Anarchistischer Drohbrief mit Patrone gegen Manager

Sicherheitsmaßnahmen um Iveco-Standort in Bozen verschärft

Freitag, 17. Februar 2023 | 12:10 Uhr

Nachdem ein Manager der IDV (Iveco Defence Vehicles), ein Tochterunternehmen des Lkw-Herstellers Iveco, in Bozen in Südtirol einen Drohbrief erhalten hatte, sind die Sicherheitsvorkehrungen um den Standort im Bozner Industriegebiet verstärkt worden. Im Briefumschlag, in dem ein Manager aus Turin adressiert wurde, befand sich eine Patrone, dazu ein Bekennerschreiben der Federazione Anarchia Informale (FAI). Weitere Briefe waren an andere Betriebe in Italien verschickt worden.

Der Drohbrief, in dem Iveco beschuldigt wird, Waffen herzustellen, enthielt zudem Solidaritätsbekundungen für Alfredo Cospito, den Anarchisten, der sich bereits seit über 100 Tagen im Hungerstreik befindet. Er will dadurch bessere Haftbedingungen erreichen. Derzeit prüfen die Bozner Ermittler die Aufnahme der Videoüberwachungsanlagen unweit des Iveco-Standortes. Das Kuvert mit dem Drohbrief und der Patrone war nicht gestempelt. Vermutet wird, dass eine Person sie direkt in den Briefkasten der Fabrik geworfen hat.

Die Ermittlungen um die Drohbriefe laufen auf Hochtouren. “Die neuen anarchistischen Drohungen mit Patronen, die an Unternehmen und Manager geschickt wurden, werden von den Ermittlern untersucht. Wir dürfen diese Drohungen nicht unterschätzen, aber wir dürfen die Menschen auch nicht übermäßig beunruhigen”, erklärte der italienische Innenminister Matteo Piantedosi.

Justizminister Carlo Nordio schloss aus, dass die Regierung in Rom die strengen Haftbedingungen für Cospito lockert. Sollte dieser Beschluss gefasst werden, könnten Dutzende Mafiosi, die dem strengen Haftsystem unterliegen, wieder aus der Isolierung im Gefängnis entlassen werden. Das könne sich ein im Kampf gegen das organisierte Verbrechen engagierter Staat nicht leisten, erklärte Nordio vor dem Parlament.

Inzwischen verbessert sich der Gesundheitszustand Cospitos, der während seines Hungerstreiks 47 Kilo verloren, aber inzwischen wieder begonnen hat, sich zu ernähren. Seit Montag habe er wieder Joghurt und einige Kekse zu sich genommen, verlautete aus Justizkreisen. Cospito habe auf den Rat einiger Ärzte gehört, die ihm zur Abwendung einer Herzinfarktgefahr dringend geraten hatten, Wasser, Salz und Zucker einzunehmen. “Cospito wird im Mailänder Spital San Paolo untergebracht, wo sein Gesundheitszustand genau überwacht wird”, sagte Justizminister Nordio.

Von: apa

Bezirk: Bozen

Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

4 Kommentare auf "Sicherheitsmaßnahmen um Iveco-Standort in Bozen verschärft"


Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 9 Tage

Ob in St. Pauls Staatsverweigerer Standorte besetzen oder Anarchisten Kugel verschicken, bleibt am Ende das Selbe beide Richtungen akzeptieren de Staat nicht! Viele, die bestehende Gesetze nicht akzeptieren wollen , tun im Grunde das gleiche, nur in abgeschwächter Form!

krokodilstraene
krokodilstraene
Superredner
1 Monat 9 Tage

Anarchisten, die mit einer Patrone ihre Abneigung gegen ein Waffen produzierendes Unternehmen zeigen, sind wohl eher komische Gesellen…
Widersprüchlicher kann man ja kaum sein…

traktor
traktor
Kinig
1 Monat 9 Tage

diese linksradikalen idioten gilt es mit allen mitteln zu bekämpfen…

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 9 Tage

Tja, was macht man wrnn man gefährdet ist, msn schützt sich selbst.

wpDiscuz