Bozen – „Was heißt Respekt?“ Mit dieser Frage beschäftigten sich über 80 Fachkräfte der Jugenddienste aus ganz Südtirol bei der Frühjahrstagung der Jugenddienste. Organisiert wurde diese ganztägige Fachtagung von der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD) im Haus der Familie in Lichtenstern. Neben Workshops mit verschiedenen Schwerpunkten, ermöglichte der „Markt der Vernetzung“ mit zwanzig Netzwerkpartner Austausch und Einblick in deren Themenschwerpunkte.
Nach einer zweijährigen Pause fand heuer wieder die Frühjahrstagung der Jugenddienste statt. Das Schwerpunktthema der diesjährigen Frühjahrstagung „RESPEKT“ begleitete die 80 Teilnehmenden aus den zwanzig Jugenddiensten durch den Tag.
Markt der Vernetzung
Die Jugenddienste als Kompetenzstellen der Jugendarbeit sind Schnittstellen zu Institutionen, Vereinen, zwischen jungen Menschen und verschiedenen Einrichtungen, Schulen und vielem mehr. Deshalb bildete der „Markt der Vernetzung“ den Auftakt der Frühjahrstagung, denn Respekt bedeutet auch Vernetzung und Austausch auf Augenhöhe. Zwanzig Netzwerkpartner der Jugendarbeit, aber auch aus verschiedenen Nahbereichen waren vertreten: das Amt für Jugendarbeit, das netz |Offene Jugendarbeit, die Kinder- und Jugendanwaltschaft, die Antidiskriminierungsstelle, die Gleichstellungsrätin, der VKE, die AVS Jugend und viele mehr. Netzwerkarbeit ist wichtig um junge Menschen umfassend in ihrer Persönlichkeitsentwicklung begleiten zu können. Jugenddienste sind Vernetzer, da Themen und Schwerpunkte aufgrund der Gegebenheiten und Bedürfnisse des jeweiligen Einzugsgebietes abgestimmt und im Netzwerk aufgegriffen werden.
Respekt hat viele Facetten
Was heißt Respekt? Respekt ist vielschichtig, jede und jeder hat auf diese Frage eine andere Antwort. In verschiedenen Bildungsformaten beschäftigten sich die Fachkräfte der Jugenddienste mit den unterschiedlichen Facetten von Respekt. Gemeinsam mit Heidi Ulm vom Monitoringausschuss Südtirol und Christian Romano von der Geschäftsstelle der Gleichstellungsrätin wurde über Barrieren für die Inklusion und darüber, was Mitarbeiter der Jugenddienste brauchen, um Jugendliche mit Behinderungen besser zu erreichen können, diskutiert. Die Umweltaktivistin Magdalena Gschnitzer machte in ihrem Workshop Respekt und Nachhaltigkeit zum Thema. Lukas Schwienbacher von der Fachstelle Gewalt vom Forum Prävention beschäftigte sich gemeinsam mit den Jugendarbeiter mit Fragen und Handlungsmöglichkeiten rund um das Thema Gewalt. Der Workshop der österreichische Beratungsstelle Extremismus hatte den Titel „Radikal, extrem, fanatisch – was tun?“. Respekt fängt bei sich selber an: Achtsamkeit und Respekt im Umgang mit unseren Belastungen wurde mit dem Psychologen Hartmann Raffeiner aufgegriffen. Vernetzung, Partizipation und Respekt im täglichen Arbeiten im Team und vor Ort mit Netzwerkpartner standen im Mittelpunkt des Austausches mit dem Referenten für interreligiösen Dialog Giorgio Nesler.
Respekt kann Brücken bauen und neue Perspektiven eröffnen
Es gibt keine allgemeingültige Definition für Respekt, jedoch haben wir feine Antennen, Respektlosigkeit zu erkennen – darin sind wir Experten. Respekt sich selbst und anderen gegenüber sollte deshalb hin und wieder auf dem Prüfstand gestellt werden. Deshalb war es der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD) ein Anliegen, bei der Frühjahrstagung Respekt zum Thema zu machen. Respekt bedeutet vieles, es ist jedoch vor allem eine Haltung. Zum Abschluss unterstrich der Geschäftsführer der AGJD Karlheinz Malojer noch „Respekt kann Brücken bauen und neue Perspektiven eröffnen, aber vor allem ist Respekt unumgänglich in einer Welt in der alle Menschen gleichwertig mit ihren Potentialen und Fähigkeiten teilhaben und an deren Gestaltung wir alle gemeinsam mitwirken“.
Von: bba