Italienisches Verkehrsministerium bemängelt "österreichische Unnachgiebigkeit"

Brennerroute: Rom beklagt fehlende Fortschritte bei Gesprächen in Brüssel

Samstag, 11. März 2023 | 08:22 Uhr

Italien beklagt fehlende Fortschritte bei den Gesprächen auf Beamtenebene in Brüssel über die Transitproblematik am Brenner bzw. die transitbeschränkenden Maßnahmen Tirols. Das italienische Verkehrsministerium kritisierte in einer Aussendung am Freitag die “österreichische Unnachgiebigkeit” bei den Verhandlungen. Erst am Mittwoch hatte Italiens Verkehrsminister Matteo Salvini (Lega) erneut gegen Österreich mobil gemacht und das Ende aller Lkw-Fahrverbote gefordert.

Man werde erst dann konstruktive Gespräche mit Österreich aufnehmen, wenn “die illegalen Verkehrsbeschränkungen” zurückgenommen würden, hatte Salvini bei einem Besuch in Südtirol gemeint. Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) meinte daraufhin gegenüber der “Tiroler Tageszeitung”, dass sie sich von Salvini “sicher keine Bedingungen” für die stattfindenden trilateralen Gespräche diktieren lasse. Auch Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) zeigte sich verärgert: “Salvini sollte sich für die Verkehrswende starkmachen, anstatt an der fossilen Verkehrspolitik des 20. Jahrhunderts festzuhalten.”

“Die Regierung in Wien ist weiterhin nicht bereit, über Nachtfahrverbote zu diskutieren, und dies trotz der Bemühungen der EU-Kommission, Deutschlands und Italiens, über ein Maßnahmenpaket zu verhandeln, mit dem der Verkehr am Brenner-Korridor nachhaltig gestaltet werden kann”, hieß es unterdessen in der Aussendung des italienischen Verkehrsministeriums am Freitag nach dem sogenannten “Transit-Trilog”, einer Verhandlungsrunde auf beamteter Ebene – initiiert von der EU-Kommission – zwischen Österreich, Deutschland und Italien. Rom habe erneut mit Nachdruck die Einleitung eines Vertragsverletzungsverfahrens gegen Österreich gefordert, das diesem “schwerwiegenden Verstoß gegen die EU-Verträge ein Ende setzen könnte”, so Salvinis Ministerium. Laut einem Online-Bericht der “TT” soll die italienische Delegation übrigens kurzerhand den Verhandlungstisch verlassen und das Gespräch platzen lassen haben, nachdem EU-Vertreter einen neuen Vorschlag präsentiert hatten.

Salvini hatte zuletzt die EU-Kommission auch offiziell aufgefordert, ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich aufgrund der Tiroler Anti-Transitmaßnahmen einzuleiten. Die nächsten Schritte würden auf jeden Fall offizieller Natur und keine Ankündigungen mehr sein, drohte der Minister in Bozen am Mittwoch. Salvini gab den Verkehrsbeschränkungen Österreichs bzw. Tirols Schuld an den Staus über den Brenner. Unter diesen würden die Unternehmen und Frächter in Südtirol und Trentino leiden.

Von: apa

Bezirk: Wipptal

Kommentare

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9 Kommentare auf "Brennerroute: Rom beklagt fehlende Fortschritte bei Gesprächen in Brüssel"


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Oracle
Oracle
Universalgelehrter
19 Tage 14 h

Putin sagt ja auch, die anderen haben die Schuld für diesen Krieg…

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
19 Tage 11 h

Putin sagt sicherlich vieles aber eines ist unbestritten, tagsüber ist die Autobahn fast das gesamte Jahr überlastet und in der Nacht herrscht da gähnende Leere. Wollte man den Verkehr flüssiger machen und der Umwelt helfen, da würde man fuer die LKW ein Tagfahrverbot einführen und sie zwingen in der Nacht zu fahren. Alle Probleme die angeführt werden kann man lösen, LKWs sind mittlerweile Lärm arm.

klablueter
klablueter
Grünschnabel
19 Tage 13 h

Für eine Gruppe aus Osteuropäern tun die Österreicher schon mal gerne auf scheinheilig.

Galantis
Galantis
Superredner
19 Tage 6 h

..diesen Marktschreier nimmt mittlerweile eh keiner mehr ernst!

Doolin
Doolin
Kinig
19 Tage 13 h

…dann kann der Salvini wohl wieder drohen, Klage einzureichen…
😆

Fuchsschwoaf
Fuchsschwoaf
Grünschnabel
19 Tage 9 h

Wieviel Güterzüge hat Italien schon angekauft?
Wenn in ein paar Jahren der BBT fertig ist wird man beginnen die Züge zu bestellen. Ich fahre berufsbedingt 1x die Woche über die A22 nach Trient und die Bahnstrecke nebenan ist immer leer. Wenn es auf der Straße klappt das LKW an LKW dahin donnern so müsste das auf der Schiene erst recht funktionieren.

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
18 Tage 16 h
Die Bahnstrecke ist schon relativ stark ausgelastet. Man muss bedenken dass nur 2 Gleise zur Verfügung stehen und die Züge mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten fahren. Zudem ist der Sicherheitsabstand der Züge sehr gross. Ein Abschnitt kann erst freigegeben werden wenn der übernächste Abschnitt schon frei ist, das eben um den kilometerlangen Bremsweg eines Schnellzuges gewähren zu können. Um aber die LKW auf die Schiene zu bringen braucht es noch viele Investitionen. Täglich fahren 8.000 LKW über den Brenner. Fragen Sie aber auch die Menschen die neben einer Eisenbahntrasse wohnen. Einen LKW der 100 Meter entfernt vorbeifährt hört man nicht, einen Zug… Weiterlesen »
Chrys
Chrys
Universalgelehrter
18 Tage 16 h
ieztuets
ieztuets
Superredner
17 Tage 11 h

Der soll amoll schaugn gegnen Transitverkehr zu orbeitn und nit in der heitign Krisnzeit olleweil lei nou mehr Wirtschoft Wirtschoft Wirtschoft…

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