Kim sichert Putin Unterstützung zu

Schurken-Treffen am Weltraumbahnhof

Mittwoch, 13. September 2023 | 15:11 Uhr

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat Russland Unterstützung in seinem Kampf gegen den Westen zugesichert. Russland will Nordkorea beim Bau von Satelliten helfen. “Deswegen sind wir ins Kosmodrom Wostotschny gekommen”, sagte der russische Präsident Wladimir Putin am Mittwoch beim Empfang Kims im modernsten Raumfahrtzentrum Russlands. Kim zeige großes Interesse an russischer Raketentechnik, fügte Putin hinzu.

Beide Länder würden gemeinsam gegen den Imperialismus kämpfen, sagte Kim bei dem Treffen mit Putin. “Russland hat sich zu einem heiligen Kampf zum Schutz seiner Souveränität und Sicherheit gegen die hegemonialen Kräfte erhoben”, sagte der nordkoreanische Diktator zu seinem Amtskollegen. “Wir werden die Entscheidungen von Präsident Putin und der russischen Führung immer unterstützen”, so Kim. “Und wir werden im Kampf gegen den Imperialismus zusammenstehen.” Er sei sicher, dass das Treffen ein weiterer Schritt sei, der die Beziehungen der beiden Länder auf ein neues Niveau heben werde.

Es ist der erste Besuch des nordkoreanischen Machthabers seit vier Jahren in Russland. “Wir werden alle diese Themen besprechen”, antwortete Putin auf eine Frage nach einer militärisch-technischen Zusammenarbeit beider Staaten. Ein zentrales Thema der Beratungen dürften nordkoreanische Waffenlieferungen an Russland für dessen Krieg in der Ukraine sein.

Nordkorea könnte Russland für seinen Krieg in der Ukraine Artilleriemunition und Panzerabwehrraketen liefern. Im Gegenzug dafür könnte das weitgehend abgeschottete Nordkorea von Russland moderne Technik für Satelliten und Atom-U-Boote erhalten. Auch Lebensmittel könnte Russland dem armen Nachbarland liefern. Der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow sagte auf eine entsprechende Frage allerdings lediglich: “Unsere Länder kooperieren in sensiblen Bereichen, die nicht öffentlich gemacht werden sollten.”

Dafür, dass es bei der Begegnung von Putin und Kim um Waffenlieferungen an Russland gehen dürfte, spricht Analysten zufolge die aus Nordkorea mitgereiste Delegation. Ihr gehören hochrangige Vertreter des Militärs und der Rüstungsindustrie an. So ist unter anderem der Direktor der Munitionsindustrie Jo Chun-ryong dabei. Sollten nordkoreanische Mehrfachraketenwerfer und andere Artilleriegeschosse in großen Mengen an Russland geliefert werden, könnte dies nach Einschätzung von An Chan-il, Direktor des Internationalen Instituts für Nordkorea-Studien, “einen erheblichen Einfluss auf den Krieg in der Ukraine haben”.

“Ich freue mich, Sie zu sehen”, sagte Putin bei der Begrüßung zu Kim und schüttelte ihm lange die Hand. Kim dankte Putin für die Einladung und den warmen Empfang. Kim war am Dienstag mit dem Zug in Russland angekommen. Zunächst war allerdings offengeblieben, wann und wo die beiden sich treffen würden.

Bei einem Essen im Anschluss an das Arbeitsgespräch kündigte Putin eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea an. “Einen Toast auf die künftige Stärkung der Zusammenarbeit und der Freundschaft zwischen unseren Ländern”, sagte Putin am Mittwoch, als er sein Glas erhob, während sein Außenminister Sergej Lawrow und Verteidigungsminister Sergej Schoigu an seiner Seite saßen. Kim seinerseits pries bei dem Abendessen die in der Ukraine kämpfenden russischen Truppen. Er sei überzeugt, dass das “heldenhafte russische Volk und seine Armee glorreiche Erben der Tradition des Sieges” seien und sich “an den Fronten der militärischen Spezialoperation” auszeichneten. Mit seinem Glas stieß er auf die Gesundheit des russischen Staatschefs und “neue Siege des großen Russlands” an.

