Tote Zivilisten bei russischem Raketenangriff in Slowjansk

Tote Zivilisten bei russischem Raketenangriff in Slowjansk

Samstag, 15. April 2023 | 14:23 Uhr

Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in ein Wohnviertel in der ostukrainischen Stadt Slowjansk ist die Zahl der Todesopfer Behördenangaben zufolge auf elf gestiegen. Das berichteten ukrainische Medien am Samstag unter Berufung auf Rettungsdienste. Noch immer werden demnach Bewohner unter den Trümmern vermisst. Unter den Todesopfern soll auch ein zwei Jahre altes Kind sein. Mehr als 20 Menschen sollen verletzt worden sein.

Die russische Söldnergruppe Wagner hat russischen Angaben zufolge in Bachmut weiter Boden gutgemacht. Es seien zwei weitere Stadtteile eingenommen worden, zitieren russische Nachrichtenagenturen am Samstag das Verteidigungsministerium. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nannte Russland einen “teuflischen Staat”.

Selenskyj sprach nach dem Tod der Zivilisten den Angehörigen sein Beileid aus und schrieb in einem Beitrag, der von Aufnahmen eines beschädigten Gebäudes begleitet wurde: “Er tötet einfach Menschen am helllichten Tag. Ruinieren, zerstören alles Leben.” In seiner nächtlichen Videoansprache sagte Selenskyj, dass im Vorfeld der orthodoxen Ostergottesdienste an diesem Wochenende keine einzige Stunde “ohne russische Morde und Terror” vergangen sei. “Dies ist ein böser Staat”, wiederholte der Präsident, “und er wird der Verlierer sein. Der Sieg ist unsere Pflicht angesichts dieser Art von Menschlichkeit”.

Der ostukrainische Gouverneur Pawlo Kyrylenko sagte im staatlichen Fernsehen, dass sieben russische S-300-Raketen auf Slowjansk abgefeuert worden seien. Eine S-300-Rakete habe fünf Apartmentblocks und fünf Privathäuser beschädigt. Es werde nach sieben Menschen in den Trümmern gesucht. Slowjansk lliegt im ukrainisch kontrollierten Teil der Region Donezk rund 45 Kilometer nordwestlich der seit Monaten heftig umstrittenen Stadt Bachmut, von Russland Artjomowsk genannt. Laut russischen Militärangaben rückten Soldaten der Söldnertruppe Wagner am Freitag weiter in die Stadt vor. Kiew schickte indes Verstärkung nach Bachmut.

Die Region Donezk gehört zu den vier ukrainischen Gebieten, deren Annexion Putin im September vermeldet hatte, obwohl Moskau die Gebiete nur teilweise unter Kontrolle hat. Die russischen Angriffe dort richteten sich seit dem Beginn der Invasion in der Ukraine im Februar des Vorjahrs auch gegen die zivile Infrastruktur. Es kam auch zu zivilen Opfern.

Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal gab unterdessen nach einer Woche mit Gesprächen in Washington weitere Hilfszusagen im Volumen von fünf Milliarden Dollar bekannt. Er sprach am Rande der Frühlingstreffen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank mit Vertretern dieser beiden Institutionen wie auch der Europäischen Investitionsbank und führenden US-Vertretern. “Die internationalen Partner haben uns ihre langfristige Unterstützung zugesichert”, sagte Schmyhal.

Dänemark überlässt der Ukraine Artillerie-Waffen. In den kommenden Wochen würden 19 in Frankreich hergestellte “Caesar”-Haubitzen geliefert, teilte das Verteidigungsministerium in Kopenhagen mit. Die Ukraine hatte Dänemark um die Kanonen gebeten teilte das Verteidigungsministerium in Kopenhagen mit. Die Ukraine hatte Dänemark um die Kanonen gebeten.

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva forderte von den USA ein Ende der militärischen Unterstützung für die Ukraine. Die Vereinigten Staaten müssten “aufhören, den Krieg zu fördern und anfangen, über Frieden zu reden”, sagte Lula am Samstag bei seinem Besuch in Peking vor Journalisten. Auch die Europäische Union müsse “anfangen, über Frieden zu reden”.

Von: APA/Reuters/AFP