Kandidaten kennenlernen

“Südtirols Autonomie braucht eine Grüne Stimme”

Montag, 05. September 2022 | 16:15 Uhr

Meran – Zahlreich waren am Freitagabend die Meranerinnen und Meraner auf der Terrasse des Seniorenheims St. Josef, um die drei Grünen Kandidatinnen – Marlene Messner, Elide Mussner und Roberta Rigamonti – für die Wahlen am 25. September persönlich kennen zu lernen. “Und es gibt eine Chance, dass bei dieser Wahl die Alleinvertretung der krisengebeutelten SVP in Rom gebrochen wird.”

„Die Volkspartei vertritt heute weniger als 40 Prozent der Südtiroler und schon allein deshalb braucht es eine zweite Südtiroler Stimme in Rom“, so Paul Rösch. “Denn die Entscheidungen in Rom stellen auch die Weichen für eine soziale, ökologische und wirtschaftlich nachhaltige Entwicklung von Südtirol und damit auch von Meran.” Die Volkspartei habe sich in den vergangenen Jahren leider auf Seite der rechten Parteien geschlagen: In Bozen regiere sie mit der Lega und in Meran habe ein Teil der SVP bereits vor den Wahlen einen Pakt mit den italienischen Parteien von Mitterechts geschlossen. Deren Konzepte und Ideen würden aber die großen Probleme, wie Klimawandel, Energiearmut und soziale Spaltung nicht lösen. „Das zeigt sich auch am Beispiel Meran“, so Paul Rösch. „Die Regierung aus SVP, Civica und Alleanza ist nun fast ein Jahr im Amt, aber bis auf die Öffnung von Straßen für den Autoverkehr sind kaum Schritte für die Förderung der klimaschonenden und sozial verträglichen Fußgänger- und Radmobilität unternommen und erst wenige Maßnahmen zur Umsetzung des Sozialplans beschlossen worden“.

Roberta Rigamonti bezeichnete das Seniorenheim St. Josef als gelungenes Beispiel grüner Sozial- und Stadtpolitik: „Wir müssen aus der Notstandslogik herauskommen und mutige Entscheidungen treffen, um Vereinsamung und Vernachlässigung zu mindern. Ich bin überzeugt, dass man soziale Ungleichheit immer in Verbindung mit dem Klimawandel sehen muss. Aus ihm entsteht täglich neue Verarmung und neue Fragilität“, so die Spitzenkandidatin der Grünen für das regionale Verhältniswahlrecht.

Elide Mussner (Kammerwahlkreis Meran/Bozen/Unterland) und Marlene Messner (Senatswahlkreis Vinschgau/Burggrafenamt) sprachen über die Chancengleichheit in der Politik, also über das gemeinsame Gestalten von Frauen und Männern. Und über das andere Südtirol, das sich gegen die “ungebremste liberale Wachstumsdoktrin, gegen engstirnigen Patriotismus und Vetternwirtschaft” stellt.

Von: luk

Bezirk: Bozen