Das Raumfahrtzentrum Wostotschny liegt mehr als 1.500 Kilometer nördlich von Wladiwostok, das wiederum rund 130 Kilometer von der Grenze zu Nordkorea entfernt an der Pazifik-Küste liegt. Putin war nach russischen Angaben bereits am Montag in Wladiwostok angekommen, um an einem Wirtschaftsforum teilzunehmen.

Nur wenige Stunden vor dem Treffen von Kim und Putin feuerte das stalinistisch geführte Nordkorea zwei ballistische Raketen ab. Sie seien von der Ostküste aus gestartet worden, teilten das südkoreanische Militär und die japanische Küstenwache mit. Nach südkoreanischen Angaben handelte es sich um zwei Kurzstreckenraketen. Beide seien rund 650 Kilometer weit geflogen. Etwa fünf Minuten nach der ersten Meldung über den Start teilte die japanische Küstenwache mit, die Geschoße seien ins Meer gestürzt. Beide Raketen seien außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Japans ins Meer gefallen, erklärte die Regierung in Tokio.

Das Militär in Seoul verurteilte den abermaligen Raketenstart scharf und forderte eine sofortige Beendigung solcher Tests. Japan legte nach Regierungsangaben auf diplomatischem Wege in Peking Protest gegen Nordkoreas Vorgehen ein. China gilt als der Staat mit dem größten Einfluss auf die Regierung in Pjöngjang.

Alle ballistischen Raketen- und Atomwaffenaktivitäten Nordkoreas sind durch Resolutionen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen verboten. Zuletzt wurden solche UNO-Resolutionen 2017 mit Unterstützung Russlands und Chinas verabschiedet. Die beiden Staaten fordern inzwischen allerdings eine Lockerung der Sanktionen gegen Nordkorea, um diplomatische Gespräche in Gang zu bringen und die Lage für die Menschen in dem verarmten Land zu verbessern.

Kreml-Sprecher Peskow sagte mit Blick auf die gegen Nordkorea verhängten Sanktionen, Russland bleibe bei seiner Haltung im Sicherheitsrat. “Russland behält seine Position bei den Vereinten Nationen und im Sicherheitsrat bei, aber dies kann und wird die weitere Entwicklung der russisch-nordkoreanischen Beziehungen nicht behindern.” Putin formulierte: Es gebe zwar aufgrund der internationalen Sanktionen “gewisse Einschränkungen”. Doch “im Rahmen der bestehenden Regeln” gebe es durchaus “Möglichkeiten, die wir zur Kenntnis nehmen und über die wir diskutieren”, sagte Putin.

Kim wollte nach den Worten Putins nach dem Treffen im Kosmodrom Wostotschny die Hafenstadt Wladiwostok besuchen. Dort werde Russland dem Gast die Fähigkeiten seiner Pazifikflotte demonstrieren. In Komsomolsk am Amur werde Kim unter anderem Rüstungsfirmen besichtigen.

Von: APA/Reuters/TASS/dpa

Kommentare

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37 Kommentare auf "Schurken-Treffen am Weltraumbahnhof"


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der echte Aaron
der echte Aaron
Universalgelehrter
11 Tage 7 h

da fehlen aber ein paar vom Land das am meisten angriffs Kriege begonnen hat, die US- Präsidenten.

Goennenihrwichtigtuer
11 Tage 6 h

Quelle? Mol im Zeitraum vo 1946 bis 2017 hot Frankreich, GB, Russlond und Don die USA die meisten Beteiligungen an Kriegshondlungen… und vorn Weltkrieg brauch mor nitamol reden oder glabsch russlond isch so grpaß weil se so unwiderstehlich sympathisch sein… 😉

nightrider
nightrider
Superredner
11 Tage 5 h

Russland kann da konkurrieren

Speedy Gonzales
Speedy Gonzales
Tratscher
11 Tage 4 h

@ Goennenihrwichtigtuer

Hier eine kleine Auswahl der militärischen Interventionen der USA.

