Bozen – Die Männer im Lande sind nach wie vor patriarchal eingestellt. Kinderbetreuung ist nach wie vor Frauensache. Nun soll ein kleiner Schritt gemacht werden, ein kleines Zeichen gesetzt werden. Zehn Tage Vaterschaftsurlaub und neun Monate entlohnte Elternzeit: Mit diesen beiden Maßnahmen setzt die italienische Regierung zwei europäische Richtlinien um und versucht, die Chancengleichheit zwischen Vätern und Müttern zu fördern. „Wir sind auf den richtigen Weg, um aber langfristig und wirksam voranzukommen, müssen wir mehr Anreize für junge Väter schaffen – auch in finanzieller Hinsicht“, zeigt sich die SVP-Kammerabgeordnete und Landesfrauenreferentin Renate Gebhard überzeugt.
Es ist eines der ausgewiesenen Ziele aus dem italienischen Wiederaufbauplan: die Förderung der Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt. Zwei „kleine Schritte in die richtige Richtung“ macht die italienische Regierung nun mit den jüngsten Maßnahmen zur Umsetzung europäischer Richtlinien für junge Familien, wie es die SVP-Abgeordnete Renate Gebhard bezeichnet. „Es ist gut, wenn Väter mehr Zeit bei ihren Kindern verbringen können – und mit dem verpflichteten Vaterschaftsurlaub von zehn Tagen einen kleinen Schubser dahin erhalten“, erklärt Gebhard. „Um aber Mütter dauerhaft zu entlasten oder ihnen einen schnelleren Wiedereinstieg in den Beruf zu ermöglichen, wird dies nicht reichen“, so die SVP-Landesfrauenreferentin mit Blick auf den sogenannten Gender Gap bei der Entlohnung und bei der Rente. Positiv bewertet die Südtiroler Parlamentarierin indes die bezahlte Elternzeit, die von sechs auf neun Monate erhöht wird und bis zum zwölften Lebensjahr des Kindes ausgedehnt wird. „Eine Entlohnung von 30 Prozent des Gehaltes wird aber nicht reichen, um die Männer davon zu überzeugen, mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen“, so Gebhard mit Blick auf andere Länder wie Spanien und Schweden, wo beide Elternteile für 16 Wochen Hundert Prozent Entlohnung erhalten bzw. sich 480 Tage aufteilen können, die mit 80 Prozent des Gehaltes vergütet werden.
„Es muss unser erklärtes Ziel bleiben, die Frauenbeschäftigung von derzeit 53,1 Prozent zu erhöhen, denn damit gehen wir gleichzeitig die Herausforderung Altersarmut konkret an“, fordert Gebhard weitere langfristige Maßnahmen.
Von: bba