Bozen – Der Wirtschaftsfaktor Gaming wird in Südtirol weiterhin unterschätzt. Gaming ist mehr als nur Spielerei, sondern ein internationaler Wirtschaftsbereich, an dem Südtirol so gut wie nicht mitwirkt. Dabei brächte Südtirol alle Voraussetzungen mit, hier einen neuen Wirtschaftsbereich aufzubauen.
“Wir haben gut ausgebildete junge, kreative Menschen, nicht zuletzt durch die Universität. Doch werden ihnen die beruflichen Chancen in der Gaming-Industrie nicht aufgezeigt”, sagt Hannes Waldner vom Jugenddienst Meran.
Das möchte DUNG ändern und bei jungen Menschen als auch in der Bevölkerung das Bewusstsein schaffen, welches wirtschaftliche Potential in dieser Industrie liegt. Im Rahmen des gerade laufenden GameJam an der unibz wird deshalb auch am Samstag, 23. April um 11.00 Uhr die Gesprächsrunde “The Business of Gaming” organisiert, wo Experten profunde Einblicke in die Industrie, in ihren Werdegang und die Entwicklungs-Potenziale geben werden. Es konnten dafür Julian Mautner, Gründer und CEO der StillAlive Studios als auch Daniel Schmidhofer, Gründer und CEO von progaming Italia gewonnen werden. “Sie kennen die Industrie aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln. Einerseits aus der Entwickler- und andererseits aus der Event- bzw. E-Sport- Perspektive. Und sie kennen als Südtiroler sowohl die Chancen als auch die Hindernisse, die bei uns leider herrschen. Es wird sicher interessant hier Einblicke zu erhalten“, so Hannes Waldner.
Allein im Jahr 2020 hat die Gaming-Industrie weltweit geschätzte 180 Milliarden Dollar umgesetzt und damit sowohl den Film, Musik und Sport-Bereich übertroffen und wächst jährlich mit Wachstumsraten von knapp 20 Prozent. Auch die Messe Bozen hat die Zeichen der Zeit bereits erkannt und bietet während der heurigen Freizeitmesse einen eigenen großen Bereich mit Videospielen zum Ausprobieren an. “Wir sind mit der Messe Bozen in Kontakt und versuchen da eine mögliche Zusammenarbeit zu starten. Wir sind zuversichtlich, dass wir so das Gaming als attraktiven Arbeits- und Wirtschaftszweig – besonders für junge Menschen – auch in Südtirol weiterentwickeln können, damit sie nicht ins Ausland abwandern müssen.”
Von: bba