Korea 1953
Laos 1970
Vietnam 1975
Libyen 1986
Jugoslawien 1992
Irak 1992
Afghanistan 2001

Goennenihrwichtigtuer
11 Tage 1 h

I brauch kuane Auswahl, i will a faktn segen dass die USA mehr Kriege geführt hot wia meine vorher genannten…

Goennenihrwichtigtuer
11 Tage 50 Min

Wia konn men lei sofl Fakten resisten sein… 🙈 hob jo olle Internet… wos gibs do minus zu drucken? 😂 Insgesamt sind die Konflikthäufigkeiten auf der Welt relativ gleichmäßig verteilt. Die fünf Länder, die am häufigsten an gewaltsamen Konflikten beteiligt waren, sind Frankreich (28), das Vereinigte Königreich (27), Russland (25), die USA (24) und Indien (17). Ihr seit jo nit gonz cento…

Goennenihrwichtigtuer
11 Tage 40 Min

Und wo und wia viel Russische Söldner Casino weltweit mochn fong mor nitamol un… vor zwoa johr olle no gschwurbelt Wagner hot nix mit Kreml zu tian… 😉 hon so es gefühl do sein einige 2003 im UNBEGRÜNDETEN IRAKKRIEG vo die Amis hängen geblieben und tscheckn nit das die Welt heit ondersch laft und sel kuan Argument isch den Krieg iaz guat zu hoasn es erbärmlichen Despoten pi..perlu..er

Frank
Frank
Universalgelehrter
10 Tage 20 h

@Speedy Gonzales Da fehlen z.B. Grenada, Panama und die vielen verdeckten Operationen wie Bolivien, Nicaragua …

der echte Aaron
der echte Aaron
Universalgelehrter
10 Tage 19 h

@Goennenihrwichtigtuer
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Milit%C3%A4roperationen_der_Vereinigten_Staaten
….und da fehlen sicher noch einige (z.B Kongo), wo sich die U.S.A eingemischt haben.

Goennenihrwichtigtuer
10 Tage 8 h

A wol Aaron du willsch also a vor 1946… https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Milit%C3%A4roperationen_Russlands_und_der_Sowjetunion Don schluck des… 🤣 nit bsunders helle?

ischJOwurscht
9 Tage 13 h

Goennenihrwichtigtuer@

Bei den USA hast du einige vergessen! es sind wesentlcih mehr!

der echte Aaron
der echte Aaron
Universalgelehrter
9 Tage 10 h

@ Goennen …
Egal. Fakt ist das der Amy kein Unschuldslamm oder gar Heiliger ist, wie hier viel meinen

Goennenihrwichtigtuer
9 Tage 5 h

Geat jo Aaron… sel hot nia jemand behauptet… hon beade gegenübergestellt und die aussoge vo “die meisten kriege” wiederleg… nit mehr und nit wianiger..

Dagobert
Dagobert
Kinig
11 Tage 7 h

Wie tief ist Russlond gsunkn, dasses sich von Nordkorea Hilfe erschleimen muess? 😂

pfaelzerwald
11 Tage 8 h

Da fehltnoch einer: D.T.

Doolin
Doolin
Kinig
11 Tage 7 h

…ja, der 🏀 würde gut in diese Runde passen…

Iris
Iris
Tratscher
11 Tage 9 h

Schurkentreffen… da fehlen noch einige

Dagobert
Dagobert
Kinig
11 Tage 6 h

Stimmt, die A….kriecher Lullatschenko und Kadyrow!

