Die Deutsche Bahn (DB) hat nach eigenen Angaben in den ersten Stunden nach Verkaufsstart am Montag bereits über 200.000 der neuen 9-Euro-Tickets verkauft. “Wir erleben gerade einen historisch großen Zugriff auf unsere Vertriebssysteme”, sagte der Chef der Unternehmenstochter DB Regio, Jörg Sandvoß. Er habe “keinen blassen Schimmer”, wie viele Fahrgäste insgesamt das Angebot nutzen werden. Die DB rechnet mit einem großen Ansturm.
“Das Neun-Euro-Ticket ist eine einmalige Chance für den öffentlichen Nahverkehr und den Klimaschutz in Deutschland”, erklärte Sandvoß. Die Vorbereitungen bei der Deutschen Bahn liefen auf Hochtouren. “Wir bereiten uns vor und setzen buchstäblich alles in Bewegung, was wir haben – Züge, Busse, Servicekräfte”.
Die DB Regio stellt nach eigenen Angaben über 50 zusätzliche Züge zur Verfügung. Laut Sandvoß stehen täglich 60.000 zusätzliche Sitzplätze bereit. An den Feiertagen soll auch das Angebot auf touristischen Strecken erhöht werden.
Begrenzt seien die zusätzlichen Kapazitäten letztlich durch die maximale Anzahl an verfügbaren Zügen, sagte Sandvoß. Insbesondere die Mitnahme von Fahrrädern, die im 9-Euro-Ticket nicht enthalten ist, könne nicht immer garantiert werden. Auch mit Verspätungen müsse bei einer hohen Auslastung der Züge vermehrt gerechnet werden.
“Mit intensiver Vorbereitung, etwas Rücksicht und gegenseitigem Verständnis” könnten jedoch sowohl die DB als auch alle Reisenden dazu beitragen, “dass der klimafreundliche ÖPNV und Millionen Fahrgäste als Gewinner aus dieser Aktion hervorgehen”, erklärte Sandvoß. Um die Auswirkungen des 9-Euro-Tickets auf den öffentlichen Nahverkehr zu bewerten, lässt die DB die Aktion wissenschaftlich begleiten.
Das deutschlandweit gültige 9-Euro-Ticket gibt es jeweils für die Monate Juni, Juli und August. Käuferinnen und Käufer können damit Straßenbahnen, U-Bahnen, S-Bahnen sowie Fähren des ÖPNV nutzen, ebenso Linienbusse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr. Der Fernverkehr ist von dem Ticket nicht umfasst. Das Ticket war eine der Reaktionen der deutschen Politik auf die nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine stark gestiegenen Spritpreise.
Von: APA/AFP
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5 Kommentare auf "Deutsche Bahn verkauft 200.000 9-Euro-Tickets binnen Stunden"
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Nur bei uns in Südtirol sind sie zu blöd so etwas zu machen um damit die Bürger zu unterstützen und den Verkehr zu entlasten. Ausser man ist Tourist,die Einheimischen bleiben auf der Strecke
Zu blöd ? Vielleicht will Südtirol den billig Tourismus nicht.
Auch Sylt hat Angst davon. War letzthin in den Medien (ZDF)
die Leute auf dem Land haben kaum was davon, weil das Angebot dort einfach grottenschlecht ist, vielleicht noch schlechter als bei uns in den 80ern
Leider ist es so… 🙄
…da fahren jetzt die billiger, die sowieso mit der Bahn gefahren wären.
Die Differenz Zahl derjenige der schnell mit dem fernzug reisrn möchte.
Genau wie beim flieger