Nester sind durchnässt

Dauerregen setzte burgenländischen Jungstörchen zu

Freitag, 19. Mai 2023 | 09:25 Uhr

Für den Neusiedler See selbst und die Region war der Regen der vergangenen Tage ein Segen, den Storchenküken in Rust setzt die anhaltende Feuchtigkeit allerdings zu. Die Nester sind durchnässt, damit steigt die Gefahr von Krankheiten, erklärte Igor Smrtnik, Obmann des örtlichen Storchenvereins, am Freitag gegenüber der APA. Er hofft, dass möglichst alle der 23 Storchenpaare dieses Jahr in Rust brüten und ihre Jungen durchbringen.

Die Regenfälle der vergangenen Tage füllten den Neusiedler See wieder etwas auf. Am Freitag belief sich der Wasserstand auf 115,18 Meter über Adria. Das ist annähernd jener vom Vorjahr (115,21), allerdings war auch dieser Wert ein historischer Tiefststand. Christian Sailer, Leiter der “Task Force Neusiedler See”, stellte fest: “Der Regen bringt Entspannung.” Positiv wirkte sich dieser vor allem auch auf das für die Region so wichtige Grundwasser aus: “Der Boden war schon gesättigt, daher trägt der Niederschlag zur Grundwasserbildung bei.” Die Regenmengen im Mai lagen bereits über den Durchschnittswerten für dieses Monat im Burgenland, so Sailer.

Das Futterangebot für die Störche in der Region war bereits vorher ausreichend auf den Wiesen vorhanden, meinte Smrtnik. Problematisch ist die anhaltende Feuchtigkeit allerdings für die Storchenbabys, denn geschwächte, kranke Jungtiere werden von ihren Eltern aus dem Nest geworfen. Derzeit sei dies noch nicht der Fall gewesen, der Vereinsobmann fürchtet jedoch, es könnte noch “Nachwehen” geben. Im Lauf des Freitags soll in der Region noch die Sonne scheinen, wodurch die Nester hoffentlich trocknen, so der Obmann.

Gezählt wurden inzwischen 23 Pärchen. Anders als in früheren Jahren kommen die Vögel nun nicht mehr alle auf einmal in Rust an, sondern über Wochen verteilt. Smrtnik hofft, dass sie alle auch zu Brutpaaren werden. Vergangenes Jahr zählte der Verein 53 Jungstörche. Ein Storchenpaar gibt es heuer sogar in der Storchenstation des Vereins, sie bekamen zwei Junge, berichtete Smrtnik.

Von: apa