Bozen – Heuer wendet sich das Südtiroler Kulturinstitut unter Anleitung seines Vorsitzenden Hans-Christoph von Hohenbühel mit zwei wertvollen Initiativen an alle Menschen in Südtirol, die mit dauerhaften Beeinträchtigungen zurechtkommen müssen, an ihre Familien, Freunde, Betreuer und im weiteren Sinn an alle Menschen, die ihr Sensorium für die Teilhabe anders Begabter an unserer Gesellschaft schärfen wollen.
Das eine Ereignis, der Kunstwettbewerb Rotary Arthandicap Award, fand am 8. Juni 22 mit der Prämierung von 14 Künstlern mit Behinderung und der Eröffnung eine Kunstausstellung im Bozner Waltherhaus seinen vorläufigen Abschluss. Das andere nennt sich „Kultur ohne Grenzen“ – was sonst sollte das Südtiroler Kulturinstitut anbieten, um physische, soziale und psychische Barrieren abzubauen, damit anders begabte Menschen einen würdigen Platz im Zentrum unserer Gesellschaft erhalten? Die physischen Barrieren sind meist gut sichtbare Hindernisse an Gebäuden, die durch Rollstühle, Rampen und breite Aufzüge noch am leichtesten überwunden werden können. Die sozialen Barrieren sind unser aller ausgrenzende Verhaltensweisen, das Übersehen und Übergehen und Nichteinbeziehen von Menschen mit Beeinträchtigung. Die psychischen Hindernisse finden sich im Inneren der Betroffenen, wenn sie sich weniger wertvoll als andere Menschen erleben.
Dabei benötigen sie nichts anderes als jeder andere Mensch auch, nur eben etwas mehr davon: Sichtbarkeit, Anerkennung, Zuneigung. Die Coronakrise war eine harte Prüfung für Menschen mit Beeinträchtigung. Das Sozialsystem konnte, selbst am Kippen, nur mehr die Bedürftigsten unter ihnen weiter betreuen. Wieder waren es Familien und Freunde und verständige Freiwillige, die sehr viel Auffangarbeit leisten mussten. „Kultur ohne Grenzen“ ist ein akrobatischer, künstlerischer Unterhaltungsabend für sie alle. Es ist eine Einladung der Wertschätzung an sie. Er soll Erleichterung signalisieren, Aufatmen, den Beginn der neuen Normalität. Drei Künstler, Artisten und Clowns werden ihr Können zeigen. Spielerisch können Barrieren überwunden werden, solche zwischen Sprachgruppen (die Darbietung ist mimisch und damit rein körpersprachlich) und zwischen Menschen mit mehr oder weniger Behinderung.
Der Abend „Kultur ohne Grenzen“ beginnt am Dienstag, den 14. Juni um 19.30 mit einem Umtrunk im Bozner Waltherhaus für alle, die mitfeiern wollen. Um 20.00 Uhr eröffnet Hans-Christoph von Hohenbühel den Abend, der ca. 75 Minuten dauern wird. Um Anmeldung unter 0471 313800 oder info@kulturinstitut.org wird gebeten.
Von: mk