Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im August weiter eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel zum Vormonat um 1,9 Punkte auf 46,7 Zähler, wie S&P am Dienstag in London nach einer zweiten Umfragerunde mitteilte. Eine erste Erhebung wurde um 0,3 Punkte nach unten revidiert. Experten hatten im Schnitt mit einer Bestätigung der Erstschätzung gerechnet.
Die Kennzahl liegt so niedrig wie zuletzt im November 2020. Mit deutlich weniger als 50 Punkte wird zudem eine wirtschaftliche Schrumpfung signalisiert. Die Unternehmen in der Eurozone leiden seit längerem unter einer Vielzahl von Belastungsfaktoren, darunter die wegen des Ukraine-Kriegs gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise und die generell schwache Weltkonjunktur.
Im Detail fällt die Entwicklung im August zweischneidig aus. Während sich die Stimmung in der Industrie auf niedrigem Niveau aufhellte, trübte sie sich im lange Zeit stabilen Dienstleistungssektor ein. Der Dienstleistungsbereich habe sich zu einem Bremsklotz entwickelt, kommentierte Chefökonom Cyrus de la Rubia vom S&P-Partner Hamburg Commercial Bank. Das verarbeitende Gewerbe habe die Talsohle aber wohl auch noch nicht erreicht.
Mit Blick auf die Inflation verweist de la Rubia auf den Anstieg der Inputpreise, der sich überraschend beschleunigt habe. Schuld daran seien vor allem die Lohnerhöhungen, die nicht unbedingt im Einklang mit dem Konjunkturzyklus stünden. Beim Aufbau von Personal hätten sich die Arbeitgeber zurückgehalten. “So wie die Dinge in letzter Zeit gelaufen sind, gehen wir davon aus, dass sie eher früher als später Stellen abbauen werden.”
Von: APA/dpa-AFX
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