Schwere Schäden im Zentrum der russischen Stadt Belgorod

Ukraine meldet nächtliche Drohnenangriffe – auch in Kiew

Freitag, 21. April 2023 | 10:33 Uhr

Russland hat die Ukraine nach Angaben aus Kiew erneut mit Kampfdrohnen iranischer Bauart (Shahed-136/131) angegriffen. Acht der landesweit insgesamt zwölf Angriffe hätten in der Nacht zum Freitag abgewehrt werden können, teilte der ukrainische Generalstab auf Facebook mit. Erstmals seit knapp einem Monat hätten russische Drohnen auch wieder die Hauptstadt Kiew beschossen. Zwischenzeitlich war nachts in der gesamten Ukraine Luftalarm ausgelöst worden.

In der russischen Großstadt Belgorod ist indes die Zahl der Verletzten nach einer versehentlich durch einen Kampfjet ausgelösten Explosion auf drei gestiegen. Niemand schwebe in Lebensgefahr, teilte der Gouverneur der an die Ukraine grenzenden Region, Wjatscheslaw Gladkow, am Freitag auf Telegram mit. Am Donnerstagabend hatte sich an einer Belgoroder Straßenkreuzung eine schwere Explosion ereignet, die einen Krater von rund 20 Metern Radius in den Boden riss. Später teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit, ein russischer Kampfjet habe “ungeplant Munition abgeschossen”.

Auf Videos in sozialen Netzwerken ist zu sehen, wie neben einer Straße und in unmittelbarer Nähe zu mehrstöckigen Gebäuden eine Rauchwolke aufsteigt. Einige Sekunden später detoniert das Geschoss: Zu sehen ist, wie die Straße an der Stelle aufreißt und ein Feuerschwall aufsteigt. Laut Gouverneur Gladkow wurden alle Bewohner eines beschädigten Wohnhauses vorübergehend umgesiedelt. Einige seien bei Verwandten untergekommen, andere im Hotel.

Russland hat vor mehr als einem Jahr einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland begonnen. Seit dem vergangenen Herbst setzt Moskau bei seinen Angriffen verstärkt Kampfdrohnen iranischer Bauart ein. Angriffe gegen das Nachbarland werden teils auch von Belgorod aus gestartet.

Nach Einschätzung britischer Militärexperten überbewerten russische Online-Medien absichtlich die Bedeutung der Bodenbeschaffenheit für die erwartete ukrainische Gegenoffensive, um die eigenen Moral zu heben. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine am Freitag hervor.”Die Bodenbeschaffenheit dürften sich in den kommenden Wochen verbessern”, hieß es weiter. Eine größere Einschränkung für die Manövrierbarkeit abseits von Straßen dürfte demnach die Gefahr durch Landminen sein.

Das Verteidigungsministerium in London veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

Von: APA/dpa

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1 Kommentar auf "Ukraine meldet nächtliche Drohnenangriffe – auch in Kiew"


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Tigre.di.montana
Tigre.di.montana
Universalgelehrter
1 Monat 13 Tage

Zitat:
Später teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit, ein russischer Kampfjet habe “ungeplant Munition abgeschossen”.
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So sieht das also aus wenn ein Verbrecherstaat auf Zivilisten schießt.
Dass es diesmal Russen trifft (obwohl Belgorod eigentlich auch zur Ukraine gehört, auf jeden Fall aber Menschen vieler Etnien dort wohnen), ist nur eine zufällige Sache. Putins Krieg, der Krieg des Verbrecherregimes, das Putin als Aushängeschild nutzt, richtet sich auch gegen das eigene Volk.

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