Wachstum um 4,5 Prozent

Chinas Wirtschaft im Aufschwung

Dienstag, 18. April 2023 | 05:45 Uhr

Chinas Wirtschaft hat sich überraschend stark erholt: Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wuchs im ersten Quartal um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – so schnell wie seit einem Jahr nicht mehr. Der Sprecher des Statistikamtes, Fu Linghui, sprach am Dienstag in einer Pressekonferenz in Peking von einem “guten Start”. Doch hob er das weiter “schwierige und wechselhafte internationale Umfeld” sowie die unzureichende heimische Nachfrage hervor.

Nach dem Ende der strengen Null-Covid-Strategie Anfang Dezember und der Corona-Infektionswelle zum Jahreswechsel war das Wachstum in den ersten drei Monaten deutlich schneller als im letzten Quartal 2022, als nur 2,9 Prozent erreicht wurden. Es ist aber noch etwas langsamer als die Vorgabe der Regierung mit “rund fünf Prozent” für das laufende Jahr. Wegen der Belastungen durch wiederkehrende Lockdowns, Zwangsquarantäne und Störungen der Lieferketten war Chinas Wirtschaft im vergangenen Jahr nur um drei Prozent gewachsen.

Doch nach der Aufhebung der Covid-19-Beschränkungen füllen sich die Einkaufszentren und Restaurants wieder. Der Alltag ist weitgehend zurückgekehrt. Die Wirtschaftsplaner hoffen jetzt vor allem darauf, dass die Verbraucher wieder mehr Geld ausgeben. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im ersten Quartal um 5,8 Prozent, nachdem sie im vergangenen Jahr um 0,2 Prozent zurückgegangen waren. Im März legten die Einzelhandelsumsätze stärker als erwartet um 10,6 Prozent zu.

Die Erholung ist allerdings auch aus Sicht der Zentralbank noch nicht ausreichend gesichert, so dass über mögliche Konjunkturmaßnahmen spekuliert wird. “Die Wirtschaft zeigt einen Trend des Aufschwungs und der Verbesserung, aber die Grundlagen der Erholung sind noch nicht solide”, hatte es am Freitag – ähnlich wie jetzt beim Statistikamt – von Seiten der Notenbank geheißen. Es werde “ein angemessenes Kreditwachstum mit einem stabilen Tempo beibehalten”. Auch solle der private Konsum gefördert und ausreichend Liquidität gesichert werden.

Wichtige konjunkturelle Frühindikatoren versprühten auch keinen Optimismus. So verschlechterte sich die Stimmung in den Chefetagen des herstellenden Gewerbes im März. Der Einkaufsmanagerindex des Wirtschaftsmagazins “Caixin” fiel von 51,6 auf 50 Punkte. Ein Wert unter der 50-Zähler-Marke deutet auf Kontraktion der industriellen Tätigkeit hin. Auch der offizielle Index, der stärker große und staatliche Unternehmen betrachtet, fiel um 0,7 auf 51,9 Punkte. Die Industrieproduktion legte im ersten Quartal auch nur um drei Prozent zu. Im März lag der Anstieg mit 3,9 Prozent unter den Erwartungen.

Das Wirtschaftswachstum wurde möglicherweise auch durch den unerwartet starken Zuwachs der Exporte im März angekurbelt. Der Wert der chinesischen Ausfuhren schnellte um 14,1 Prozent in die Höhe. Es war der erste Zuwachs seit fünf Monaten. Der Anstieg wurde durch die Beseitigung der Lieferkettenprobleme nach der Covid-Welle und durch Nachholeffekte erklärt. Experten weisen allerdings auf die nach wie vor relativ schwache globale Nachfrage nach Produkten “Made in China” hin, die die Aussichten für Chinas Exportmaschinerie verdunkelt.

Von: APA/dpa

Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

13 Kommentare auf "Chinas Wirtschaft im Aufschwung"


Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
Selbstbewertung
Selbstbewertung
Universalgelehrter
1 Monat 15 Tage

Chinas Wortschaft ist noch immer extrem vom Export abhängen. Und der wird über kurz oder lang auf Grund der chinesischen geopolitischen Orientierung Schaden nehmen. Made in China dürfte es in Zukunft schwieriger haben. Die BRICS Staaten werden zwar einiges auffangen, vom Volumen her wird das aber die Abhängigkeit von G7 nicht annähernd ersetzen können.