@
@
Universalgelehrter
11 Tage 3 h

Zumindest können die Gespräche auf Augenhöhe stattfinden. Dazu haben die zwei Giftzwerge sonst kaum die Möglichkeit.😅

Dagobert
Dagobert
Kinig
10 Tage 22 h

@@ 😂😂😂 der wor guet 👍auf Augenhöhe 😂
die zwoa Dreikäsehoch.

krokodilstraene
krokodilstraene
Universalgelehrter
11 Tage 6 h

Es muss schlecht stehen um Russland, wenn es auf einen solchen Schurkenstaat angewiesen ist…

sophie
sophie
Kinig
11 Tage 8 h

Das wird ja der perfekte Deal, unter gleichgesinnten
Verbrechern, der Rest der Welt kann zuschauen und es sind ihnen die Hände gebunden.

bon jour
bon jour
Universalgelehrter
11 Tage 7 h

gegen den Imperialismus, haha, Russland überfällt seine Nachbarn Gorgien, Tschetschenien, Ukraine, aber man kämpft gegen den Imperialismus.

Schlernhex
Schlernhex
Superredner
11 Tage 5 h

Ich frage mich jetzt natürlich, warum sollte Russland von dem nach westlicher Einschätzung außerordentlich unterentwickelten Nordkorea veraltete Waffentechnik kaufen wollen?
Anderseits, wenn Russland der nordkoreanischen Bevölkerung zu einem vollen Magen verhelfen kann – ist auch nicht das schlechteste. Ich denke, die Bevölkerung in Nordkorea könnte das Getreide aus Russland gut gebrauchen.
Interessant, dass die meisten aktuellen Machthaber im Westen ausgebildet wurden. Leider hat die Schweizer Eliteschule bei Kim nicht den erwarteten positiven Erfolg gebracht.
Oder haben wir Westler eine falsche Weltanschauung, die von freien Bürgern träumt?

Goennenihrwichtigtuer
11 Tage 3 h

Schwie schwa schwurbi… schwurblerdidurbel… befasst die nomol mitn Thema… Dor “westen” inklusive die Schweitzer hom nitamol eppes vo seiner wahren Identität gewisst… do hom sich die kims selber eingeschrieben und geheim gholten… ober deine Version isch logisch spannender…🤭🙈

pingoballino1955
pingoballino1955
Universalgelehrter
11 Tage 8 h

Kim Yong un: 200 kg schwer? Achtung Herzinfarkt!

fritzol
fritzol
Universalgelehrter
11 Tage 4 h

na und? ist sein leben!

pingoballino1955
pingoballino1955
Universalgelehrter
11 Tage 8 h

Frisst!!! Kim Yong un den ganzen Tag??? Laut internationalen Spekulationen ist er krank! Das Volk hungert!!!!

schnegge
schnegge
Tratscher
11 Tage 3 h

@ pingoballino die beiden müssen krank sein um freiwillig zusammen arbeiten zu wollen!

meilenstein
meilenstein
Superredner
11 Tage 3 h

schurken gibts überall und in Südtirol trift man sie auch zur genüge vor allem in Bozen.

sophie
sophie
Kinig
11 Tage 6 h

Ja ja, der Blick nach oben,
Scheints sagt man,
Alles Gute kommt von oben👀

maxi
maxi
Tratscher
11 Tage 1 h

Traurig wenn man liest was der vollgefressene Kim Jong Un anbieten möchte, in Wirklichkeit hat er nichts, außer halb verhungerte Soldaten die er in den Fleischwolf schicken würde und einige Fliegenklatschen.

NaSellSchunSell
NaSellSchunSell
Superredner
11 Tage 3 Min

schlechte Fotomontage!

Frank
Frank
Universalgelehrter
10 Tage 20 h

Ja, die paßt vorn und hinten nicht.

ischJOwurscht
9 Tage 13 h

NaSellSchunSell@ & Frank@

sowas nennt man dann QualitätsJournalismus! ;-))))

fingerzeig
fingerzeig
Tratscher
10 Tage 20 h

laut kommentare, gibs im heiling lond südtirol gar auch einige schurken….. schurkinnen….was immer das auch bedeuten möge… ;))

Blasius
Blasius
Tratscher
10 Tage 12 h

Ein guter Ort für eine lange, lange Reise. ;o)

Ein Wort zur USA: Wenn es die nicht gäbe, sähe es in Europa ganz anders aus … Und wenn diese Unterstützung wegfällt, wird es hier sehr, sehr lustig werden :o( Dann hilft nur noch Don Camillo.

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