgelehrter
26 Tage 19 h
@apollon: Die Orientierung der Ukraine gen Westen sowie die orange Maidan Revolution war den Russen schon vor 2014 ein Dorn im Auge, denn trotz demokratisch gewählter Regierung zählte man den Staat doch immer noch zum eigenen imaginären Sovietstaat. Sie können es drehen und wenden wie Sie wollen, keine Tat rechtfertigt das Massaker am ukrainischen Volk, egal wieviel Fantasie man aufbringt. Geradezu paradox dass die Putinfreunde einerseits meinen die USA hätten dies verhindern müssen aber gleichzeitig dürfe sich der Westen nicht einmischen sobald der Völkermord erst mal begonnen hat, die Ukrainer sollten sich bereitwillig zerbomben lassen und die Besatzung und Gräuel… Weiterlesen »
Doolin
Doolin
Kinig
27 Tage 23 h

…Sarah Wagenknecht meint, es wäre besser Waffen nieder zu legen und mit den Russen über Frieden reden…

Pasta Madre
Pasta Madre
Superredner
27 Tage 15 h

Sara Wagenknecht, ja sicher, verhandeln wäre sinnvoll, nur Putin will nicht verhandeln.
Er will bestimmen, er will die Ukrainer so wie die Belarusen unter seiner Fuchtel haben.
Er will alle unterdrücken und ausbeuten, und für andersdenkende hat er den Steinbruch in Ketten lebenslang vorgesehen.

xXx
xXx
Kinig
27 Tage 14 h

Sie kann ja gerne Putin anrufen und ihn bitten das seine Soldaten die Waffen nieder legen und nachhause fahren sollen. Dann ist noch am selben Tag Frieden.

bon jour
bon jour
Universalgelehrter
27 Tage 13 h

Wagenknecht bringt kein Wort der Kritik an Putin über die Lippen.
Mitläuferin eines Verbrechers.

der.schon.wieder
der.schon.wieder
Grünschnabel
27 Tage 13 h

Es fällt auf, worüber Fr. Zarenknecht nicht spricht:
Russlands brutale Vorläuferkriege in Tschetschenien und Syrien oder das Zündeln in der Republik Moldau, die Bedrohungswahrnehmung Osteuropas, die Allianz Russlands mit China, die Cyberangriffe auch bei uns, Putins zunehmende Repression im Inland und die Anschläge auf Gegner im Ausland – sowie dass der Herrscher im Kreml eine Söldnerarmee duldet, die Zehntausende Häftlinge als Kanonenfutter an die Front schicken lässt. Dass der Zusammenhalt des demokratischen Westens angesichts des Ukraine-Krieges schon für sich genommen ein schützenswertes Gut sein könnte, taucht bei Zarenknecht nicht auf – weil es da für sie nichts zu schützen gibt.

Apollon
Apollon
Tratscher
27 Tage 8 h

Das selbe würde passieren wenn die USA den Geldhahn/Waffen zudreht.

Nathanbosemann
Nathanbosemann
Tratscher
27 Tage 3 h

@Pasta Madre: das ist lustig – die Europäer reden von Ausbeutung…..wäre es nicht zum Plärren müsste man sich totlachen….

Pasta Madre
Pasta Madre
Superredner
27 Tage 22 h

Und Putinlein dachte, das russische Militär überollt die Ukraine in kurzer Zeit.
Hätten die Westlichen Staaten früher und schneller mit erfolgreichen Waffen lieferungen reagiert, wäre das russische Militär schon in die Wüste geschikt worden.

Apollon
Apollon
Tratscher
27 Tage 15 h

@Pasta Madre
Die westlichen Staaten insbesondere die EU hätten diesen Krieg verhindern können. Sie wußten was passieren würde. Die USA wollten diesen Krieg, Sie haben schon seit 2014 darauf hin gearbeitet unter Mithilfe der NATO und der westlichen Staaten.

N. G.
N. G.
Kinig
27 Tage 15 h

Was für eine einfältige Einschätzung der Lage! Jeder Experte in TV und Netz sagt inzwischen, das selbst mit der Hilfe des Westens, es Wahrscheinlichkeit keine Fortschritte geben wird.
Eiher ust deine Info? Wer sagt das?

xXx
xXx
Kinig
27 Tage 14 h

@N. G. was für Medien konsumierst du denn bitte? Man liest und hört das komplette Gegenteil von deiner Behauptung und komm mir jetzt nicht wieder mit einem General, der etwas anderes sagt, als alle anderen oder mit Wagenknecht

Galantis
Galantis
Superredner
27 Tage 2 h

@xXx
..seien Sie vorsichtig mit Ihrer Äuserung bezüglich der „Spezialoperstion“, sonst läßt Sie der Herr Genosse N.G. verhaften!

Mico
Mico
Universalgelehrter
27 Tage 21 h

hinn und her…. noch für 20 Jahre…. es wird ein langer krieg….

Apollon
Apollon
Tratscher
27 Tage 16 h

@Mico Oh nein da täuschen Sie sich gewaltig.

xXx
xXx
Kinig
27 Tage 14 h

@Apollon und wer soll deiner Meinung nach nachgeben. Die Ukraine wird kämpfen bis alle besetzen Gebiete befreit sind, der Westen kann sich keinen Rückzieher leisten, auch wenn er vielleicht kompromissbereiter als die Ukraine wäre(irgendwann wird) und Putin kann sich nicht zurückziehen ohne sein Gesicht und damit seine Macht und damit (wahrscheinlich) sein Leben zu verlieren.
Was eine schnelle Wende bringen könnte, wäre ein erfolgreicher Putsch in Russland, aber den seh ich erstrecht nicht in naher Zukunft.

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