Bei Treffen mit Tirols Verkehrslandesrat Zumtobel in Wien

Transit – Gewessler bekundet Tirol-Unterstützung für Slot-System

Donnerstag, 23. Februar 2023 | 17:05 Uhr

Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat in der Tiroler Dauercausa überbordender Transit Unterstützung für ein in der Europaregion Tirol, bestehend aus dem Bundesland Tirol, Südtirol und dem Trentino, zuletzt heftig ventiliertes “Slot-System” mit buchbaren Lkw-Fahrten bekundet. “Ein Slot-System für den Brenner ist ein Ansatzpunkt für eine wirksame Entlastung”, sagte Gewessler nach einem Treffen mit Tirols Verkehrslandesrat René Zumtobel (SPÖ) am Donnerstag in Wien.

Man werde “genau diesen Vorschlag auch bei unseren europäischen Gegenübern einbringen”, versprach Gewessler. Die Ministerin nahm aber auch die Regionen in die Pflicht, Druck auf die anderen Nationalstaaten auf der Brennerachse, also Deutschland und Italien, auszuüben: “Damit wir vorankommen, braucht es hier auch die Unterstützung der Regionen. Die gute Zusammenarbeit der Regionen ist hier ein wichtiger Schritt. Nun sind auch sie gefordert, die Regierungen in Berlin und Rom zu einer konstruktiven Vorgehensweise zu bewegen.”

Zumtobel verwies indes darauf, dass Tirol seine Kompetenzen in Sachen Verkehr mit Fahrverboten und Lkw-Dosierungen beinahe vollständig ausschöpfe. Um langfristige Lösungen in der Verkehrsfrage zu erzielen, brauche es ein gemeinsames Vorgehen von Bund und Land. Bezüglich des Slot-Systems deponierte er: “Wir brauchen hier die Unterstützung und das Bekenntnis der österreichischen Bundesregierung. Auf Landesebene arbeiten wir mit den Nachbarregionen bereits intensiv an den nächsten Planungsschritten.” Er sei überzeugt, dass ein buchbares Lkw-System für die Autobahnen ein geeignetes Instrument sei, um Tirols Straßen zu entlasten und damit die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.

Das Slot-System war ursprünglich von Südtirol und Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) aufs Tapet gebracht worden. Eine in Auftrag gegebene Studie hatte das Ergebnis zur Folge, dass seine Umsetzung auf der Brennerautobahn rechtlich machbar ist. Nach Expertenmeinung ist dazu aber ein Staatsvertrag zwischen Deutschland, Italien und Österreich vonnöten. Einen solchen, nämlich zur “Verkehrssteuerung im Brennerkorridor”, forderten zuletzt die Landeshauptleute von Tirol, Südtirol und dem Trentino ein.

Von: apa

Bezirk: Bozen

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