Drogenstreit im Mehrfamilienhaus

Von: luk

Bozen – In einem beunruhigenden Vorfall, der die anhaltenden Probleme mit Drogen in der Region unterstreicht, hat die Staatspolizei am Dienstag Kokain und Geld beschlagnahmt, nachdem es zu einer angeblichen Aggression in einem Wohnhaus im Bozner Stadtzentrum gekommen war.

Am Morgen meldete ein älterer Bewohner Blutspuren im Treppenhaus seines Wohnhauses. Er gab an, dass er Schreie aus einem Nachbarapartment gehört habe und einen halbnackten Mann in Panik das Treppenhaus hinunterflüchten sah. Kurz darauf meldete sich ein weiterer Mann bei der Polizei und gab an, er sei in dem selben Gebäude von einem Unbekannten angegriffen worden. Der Täter soll rund 1,90 Meter groß gewesen sein und den Mann mit einem Metallgegenstand bedroht und geschlagen haben, während er Todesdrohungen aussprach.

Als die Polizei und medizinisches Personal am Tatort eintrafen, stellten sie fest, dass die Wohnung des vermeintlich Angegriffenen verwüstet und Blutspuren überall verteilt waren. Bei der Durchsuchung des Apartments entdeckten die Beamten etwa zwei Gramm Kokain und eine 20-Euro-Banknote, die ebenfalls Spuren von Kokain aufwies. Diese Beweismittel wurden beschlagnahmt.

Die Ermittlungen der Polizei ergaben schließlich, dass der Vorfall wahrscheinlich auf Streitigkeiten über Drogenkonsum und -kauf zurückzuführen waren, und nicht, wie zunächst behauptet, auf einen Überfall durch Unbekannte. Die “Opfer”-Person wurde den Behörden als Drogenkonsument gemeldet.

„Dieser Vorfall ist ein weiteres Beispiel dafür, wie ernst das Problem des Drogenhandels und -konsums in unserer Provinz ist. Wir müssen weiterhin gemeinsam gegen diese Plage kämpfen, die nicht nur die Gesundheit der Konsumenten zerstört, sondern auch zu Kriminalität und öffentlichem Unfrieden führt“, betont Quästor Paolo Sartori.

Die Ermittlungen zur vollständigen Klärung des Vorfalls und zur Identifizierung des Angreifers dauern an.