Kiew – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat hat keinen Zweifel daran, dass Kremlchef Wladimir Putin mit seiner Drohung, “alle zur Verfügung stehenden Mittel” zu nutzen, ernst machen könnte. Das könnte auch den Einsatz von Atomwaffen bedeuten.
“Vielleicht war es gestern ein Bluff. Jetzt könnte es Realität sein”, betonte Selenskyj gegenüber dem US-Sender CBS News. Selenskyj verwies dabei auf die Gefechte um das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja. Putin wolle die ganze Welt erschrecken. “Dies sind die ersten Schritte seiner nuklearen Erpressung. Ich glaube nicht, dass er blufft”, erklärte Selenskyi.
In der von russischen Truppen besetzten ukrainischen Region Saporischschja sprachen sich unterdessen am 23. September, dem ersten Tag des von Moskau inszenierten Scheinreferendums, angeblich 93 Prozent der Stimmberechtigten für den Beitritt zur Russischen Föderation aus.
Am Freitag hatten in mehreren besetzten Gebieten der Ukraine die Beitrittsabstimmungen begonnen wurde. Angesichts russischer Repressalien wird allgemein davon ausgegangen, dass der Ausgang der bis Dienstag angesetzten Wahlen praktisch schon feststeht und Mehrheiten für einen Anschluss der ukrainischen Gebiete an die Russische Förderation ergeben wird. Russland könnte dann eine weitere Eskalation mit einer „Bedrohung seiner territorialen Integrität“ begründen.
Dies hatte Putin hatte am Mittwoch bei der Ankündigung der Teilmobilmachung von 300.000 Reservisten erklärt.
USA drohen mit “katastrophalen Konsequenzen”
Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, erklärte laut CBS News, die US-Regierung habe dem Kreml “direkt, privat, auf sehr hoher Ebene” mitgeteilt, dass jeder Einsatz von Atomwaffen “katastrophale Konsequenzen” für Russland haben werde. Russland sei gewarnt worden, dass die USA und ihre Verbündeten entschlossen reagieren würden.
Von: mk