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 15 Tage

Dann ließ mal den Bericht, du wirst staunen. Si eunfach ist es nicht wie du es darstellst. China ist so gut wie Nr. 1 auf der Welt. Mit Drohkukissen dieser Art wird man sie nicht mehr aufhalten.

https://www.studysmarter.de/schule/geschichte/geschichte-des-21-jahrhunderts/wirtschaftsmacht-china/#:~:text=Chinas%20Wirtschaft%20ist%20seit%202010,die%20gr%C3%B6%C3%9Fte%20Volkswirtschaft%20der%20Welt.

Oracle
Oracle
Universalgelehrter
1 Monat 15 Tage

@N.G… China gedeiht vor allem durch Export. Der interne Konsum ist schwach und das ist ein Schwachpunkt! Die vielen Mio. Wanderarbeiter ohne feste Anstellung können einen Konsum kaum unterstützen. Nur weil China soviel Einwohner hat, sagt nicht viel über die Wirtschaftsmacht aus! Da wir von einem totalitären kommunistischen Staat reden, sind deren Daten immer kritisch zu hinterfragen!

Selbstbewertung
Selbstbewertung
Universalgelehrter
1 Monat 15 Tage

@N.G.: ob Nr. 1 oder nicht ist eher zweitrangig. Chinas Problem ist die Exportabhängigkeit und der Umstand dass ein beachtlicher Teil der chinesischen Produktion auf westliche Firmen fällt (z.B. Apple und Co).

Clown
Clown
Superredner
1 Monat 15 Tage

@Selbstbewertung
Und D ist nicht vom Export abhängig?
Außerdem scheinst du ignorant der Tatsache gegenüber zu sein, daß Asien schon 60% der Weltwirtschaft ausmacht und es auch noch Märkte in Mittel und Südamerika und Afrika gibt.

Clown
Clown
Superredner
1 Monat 15 Tage

Die vielen Millionen Wanderarbeiter haben viel für den Aufschwung des Landes geleistet – die wachsende Schicht von besser gestellten Chinesen deswegen aber deines Arguments wegen völlig zu ignorieren ist schon krass von dir!

Clown
Clown
Superredner
1 Monat 15 Tage

@Selbstbewertung
Und Europa ist autark?
Immer so geschwollen daher reden und dabei so viel 💩 verzapfen!

Selbstbewertung
Selbstbewertung
Universalgelehrter
1 Monat 14 Tage

@Clown. 1.) Man muss unterscheiden, mit wrlchen Ländern Handel betrieben wird. Handel mit befreundeten Ländern birgt kaum Risiken. Deutschlands größter Exportmarkt ist die EU, gefolgt von den USA. 2.) Bei den 60% sind auch Japan, Südkorea, Taiwan und etliche Länder dabei, die sich an westlichen Demokratien orientieren. Auch da sehe ich kein Problem eines regen Austausches. 3.) Entgeht mir, was du damit eigentlich sagen willst: was sind deine Vorschläge? Dass eine Reduktion der wirtschaftlichen Abhängigkeit von China durch Diversifikation schwierig ist, dürfte allen klar sein. Trotzdem bleibt ein solcher Schritt alternativlos!

Selbstbewertung
Selbstbewertung
Universalgelehrter
1 Monat 14 Tage

@Clown: kein Land ist autark! Darum geht es gar nicht…..

traktor
traktor
Kinig
1 Monat 15 Tage

aktuell wäre wohl am besten nichts in china produziertes zu kaufen . bis sie angekrochen kommen

Maik 2
Maik 2
Grünschnabel
1 Monat 15 Tage

@traktor
Dann mach das, geh mit gutem beispiel voran🤭. Leider wirst du sehr schnell verstehn das du ohne made in china sehr schnell eine arme sau bist. Mach einen selbstversuch und wirf alles aus china aus deinen haushalt.

Clown
Clown
Superredner
1 Monat 14 Tage

Maik 2 das ginge nicht weil dann müsste er nackt rumlaufen

hundeseele
hundeseele
Universalgelehrter
1 Monat 14 Tage

China verschleudert auch keine Gelder wie es die EU tut,sondern agiert und investiert schlauer.China würde auch niemals zulassen,dass solche vertrottelte,dumme,inkompetente Führer wie bei uns die Kontrolle übernehmen-die würden sofort spurlos verschwinden,wenn sie solche Schäden anrichten.

wpDiscuz