Die Waldviertler Grenzstadt Gmünd scheint einen buchstäblich dicken Fisch an Land gezogen zu haben. Die Wiener Burgenlachs GmbH will laut einer Aussendung vom Donnerstag eine Waldlachs-Farm ansiedeln. Ab 2026 soll aus dem nördlichen Niederösterreich ein Drittel des heimischen Lachsbedarfs gedeckt werden können. Das Projekt habe ein Investitionsvolumen von 70 Mio. Euro und soll bis zu 100 neue Jobs schaffen.
Das Waldviertel mit seiner hohen Wasserqualität eigne sich ideal für frischen Lachs, sagte Gerald Gerstbauer, Geschäftsführer der Burgenlachs GmbH. Die Region sei schon bisher eine Hochburg für heimischen Qualitätsfisch, wurde an Karpfen, Forellen und Zander erinnert. Von der Waldlachs-Farm sollen ab 2026 etwa 3.000 Tonnen Lachs jährlich auf den Markt kommen.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sprach der Aussendung zufolge von einem “Leuchtturmprojekt”, das in Gmünd entstehe. Damit werde auch die regionale Lebensmittelproduktion gestärkt. Bürgermeisterin Helga Rosenmayer (ÖVP) führte den Zuschlag neben der Wasserqualität auf die “hohe Fischexpertise unserer Karpfenbauern” zurück.
“Von Tierschutz ist bei den Plänen bedauerlicherweise keine Rede”, reagierte der Verein gegen Tierfabriken (VGT) in einer Aussendung. “Lachse in einer Zuchtfarm gelten laut österreichischem Tierschutzgesetz als landwirtschaftliche Nutztiere. Wie genau Nutzfische zu behandeln sind, ist in der 1. Tierhaltungsverordnung geregelt. Wie Lachse tierschutzgerecht zu halten sind, ist dort allerdings nicht geregelt”, wurde betont. Laut Erich Schacherl vom Verein ist die Zucht von Lachsen “derzeit gewissermaßen ein gesetzesfreies Thema”. Damit seien der Willkür alle Türen geöffnet. “Das akzeptiert der VGT nicht. Wir sind auch die Stimme der Lachse und werden uns für sie einsetzen.”
Burgenlachs hat es sich laut der Aussendung “zum Ziel gesetzt, frischen, nachhaltigen Waldlachs aus Österreich bereitzustellen”. Dahinter stehe ein Team aus Fischliebhabern und Unternehmern. Der frühere SPÖ-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer ist einer der Investoren, wie im Mai vergangenen Jahres bekannt wurde.
(S E R V I C E – www.waldlachs.at)
Von: apa
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1 Kommentar auf "Gmünd hat dicken Fisch an Land gezogen"
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Tolle Sache! Ob man wohl die “Fischbecken” im Passeiertal auch so nutzen könnte?