Coronabedingt sind die Filmfestspiele von Cannes heuer entfallen. Dennoch hat das Festival am Mittwochabend 56 Filme vorgestellt, die künftig mit dem Gütesiegel “Cannes 2020” zu sehen sein sollen. Damit will der künstlerische Leiter Thierry Fremaux den Werken in der Vermarktung helfen. Ein österreichischer Beitrag hat es dabei nicht in den erlauchten Kreis geschafft.
Auf herkömmliche Kategorien wie “Wettbewerb” oder “Außer Konkurrenz” haben die Organisatoren dabei allerdings verzichtet, sondern neue Namen wie “Die Treuen” oder “Die Newcomer” eingeführt. In die offizielle Auswahl sind neben vielen neuen Namen vor allem auch wieder Regisseure gekommen, die zu Cannes’ Stammgästen gehören, darunter Wes Anderson mit “The French Dispatch”. Der Film soll von einer fiktiven Stadt in Frankreich handeln. In den Hauptrollen sind unter anderem Bill Murray, Tilda Swinton und Timothee Chalamet zu sehen. Von den französischen Regisseuren ist Francois Ozon mit “Ete 1985” vertreten, der von der Liebe zweier homosexueller Jugendlicher erzählt.
Der britische Regisseur und Künstler Steve McQueen, der für “12 Years a Slave” 2014 den Oscar für den besten Film erhielt, ist gleich mit zwei Produktionen präsent. “Lovers Rock” handelt von der dunkelhäutigen Londoner Gemeinde und spielt in den 70er Jahren, “Mangrove” thematisiert – als Film zur Zeit – Polizeigewalt gegenüber der schwarzen Bevölkerung. Mit einem Drama über die Krise mit Fünfzig hat es der Däne Thomas Vinterberg in die Auswahl geschafft. In dem Film “Druk” spielt Mads Mikkelsen die Hauptrolle.
Mit ihrem Drama “Asa Ga Kuru” (True Mothers) hat es auch die Japanerin Naomi Kawase wieder einmal – zumindest virtuell – nach Cannes geschafft. Und auch der deutsche Regisseur Oskar Roehler ist mit dem Fassbinder-Drama “Enfant Terrible” mit Oliver Masucci in der Hauptrolle unter den Genannten.
Insgesamt waren für die heuer ursprünglich für Mai angesetzten Festspiele 2.067 Spielfilme eingereicht worden. Das sei ein Rekord, so Fremaux. Deshalb sei die Form der 73. Ausgabe in Form einer Empfehlungsliste auch das Mindeste, was das Festival habe tun können.
DIE TREUEN
The French Dispatch
Wes Anderson (USA)
Ete 85
Francois Ozon (Frankreich)
Asa Ga Kuru (True Mothers)
Naomi Kawase (Japan)
Lovers Rock
Steve McQueen (Großbritannien)
Mangrove
Steve McQueen (Großbritannien)
Druk (Another Round)
Thomas Vinterberg (Dänemark)
ADN (DNA)
Maïwenn (Algerien/Frankreich)
Last Words
Jonathan Nossiter (USA)
Heaven: To The Land Of Happiness
Im Sang-Soo (Südkorea)
El Olvido Que Seremos (Forgotten we’ll be)
Fernando Trueba (Spanien)
Peninsula
Yeon Sang-Ho (Südkorea)
In The Dusk
Sharunas Bartas (Litauen)
Des Hommes (Home Front)
Lucas Belvaux (Belgien)
The Real Thing
Koji Fukada (Japan)
DIE NEWCOMER
Passion Simple
Danielle Arbid (Libanon)
A Good Man
Marie Castille Mention-Schaar (Frankreich)
Les Choses Qu’on Dit, Les Choses Qu’on Fait
Emmanuel Mouret (Frankreich)
Souad
Ayten Amin (Ägypten)
Limbo
Ben Sharrock (Großbritannien)
Rouge
Farid Bentoumi (Frankreich)
Sweat
Magnus Von Horn (Schweden)
Teddy
Ludovic et Zoran Boukherma (Frankreich)
February
Kamen Kalev (Bulgarien)
Ammonite
Francis Lee (Großbritannien)
Un Medecin De Nuit
Elie Wajeman (Frankreich)
Enfant Terrible
Oskar Roehler (Deutschland)
Nadia, Butterfly
Pascal Plante (Kanada)
Here We Are
Nir Bergman (Israel)
EINE FILM ANTHOLOGY
Septet: The Story Of Hong Kong
Ann Hui, Johnnie To, Tsui Hark, Sammo Hung, Yuen Woo-Ping et Patrick Tam
DIE ERSTEN SPIELFILME
Falling
Viggo Mortensen (USA)
Pleasure
Ninja Thyberg (Schweden)
Slalom
Charlene Favier (Frankreich)
Casa De Antiguidades (Memory House)
Joao Paulo Miranda Maria (Brasilien)
Broken Keys
Jimmy Keyrouz (Libanon)
Ibrahim
Samir Guesmi (Frankreich)
Beginning
Dea Kulumbegashvili (Georgien)
Gagarine
Fanny Liatard, Jeremy Trouilh (Frankreich)
16 Printemps
Suzanne Lindon (Frankreich)
Vaurien
Peter Dourountzis (Frankreich)
Garcon Chiffon
Nicolas Maury (Frankreich)
Si Le Vent Tombe (Should the Wind Fall)
Nora Martirosyan (Armenien)
John And The Hole
Pascual Sisto (USA)
Striding Into The Wind
Wei Shujun (China)
The Death Of Cinema And My Father Too
Dani Rosenberg (Israel)
DREI DOKUMENTARFILME
En Route Pour Le Milliard (The Billion Road)
Dieudo Hamadi (Demokratische Republik Kongo)
The Truffle Hunters
Michael Dweck, Gregory Kershaw (USA)
9 Jours A Raqqa
Xavier de Lauzanne (Frankreich)
FÜNF KOMÖDIEN
Antoinette Dans Les Cevennes
Caroline Vignal (Frankreich)
Les Deux Alfred
Bruno Podalydes (Frankreich)
Un Triomphe (The big hit)
Emmanuel Courcol (Frankreich)
L’origine Du Monde
Laurent Lafitte (Frankreich)
Le Discours
Laurent Tirard (Frankreich)
VIER ANIMATIONSFILME
Aya To Majo (Earwig and the Witch)
Goro Miyazaki (Japan)
Flee
Jonas Poher Rasmussen (Dänemark)
Josep
Aurel (Frankreich)
Soul
Pete Docter (USA)
Von: APA/dpa/ag.