König Felipe von Spanien ist in seiner traditionellen Weihnachtsansprache im Fernsehen hart mit seinem Vater Juan Carlos ins Gericht gegangen. Moralische Grundsätze “verpflichten jeden ohne Ausnahme” erklärte Felipe VI. in seiner Rede am Heiligen Abend und nahm damit direkt auf die jüngsten Finanzbetrugsskandale um Alt-König Juan Carlos Bezug.
Dabei seien für ihn ethische Prinzipien wichtiger als “persönliche oder gar familiäre Beziehungen”, stellte das Staatsoberhaupt klar. Dass er dies auch wirklich meint, zeigte Felipe bereits 2014 kurz nach seiner Thronbesteigung, als er die Ausgaben des Königshofs öffentlich und transparenter machte, sein eigenes Gehalt und das seiner Familie kürzte und allen Mitgliedern der Königsfamilie verbot, Geschenke anzunehmen.
Als die Justiz im vergangenen Frühjahr gegen Juan Carlos wegen Steuerbetrugs und Geldwäsche in Millionenhöhe ermittelte, verzichtete König Felipe schließlich auf sein Erbe, welches aus unsicheren Geldquellen stammen könnte. Anfang August forderte er dann seinen Vater sogar auf, ins “Exil” zu gehen, um öffentlich eine klare Distanz zum Verhalten seines Vaters zu demonstrieren. Seitdem lebt Juan Carlos in einem Hotel in Abu Dhabi.
Zwar ist Juan Carlos offiziell noch nicht angeklagt. Die Maßnahmen von Felipe VI. sowie Juan Carlos Steuernachzahlung von über 670.000 Euro Anfang Dezember lassen jedoch erahnen, dass etwas an den Vermutungen über Finanzbetrug und Geldwäsche dran sein könnte.
Den Großteil seiner im Fernsehen übertragenen Weihnachtsansprache widmete König Felipe aber der Corona-Pandemie und den schwerwiegenden wirtschaftlichen und sozialen Folgen für die Bevölkerung. Er stellte das verantwortliche Verhalten der Bürger in den Vordergrund und lobte den Einsatz des gesamten Gesundheitspersonals im Kampf gegen das Virus. 2020 sei ein hartes Jahr gewesen und die Situation immer noch schwierig. “Doch weder das Virus noch die wirtschaftlichen Folgen werden uns unterkriegen. Mit Einheit und Solidarität wird Spanien vorankommen”, sprach König Felipe seinem Volk Mut zu.
Von: apa
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13 Kommentare auf "Spanischer König kritisiert Fehlverhalten seines Vaters"
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“Du sollst Vater und Mutter ehren. “
@ Piefke, stimmt das ist eines der zehn Gebote Gottes! Ob das jedes Kind imstande ist lasse ich dahingestellt!
Eben,auch wenn sie GANGSTER sind und du alles gewusst hast und jetzt gute Miene zum bösen Spiel machst,weil man nichts mehr vertuschen kann!
@Trina1
Das hängt davon ab ob die Eltern es auch verdient haben “geehrt” zu werden!🙄😄
Angst, dass sein Monarchenstadel zu Ende geht.
“Die Skandale sind unterdessen Wasser auf die Mühlen der Monarchie-Gegner, die immer mehr werden und zu denen auch Vize-Ministerpräsident Pablo Iglesias zählt. Die Londoner „Times“ warnte nach Juan Carlos’ „Flucht“, die spanische Monarchie sei derart beschädigt, dass „ihr langfristiges Überleben ungewiss ist“. Das weiß wohl auch König Felipe. Der 52-Jährige ist derzeit nach Medienberichten gegen eine Rückkehr seines Vaters. Nur Tochter Elena soll bisher Juan Carlos in Abu Dhabi besucht haben.”
König der Skandale: Juan Carlos zahlt 678 000 Euro Steuern nach – Panorama – Gesellschaft – Tagesspiegel
@ Hustinettenbär Der Sultan Qaboos hat auch seinen Vater in das Exil geschickt,schau was er aus dem Oman gemacht hat.
@Trina1
Kann man die Autokratie Arabische Emirate mit der Demokratie Spanien vergleichen ?
@Hustinettenbaer nein vergleichen kann man sie nicht da der Vater von Sultan Qabùs ein Diktator war.
Und wieviel Steuern in Millionenhöhe müsste er noch zahlen??? Warum ist er in Abu Dhabi,schafft die Monarchien ab,diese Geldfressmaschinen sind schon lange nicht mehr zeitgemäss-entsetzliche “SCHMAROTZER”
Naja, jetzt, nachdem Papa ungestraft ausgereist und im gesicherten und feudal ausgestatteten “Exil” sein “tristes Leben” 🙈 fristet, kann man ja mal “Reue” 🤣 zeigen. Dass der ganze monaristische Zirkus so was von antiquarisch ist, bedarf eigentlich keiner weiteren Erwähnung.
Bravo Felipe.
Wer braucht noch einen König? Die Klatschpresse ?
eisern,weder noch!!!!