Im ersten Männer-Slalom des Ski-Weltcup-Winters hat sich Lucas Braathen den Sieg geholt. Der Norweger verwies am Sonntag in Val d’Isere Manuel Feller um 0,84 Sekunden auf den zweiten Platz, Dritter war der Schweizer Loic Meillard (+0,98). Für den Tiroler Feller war es der zweite Podestplatz in Frankreich binnen 24 Stunden, am Vortag war er schon im Riesentorlauf auf den zweiten Rang gefahren.
Braathen finalisierte als Halbzeit-Zweiter mit einer Fahrt wie auf Schienen und fing seinen nach Teil eins führenden Landsmann Henrik Kristoffersen mit der Laufbestzeit noch ab. Der Routinier fiel auf den sechsten Platz zurück. Für Braathen war es der dritte Weltcup-Sieg und der zweite im Slalom, nachdem er in der Vorsaison in Wengen triumphiert hatte. “Unglaublich. Dabei konnte ich nicht so gut schlafen wegen dem Jetlag von Amerika und nicht so viel Slalom trainieren dazwischen. Aber nach dem ersten Lauf hatte ich ein gutes Gefühl, der Ski war gut”, sagte der 22-Jährige, der auch brasilianische Wurzeln hat.
Feller gelang jeweils kein perfekter Lauf, im Mittelteil unterliefen dem 30-Jährigen ein paar Schnitzer. Allerdings war er in beiden Durchgängen im untersten Abschnitt bis zum Ziel klar der Schnellste. “Schön langsam schließe ich Freundschaft mit dem Hügel. Es war echt erst mein zweites Finish im Slalom da herunter”, sagte der zur Pause auf dem dritten Platz gelegene Feller. Er habe mit einer sauberen Fahrt bis ins Ziel kommen wollen. “Ich habe sehr viele DNFs (engl. Abkürzung für Ausfälle; Anm.) gehabt, von dem her war natürlich auch nicht das letzte Risiko dabei. Aber vor allem im zweiten Durchgang war es schon gutes Skifahren, das Finish war zweimal sehr, sehr gut. Ich bin sehr zufrieden mit dem Wochenende.”
Auf der wie am Vortag unruhigen Piste gab es unter den Spitzenathleten auch einige Ausfälle. Der Vorarlberger Johannes Strolz fädelte am Vormittag ebenso ein wie der Norweger Atle Lie McGrath sowie Vorjahressieger und Lokalmatador Clement Noel. Im zweiten Durchgang erwischte es Weltmeister Sebastian Foss Solevaag aus Norwegen und den Südtiroler Alex Vinatzer.
Südtiroler mit Potenzial für mehr
Ein anderer Südtiroler ließ Potenzial für mehr aufblitzen. Tobias Kastlunger hatte es mit Startnummer 67 als 26. in die Entscheidung geschafft, dort legte er die zweitschnellste Zeit hin, was in der Endabrechnung den zehnten Rang ergab. Für den 23-Jährigen aus Enneberg war es das mit Abstand beste Weltcup-Ergebnis. Davor hatte Kastlunger bei acht Anläufen nie einen zweiten Durchgang erreicht.
Von: apa
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5 Kommentare auf "Ski: Braathen holt den Sieg – Kastlunger wird Zehnter"
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Ist Gustav Thöni auch gefahren?
Bei Platz 10 im Weltcup wird, zu Recht, einem jungen Athleten gratuliert. Dorothea Wierer wird bei einem 4. Platz ein Rücktritt nahegelegt. Hier sind schon eigenartige Gestalten unterwegs….
Bravo! Kompliment!
Gratuliere Super Lauf vom Kastlunger