Reschen/Rom – Um die Folgen der Trockenheit zu verdeutlichen und über den zwischen Südtirol und Venetien schwelenden „Kampf ums Wasser“ zu berichten, haben Journalisten und das dazugehörige Fernsehteam der RAI-Nachrichtensendung Tg3 unlängst den Reschensee besucht.
„Um die Wasserkrise zu verstehen, muss man dorthin gehen, wo die Etsch ihren 415 Kilometer langen Lauf beginnt“, so der Journalist.
„Im Frühjahr ist der Wasserstand des Sees immer niedrig, aber nie ist er so niedrig gewesen wie heuer“, meint Alfred Freitag, der gleich alt wie der Stausee ist und als letzter im heute versunkenen alten Dorf von Graun das Licht der Welt erblickt hat.
Vor dem Hintergrund des von weiten steinigen und trockenen Ufern gesäumten Reschensees berichtet der Journalist, dass der See gegenüber dem Vorjahr heuer nur die Hälfte seines Wasservolumens aufweist. „Das wenige Wasser genügt nicht, um alle Turbinen des Wasserkraftwerks am Laufen zu halten“, so der Journalist des Tg3.
„Ausgerechnet jetzt, wo Italien nach Alternativen zum russischen Gas sucht, sorgen Schneemangel und Trockenheit dafür, dass wenig Energie produziert wird. Der Wassermangel hat auch zur Folge, dass sich Südtirol und Venetien in die Haare geraten“, fährt der Journalist fort.
Allarme siccità. Il Tg3 alle sorgenti dell'Adige
Allarme siccità. Il Tg3 alle sorgenti dell'AdigeAllarme siccità, laghi e fiumi in secca. E sull'acqua dell'Adige, secondo fiume italiano, scoppia la lite tra il Veneto e le province di Bolzano e Trento. L'inviato sul lago di Resia, alle sorgentiL'inviato Gabriele Carletti per il Tg3 delle 19 del 19 maggio 2022
Posted by Tg3 on Thursday, May 19, 2022
„Wir hier haben Wasser, aber das Problem ist, dass es nicht süßes Flusswasser, sondern salziges Wasser aus dem Meer ist, das aus dem Meer in den Flusslauf drängt“, so der Präsident des Bonifizierungskonsortiums Delta dell’Adige, Rodolfo Laurenti. Venetien beschuldigt in der Tat Südtirol, der Etsch zu viel Wasser zu entnehmen und dem unteren Flusslauf zu wenig Wasser zu lassen.
Südtirol, das den Wassernotstand ausgerufen hat und die Einheimischen dazu auffordert, mit dem kostbaren Nass sparsam umzugehen, erklärt hingegen, dass Südtirol an der Wassernot in Venetien keine Schuld treffe.
„Unter Betrachtung der gesamten Wasserentnahmen aus der Etsch wirken sich die Entnahmen für Südtirols Landwirtschaft nur wenig auf die Wasserführung des Flusses aus. Aus diesem Grund haben diese Entnahmen kaum Einfluss auf die Wassermenge, die Venetien zur Verfügung steht“, pariert der Direktor des Amtes für Hydrologie und Stauanlagen der Autonomen Provinz Bozen, Roberto Dinale, die harsche Kritik aus Venetien.
Der Journalist des Tg3 schließt seinen Videobericht mit den Worten, dass der „Wasserkrieg“ zwischen Südtirol und Venetien ein düsteres Omen für die kommende Klimakrise sei. Mit diesen Worten dürfte der Journalist Recht behalten.
Von: ka
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63 Kommentare auf "„Wasserkrieg“ zwischen Südtirol und Venetien"
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Unabhängig davon, ob die Wasserentnahme im oberen Etschverlauf die Wasserführung der Etsch in Venetien mehr oder weniger beeinflusst, muss man die teilweise noch praktizierte Oberkronenbewässerung (und das teilweise untertags bei Sonnenschein) bei Obstanlagen entlang der Etsch kritisch hinterfragen. Eine verpflichtende Tropfberegnerung müsste in Zukunft angedacht werden.
Wo geht dieses Wasser hin? Es wird nicht “verbraucht”, sondern fließt wieder ins Grundwasser. Und die Frostberegnung wird es immer brauchen.
