Die Südtiroler Sparkasse will die friaulische Bank CiviBank mit Sitz in Udine übernehmen. Ein Übernahmeangebot läuft bis 6. Mai, wie das Unternehmen mitteilte. Durch die Übernahme würde die Sparkasse zur fünftgrößten Bank im Nordosten Italiens aufrücken. Die Sparkasse hält schon seit September eine 17-prozentige Beteiligung an CiviBank, die Übernahme von 100 Prozent der Aktien würde sie 140 Millionen Euro kosten.
Der Angebotspreis beträgt 6,50 Euro pro Aktie und 0,1575 Euro pro Optionsschein. Der angebotene Preis pro Aktie beinhaltet einen Aufschlag von 22,64 Prozent im Vergleich zur Notierung im Zeitraum 15. Oktober 2021 bis 03. Dezember 2021 und von 21,02 Prozent gegenüber dem Durchschnitt der Preise der vergangenen zwölf Monate. Der Verwaltungsrat der CiviBank hatte sich gegen die Übernahme ausgesprochen. Die Sparkasse hatte ihr Angebot an die Aktionäre zuletzt aufgebessert.
Die Europäische Zentralbank (EZB) und die italienische Börsenaufsichtsbehörde Consob haben bereits grünes Licht für den Deal gegeben. Die sogenannte unverzichtbare Mindestschwelle, bei deren Erreichen das Angebot auf Aktien als erfolgreich abgeschlossen gilt, ist auf 45 Prozent festgesetzt worden. Die Summe der CiviBank-Aktien, die Gegenstand von bis heute unterzeichneten, verbindlichen Annahmeerklärungen sind, beläuft sich zusammen mit der bereits von der Sparkasse gehaltenen Beteiligung nun auf 35,54 Prozent des Gesellschaftskapitals von CiviBank.
“Dass unser Angebot breite Zustimmung findet, ist erfreulich und beweist, dass man vom Projekt überzeugt ist und dass der Angebotspreis als angemessen angesehen wird”, sagte der Präsident der Sparkasse Gerhard Brandstätter. Das Ziel des öffentlichen Übernahmeangebots sei es, die Voraussetzungen für mögliche wirtschaftliche Synergien zwischen den beiden Banken zu schaffen, wobei Identität, Eigenständigkeit und Marke von CiviBank erhalten bleiben sollen, um den Wert zu bewahren, der über die Jahre in der Gegend aufgebaut worden ist, wurde betont.
Diese Transaktion werde es CiviBank außerdem ermöglichen, einen Referenzaktionär zu bekommen, der Stabilität, Wachstumschancen und die Beibehaltung ihrer Rolle als Bank mit hoher territorialer Verankerung in ihrem geografischen Einzugsgebiet sicherstellt, so die Sparkasse.
Im Juni 2021 hatte die Sparkasse zunächst eine Beteiligung von knapp unter zehn Prozent an der CiviBank erworben. Im September stieg die Beteiligung anlässlich der Kapitalerhöhung auf etwas über 17 Prozent. Beide Banken können auf eine positive Entwicklung innerhalb der letzten Jahre zurückblicken.
Von: apa