Bozen – Zwischen den Grabsteinen am Bozner Friedhof in Oberrau soll es in den vergangenen Wochen zu mehreren bedenklichen Vorfällen gekommen sein. Laut einem Bericht der Tageszeitung Alto Adige wurden trauernde Witwen und Frauen jeden Alters von einem Mann sexuell belästigt. Die Annäherungsversuche würden keinen Interpretationsspielraum zulassen.
Nur durch Zufall haben sich einige Opfer der krankhaften Aufmerksamkeit des Mannes ausgetauscht und so festgestellt, dass es sich um systematisches Vorgehen und keine Einzelfälle gehandelt hat. Die am Friedhof in Momenten der Trauer und Zerbrechlichkeit belästigten Frauen wollen nun so viele Zeugenaussagen wie möglich sammeln und dann bei den Behörden Anzeige erstatten. Angeblich soll es sich bei dem Mann um einen Arbeiter handeln, der täglich am Friedhof in Bozen anwesend ist. Welche Tätigkeit er dort genau ausübt, ist nicht bekannt.
Entsetzt über die Anschuldigungen der Frauen zeigt sich die zuständige Stadträtin für Personal, Monica Franch. Bisher habe sie keine Kenntnis darüber gehabt. Sie habe bereits in verschiedenen Büros dahingehend nachgefragt, doch noch keine Bestätigung erhalten. Sie lädt die Opfer der Avancen des Mannes ein, neben einer Anzeige auch so schnell wie möglich die Gemeinde darüber zu unterrichten. Die Verwaltung werde dann umgehend tätig werden und der Sache nachgehen. “Hat es diese Belästigungen tatsächlich gegeben, wird der Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen werden”, kündigt Franch an. Das sage sie in erster Linie als Frau, denn als Stadträtin.
Von: luk