Jede neue anlage wird schon umgestellt da die bauern selber es verstanden haben. Die oberflächenberegnung wird aber trotzdem noch bleiben man braucht sie bei frost.
das Wasser für die Oberkronenbewässerung saftig teurer machen und vielfach wird auch der Asphalt von rad- und anderen Wegen mitbewässert. vielleicht weil das Asphaltbäume wachsen
des kimmp drauf un, in manchen ortschaften isch hot man zu gweisse zeiten es wosser, weil man eine wasserkonzession bezahlen muss (jo genau wosser isch in der Landwirtschaft a nit gratis!)… also muss man a dann beregnen, wenn man das wasser laut Zeitplan hat! die meisten besitzen tropfberegung inzwischen, jedoch braucht auch der unterbewusst ab und zu wasser um nicht komplett zu verdorren… nicht gut für den boden und nicjt gut für die darin hausenden Lebewesen… das überschüssige wasser fließt sowieso bis zum schluss wieder ins geundwasser ab
@McGyver
Leider hast du Unrecht.Vielfach wird für die Beregnerung mittels Pumpen den Grundwasser entnommen. Bei ungünstigen Witterungsbedingungen erreicht bei Oberkronenbewässerung oft weniger als 50% den Boden, der Rest verdunstet in die Atmosphäre und wird irgendwo anders abgeregnet. Es kommt also nicht zurück in das Grundwasser,dem es entzogen wurde.
@schwarzes Schaf
Die Anlage der Oberkronenbewässerung wird für die Frostberegnung natürlich bleiben. Aber auch die Frostberegnung ist zu hinterfragen, da wir leider leider zu viele Obstanlagen im Verhältnis zum immer geringer werdenden Wasserangebot haben. Im Winter/Frühling sank in den letzten Jahren bei intensiver Frostberegnung der Grundwasserspiegel im Etschtal auf ein kritisches Niveau.
McGyver: Dümer gehts nimmer ? Denn ein GRoßteil VERDUNSTET !!!!!!!!!!!!!! >:-(
@McGyver
Bei einer großflächigen Bewässerung verdunstet der größte Teil bei Sonnenschein.
Dann sehe ich aber ein Problem wenn das Pestizieden versäuchte Wasser wieder ins Grundwasser fließt
Laut Agrios Richtlinien ist es verpflichtet, bei Neuanlagen eine Tropfbewässerung zu installieren. Finde ich auch richtig. Weniger Energieverbrauch, da Tropfbewässerung mit niederem druck arbeitet/ geziehltere und genauere(tensiometer) Wassergabe/psm werden weniger abgewaschen(weniger oft begandeln).
Die letzte Tropfbewässerung haben wir 2010 montiert.
…wir brauchen das Wasser für unsere Wellnesstempel…
🤪
Doooolin
Kein Tropfen Wasser für die Wellnesstempel kommt aus der Etsch . Wieviel Wasser verbrauchen deine Wellnesstempel und wieviel die Bewässerung der Agrarflächen?
@OrtlerNord
…pflanzen kann ich mich selber…Malediven im Passeiertal nehmen Wasser nicht aus der Etsch…Wellness im Wipptal und Pustertal auch nicht…dort sollte es aber mal hin…
😆
@OrtlerNord wie der zuständige des wasseramtes im Artikel bereits sagte, für die Landwirtschaft wird nur ein geringer teil aus der etsch gepumpt!
…und der ganzen privaten Schwimmbäder und Schwimmteiche der Besserverdienenden
@Doolin
Hast nicht im Ansatz meine Frage beantwortet.
Das öffentliche Wassernetz (z.B. für Schwimmbäder und Wellnesst.)wird meines Wissens zu 0% aus der Etsch gespeist.
Für die Bewässerung der Agrarflächen wird aber sehr wohl Wasser aus den Bächen und Flüssen entnommen. Wenn auch noch Grundwasser entnommen wird sind die Auswirkungen noch katastrophaler.
Es werden schon seit Jahren(die genauen kann ich Ihnen leider nicht sagen, würde mich auch interessieren) keine NEUEN Wasserkonsessionen aus Fließgewässern vergeben. Die alten werden die negsten Jahre auslaufen.
