Heute ist Weltbauerntag

Die Bäuerin als tragende Säule

Mittwoch, 01. Juni 2022 | 07:50 Uhr

Bozen – Sie produzieren Lebensmittel, pflegen die Kulturlandschaft und sorgen dafür, dass auch entlegene Täler und Ortschaften noch besiedelt sind. Am Weltbauern- und Weltmilchtag erinnert der SVP-Landtagsabgeordnete Franz Locher an die derzeit schwierige Situation der Bauern und spricht vor allem den Bäuerinnen einen Dank aus.

Am 1. Juni ist Weltbauern- und Weltmilchtag, die Stimmung ist aber getrübt. 2.000 Betriebsschließungen in 20 Jahren, letzthin stark gestiegene Produktions- und Energiekosten und auch die Erbfolge treibt den Bauern in Südtirol Sorgenfalten ins Gesicht. „Die Situation ist kritisch und die Tatsache, dass zwei Drittel der Familienbetriebe in der Landwirtschaft im Zu- und Nebenerwerb arbeiten, sagt viel aus“, unterstreicht Franz Locher. Ein im Mai von ihm als Erstunterzeichner eingebrachter Beschlussantrag zu Maßnahmen für die Erhaltung der Berglandwirtschaft soll nun von der Landesregierung zügig umgesetzt werden, damit die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen langfristig ein Überleben am und vom Hof sichern.

Nichtsdestotrotz will Locher an den beiden Welttagen aber auch an jene Figur erinnern, die seit jeher eine treibende Kraft für den Fortbestand und die Weiterentwicklung der Landwirtschaft ist: die Bäuerin. „Sie sind heute so vielfältig wie noch nie. Abgesehen von der Mitarbeit am Hof, haben die Bäuerinnen viele Tätigkeitsbereiche für sich geschaffen, die sie ganz autonom ausfüllen.“ Er denke dabei an die vielen Projekte in der sozialen Landwirtschaft wie die Kinder- oder Seniorenbetreuung und Schule am Bauernhof sowie Hofführungen. Auch habe in den vergangenen Jahren die Zahl von Bäuerinnen in den Gemeinderäten und im Ehrenamt merklich zugenommen. „Dafür gilt ihnen unsere Anerkennung und Wertschätzung. Jeden Tag den Spagat zwischen Haus, Hof, Familie und Ehrenamt zu schaffen, ist eine große Leistung“, sagt der Landtagsabgeordnete am Weltbauerntag.

Deshalb glaubt Locher auch, dass die Bäuerinnen künftig eine immer größere Rolle spielen werden, wenn es um den Fortbestand der Höfe und der Landwirtschaft gehen wird. „Eine Bäuerin setzt sich mit der Arbeit am Hof in all ihren Facetten auseinander, hält den Kontakt mit Kunden und Konsumenten und lässt Außenstehende an der Arbeit am Hof teilhaben.“ Die Anforderungen an die Bäuerinnen werden in den nächsten Jahren weiter steigen, deshalb gelte es die Aus- und Weiterbildungsangebote anzupassen und auszubauen. Nur so könne man den Bäuerinnen auch die Grundlage bieten, Landwirtschaft auch weiterhin leben und kommunizieren zu können, unterstreicht Locher.

Von: luk

Bezirk: Bozen