Der britische Ölkonzern BP beteiligt sich an einem der weltweit größten Projekte für Erneuerbare Energie in Australien. Das Unternehmen erklärte am Mittwoch, einen Anteil von 40,5 Prozent am 36 Milliarden Dollar (rund 34 Mrd. Euro) teuren “Asian Renewable Energy Hub” (“Asiatisches Zentrum für erneuerbare Energien”) sowie den Betrieb der Solar- und Windkraftanlagen zu übernehmen, die sich über eine Fläche von 6.500 Quadratkilometern erstrecken sollen.
Das Gesamtprojekt soll eine Kapazität von 26 Gigawatt haben und damit den chinesischen Drei-Schluchten-Staudamm übertreffen, der nach vielen Maßstäben das größte bestehende Kraftwerk der Welt ist. Außerdem sollen dort jährlich 1,6 Millionen Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden, der bei der Abkehr von Öl und Gas helfen soll.
Das Projekt wurde 2014 vorgestellt und durchläuft seitdem einen langwierigen Genehmigungsprozess. Der Einstieg eines namhaften Energiekonzerns zusammen mit der neugewählten australischen Regierung, die mehr Klimaschutz versprochen hat, könnte dem Projekt neuen Auftrieb geben.
Australien gehört derzeit zu den drei größten Exporteuren fossiler Brennstoffe weltweit. BP-Vizepräsidentin Anja-Isabel Dotzenrath, erklärte jedoch, dass “Australien das Potenzial hat, bei der globalen Energiewende eine führende Rolle zu spielen”.
Das Kraftwerk in Westaustralien muss noch erhebliche regulatorische Hürden überwinden. Vergangenes Jahr hatte die Umweltministerin der damaligen kohlefreundlichen Regierung, Sussan Ley, das Projekt wegen der Auswirkungen auf Zugvögel als “eindeutig inakzeptabel” bezeichnet. Ein BP-Sprecher erklärte nun, diese Umweltbedenken würden vom Projektplanungsteam berücksichtigt, bevor der neuen Regierung ein überarbeiteter Plan vorgelegt werde.
Umweltorganisationen wie Greenpeace begrüßten BPs Einstieg in das Projekt – allerdings mit dem Vorbehalt, dass das Projekt die Artenvielfalt nicht gefährden dürfe. “Es muss ökologisch vertretbar sein”, forderte Elizabeth Sullivan von der Australian Conservation Foundation.
Von: APA/AFP
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4 Kommentare auf "BP investiert in Solarenergie in Australien"
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Irgendwo müssen die Banditen der Mineralölindustrie ja hin mit der Kohle. Z.B. gibt es in DE gerade eine steuerlich finanzierte Subvention gegen die hohen Spritpreise, davon ist aber nur ein kleiner Teil beim Kunden angekommen heisst, die Ölindustrie schiebt des Rest der “Steuererleichterung für die Endabnehmer” selber in den Rachen.
Das ist eine einzige Mafia und der Staat ist so machtlos. Ich verstehe es nicht.
@Jo73: es gibt nur eine Lösung, um den vielen Erdäl produzierenden Gaunetstaaten und der monopolisierten Geldmühle der Erdölinduszrie zu entkommen: massive Investitionen in die Erneuerbaren. Das Klima wird es uns danken. Habe hierzulande den Eindruck, dass man die Versäumnisse der letzten Jahre immer noch zu zaghaft angeht und durch bürokratische Auflagen erschwert. Verstehe z.B. nicht warum in Deutschland eine Balkonphotovoltaikanlage doppelt so viel Strom erzeugen darf (600WP) wie in Italien.
Greenwashing…
Weil Deepwater Horizon haben wir ja alle schon wieder vergessen 🙄
@6079_Smith_W: Wir scheinen grundsätzlich ein sehr kurzes Gedächtnis zu haben, vor allem wenn es sich für uns um unangenehme Inhalte handelt. Das ist leider ein großes Problem für die Menschheit als Ganzes..