Ich antworte für doolin. (Entschuldigund doolin)
Wenn das Wasser von den Bergen nicht in den Wellnessbereich kommt, würde es nach 1-2 Bächen wohl in die Etsch gelangen. Oder nicht?
Die nächsten wirklichen Kriege werden um Wasser geführt. Das Wort Krieg ist definitiv das richtige!
https://m.tagesspiegel.de/politik/der-globale-mangel-waechst-wo-wasserkrisen-zu-konflikten-fuehren/26282952.html
Siehst du da nen Zusammenhang zum Bericht? Ich ja!
CO2 Ausstoß, ist das nicht der Grund warum wir vermehrt Katastrophen haben, Dürren, Überschwemmungen, Meeresspiegel steigt usw.! Pandemie, Corona , sind zu wenige gestorben oder zu viele , umsonst?
Und du regst dich über die Wortwahl auf.
Redest von Angst verbreiten anstatt Hoffnung? Welche Hoffnung denn? Es ist eher schon zu spät!
Es MUSS hinein gehämmert werden!
Es gibt virl zu viele dir es immer noch leugnen oder wie du, klein reden wollen!
Ausgerechnet du dchreibst von Mutter Erde?
@falschauer Ok! Wir denken alle das selbe! Akzeptiert!
Soll Südtirol schuld sein, am maroden Wassernetz, bzw. maroden Trinkwassernetz im restlichen Italien? Immer wieder lest und hört man von riesiegen Verlusten im Wassernetz, durch alte und kaputte Leitungen, vor allem in Mittelitalien.
@McGyver
Achsoooooo. Aufgrund des maroden Wassersystems und der kaputten Wasserleitungen wird Meerwasser in die Flussläufe gedrückt?!?!?!?
@McGyver…. naja, ein Kommentar, ohne vorher das Thema vertieft zu haben…. das Stichwort ist “risalita del cuneo salino”… hat wenig mit maroden Trinkwasserleitungen zu tun…
siamo in italia 😂
… hier ist von Oberitalien die Rede … nicht ausschweifen und Behauptungen vom Hörensagen aufstellen!
Die sind zu faul einen Brunnen zu Bohren
wosser ausn groben isch holt um vieles billiger als an Brunnen groben
@anonymous… bei Böden auf Meereshöhe, oder sogar etwas darunter, Tiefbrunnen bauen..?. naja… gräbt man am Strand ein Loch, findet man da Süsswasser?
@Anonymus
Pumpen wären kontraproduktiv.
Wird zu viel Grundwasser abgepumpt, dann senkt sich fer Grudwassrspiegel und von der Meerseite drängt Salzwasser in den Untergrund und vermischt sich mit dem Süßwasser. Dieses Wasser ist dann nicht mehr als Trinkwasser oder für die Bewässerung in der Landwirtschaft brauchbar
@Oracle
wenn sie kein grundwasser finden müssen sich diese etwas anderes einfallen lassen, nicht zns auf den sack gehen!!!
jetzt bekommen sie unser schmelzwasser, sollen schauen das sie nicht absaugen!!
gottseidank kommt heuer nicht viel davon, sonst würden diese unser land anzeigen, weil wir zuviel wasser runter schikken…
Wird wohl endlich mal Zeit, Teile der Touristenstrände für Stromgewinnung und Entsalzung zu opfern.
Walschenhasser vom Feinsten hier zugegen = Savonarola, Anonymus. Neumi und andere mehr!
@inni
du hast leider keinen rationalen Zugang zur Realität, du bist beratungsresistent den harten Fakten der Wirklichkeit gegenüber.
@Savonarola
mach dich doch nicht zusätzlich auch noch lächerlich, stehe wenigstens zu deiner einstellung, was man von dir hier liest ist unumstößlicher hass gegen bella italia!!!
@inni gerechnet hab ich eigentlich damit, dass ich als Feind des Tourismus bezeichnet werde, aber dein Post … ich war einen Moment lang sprachlos, dann musste ich laut loslachen. Danke.
manchmal könnte man meinen, dass immer nur Südtirol und die Autonomie an allem Schlamassel in Italien Schuld seien.
es gibt eben hier und dort aufwiegler, das solltest du am besten wissen
@falschauer
nein, wieso?
@Savonarola
saug doch in den spiegel!
