Die grenzüberschreitende Tour of the Alps hat sich als Generalprobe für den Giro d’Italia etabliert. Bei der am Ostermontag in Cles startenden 45. Auflage führen die letzten zwei Etappen am Donnerstag und Freitag durch Osttirol mit einem Abstecher nach Kärnten. Der Osttiroler Felix Gall, der Tiroler Patrick Gamper und der Niederösterreicher Hermann Pernsteiner bestreiten ihr wohl einziges Saison-Rennen in der Heimat.
Die Besetzung ist erstklassig. In den zehn WorldTour-Rennställen unter insgesamt 18 Teams finden sich prominente Namen wie Richie Porte (AUS), Ex-Giro-Sieger Tao Geoghean Hart (GBR/beide Ineos), Miguel Angel Lopez (COL/Astana), Ex-Sieger Thibaut Pinot (FRA/Groupama), der vierfache Tour-de-France-Gewinner Chris Froome (GBR/Israel) sowie 2016-Sieger Mikel Landa (ESP) und Pello Bilbao (ESP) aus Pernsteiners Bahrain-Rennstall und Wilco Kelderman (NED/BORA), den Gamper unterstützen soll.
Während Pernsteiner und Gamper wohl vor allem Helferdienste leisten werden, darf Lokalmatador Gall bei AG2R auf eigene Rechnung fahren. Der Ex-Junioren-Weltmeister war beim jüngsten World-Tour-Rennen im Baskenland nach drei Top15-Tagesplatzierungen Gesamt-Zwölfter.
Auch auf der von ihm mitkonzipierten Strecke, die auf der letzten Etappe nahe seines Elternhauses in Nussdorf-Debank vorbeiführt, hat sich Gall viel vorgenommen. “Meine großen Saisonziele sind die Tour of the Alps und der Giro d’Italia. Auf alle Fälle werde ich bei beiden Rennen meine Freiheiten bekommen”, sagte der 24-Jährige, der nach einer Corona-Erkrankung in der Saisonfrühphase mehrere Wochen Atemprobleme hatte.
Die vierte Etappe führt am Donnerstag von Niederdorf in Südtirol nach Kals am Großglockner. Der kurze Schlussabschnitt tags darauf von und nach Lienz (114 km) ist extrem schwierig. Der letzte Anstieg auf der alten, einspurigen Iselsbergstraße ist bis zu 20 Prozent steil, das Ziel liegt erhöht bei der Talstation der Zettersfeldbahn. “Das macht das Finale noch härter”, weiß Gall.
Pernsteiner wird für den auch beim Giro als Nummer 1 des Teams antretenden Spanier Landa fahren. “Ich werde das Team so gut wie möglich unterstützen, hoffe aber doch, dass ich vor allem auf den Osttirol-Etappen einmal den Sprung in eine Spitzengruppe schaffe”, sagte der 31-Jährige. “Die Tour of the Alps ist das einzige Rennen für mich in diesem Jahr in Österreich und ich will mich dort schon zeigen.” Am Start steht auch das Team Tirol Cycling.
Von: apa