Der niedrige Wasserstand im Reschensee hat einen anderen Grund! Auf Grund von Sanierungsarbeiten wurde der See bereits letztes Jahr abgelassen und nicht mehr gefüllt da die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind!
@Bua
Um dieser Jahreszeit ist der Reschenstausee immer halb leer,war andere Jahre auch schon so….😉
Die Einheimischen werden aufgerufen Wasser zu sparen. Ich mache es, seid immer .
Aber was ist mit den Touristen, mit den Hochburgen von Hotels mit immer mehr Schwimmbädern ? Den Privaten, die alle ein Schwimmbad wollen und von den Gemeinden such bekommen ?
storch@
wieviel wasser wird im tourismus verbraucht?? ich meine verschwindet?
das ” verbrauchte” wasser fliesst zur kläranlage, und von da direkt in den fluss!!!
wo ist das problem??
immer schreien und mit dem finger auf andere zeigen!
Das ist ein klitzekleiner Vorgeschmack auf die Probleme der Zukunft: Trockenheit, Überschwemmungen, Muren, Stürme, Missernten, Migration, Kriege…. Und immer gibt es noch viele, die den Klimawandel leugnen und damit ein längst überfälligen Gegensteuern verhindern. Bis es die letzten verstanden haben, dürfte es wohl zu spät sein. Und… , das hat nichts mit Panikmache zu tun, sondern mit Voraussicht, Investition und Prävention!
Die Entwicklung ist schon vor mehr als 30 Jahren aufgezeigt worden. Wenn Gletscher schmelzen, sinkt die Fähigkeit der Landschaft Wolken kondensieren zu lassen. Ein trockener Boden – trocken z.B. durch Grundwasserentnahme – kann nur wenig Niederschlag erzeugen. In Deutschland sind vor Jahrzehnten viele Quellen im regenreichen hessischen Vogelsberg versiegt, weil zuviel Grund- und Oberflächenwasser für die trockenen Ballungsräume in und um Frankfurt abgezogen wurde.
Das selbe blüht Südtirol.
Ettore und Benito hatten deshalb vor Hundert Jahren die Idee der Wasserscheide und des Grenzverlaufs am Reschen. Auch der Stausee am Rechenpass wurde damals angedacht. Venetiens Regionagrenze verläuft IM Gardasee, deshalb soll der derzeitige Presidente das Wasser auch dort suchen.
..unser Wasser und basta!
Ja sonst öffnen wir den Adige-Garda-Tunnel in Rovereto!😄
Interessante Logik: weil im Unterland (inklusive Trentino) der Etsch zu viel Wasser entnommen wird, ist der Reschensee fast leer…
Und dass es letzten Winter wenig geregnet bzw. geschneit hat, ist auch die Schuld der Südtiroler.
Das erinnert mich an die Fabel “Der Wolf und das Lamm”
… mal sehen, ob wir in nächster Zeit den Präsidenten Laurenti zufällig treffen, dann kann man ihm ja die Situation mal erklären…
Spätestens jetzt sollte jedem klar sein warum Südtirol anektiert worden ist.
Schon damals hat Italien verstanden dass unser Wasser Gold wert ist.Wer das Wasserrecht für sich beanspruchen kann, bestimmt vieles
Batman
Und wennmr no ba Österreich waretn, fließet es Wosser übern Brenner, odr wie?
“Wasserkrieg” , was für eine Überschrift !!!! Wir schreiben das Jahr 2022 und es gibt nur noch Kriege !!!!
staut als auch China die unmengen von Staufämmen beune wird bald KRIEGE um das Wasser geben,weil Viele Länder über Ihre Verhältnisse Wasser verbrauchen und die Länder nach Ihnen weniger bis gar nichts mehr bekommen. Dazu gehört die Türkei die Unrechtmässig viel von Euphrat und Tigris zurückhält als auch China das unzählige Staudämme baut um Strom zu produzieren 👌😢😡
Wellnesstempeln und privaten Schwimmbädern den Wasserhahn abdrehen!
wer braucht dei gonzn Wellness-Tempel…sinnlose Wasserverschwendung
Warum beschuldigen die Veneti nicht die Piemontesen, dass der Po so leer ist?
Und die ganzen Schwimmbäder an der Adria brauchen kein Wasser?